Autonomes Fahren: Daimler-Chef überrascht von Fortschritt im Silicon Valley
Bei einer Rundreise durch das kalifornische Silicon Valley hat Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, festgestellt, dass die automobilen Bestrebungen von Apple und Google weiter fortgeschritten seien, als er bisher angenommen hatte. Diese Beobachtungen hat Zetsche gegenüber der Welt am Sonntag geschildert.
Neben der Elektrifizierung gilt das autonome Fahrzeug als nächster großer Schritt in der Automobilbranche. Google forscht bereits seit mehreren Jahren an möglichen Lösungen und lässt derzeit einen selbst entwickelten Prototyp, der auf keinem Serienfahrzeug basiert, auf den kalifornischen Straßen rund um Mountain View fahren.
Während Google seine Fortschritte bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen immer wieder öffentlich kommuniziert, ist das Apple-Auto nicht mehr als ein durch die Branche kursierendes Gerücht. Das Unternehmen hat sich nicht einmal ansatzweise offiziell dazu geäußert, handfeste Belege für ein solches Projekt fehlen selbst ein Jahr, nachdem das Thema erstmals groß durch die Medien ging. Zuletzt hat der angeblich für das „Project Titan“ genannte Apple-Elektroauto verantwortliche Manager Steve Zadesky das Unternehmen nach 16 Jahren aus persönlichen Gründen verlassen.
Zetsche und eine Handvoll Manager haben sich mit 70 Firmen aus dem Silicon Valley getroffen, berichtet die Welt am Sonntag, ohne dabei Namen der Unternehmen zu nennen, darunter sollen aber auch Start-Ups gewesen sein. Zetsche soll es bei dem Besuch darum gegangen sein, festzustellen, was den Innovationsgeist der Firmen antreibt und was daraus geschaffen werden könnte. Es soll handfeste Gespräche gegeben haben, deren Inhalt Zetsche aber unter Verschluss halten wolle.
Den Eindrücken von Zetsche und den Managern nach beherrschen die besuchten Firmen ihr Fach besser als zunächst angenommen. Gleichzeitig habe das Silicon Valley mehr Respekt für Errungenschaften der Automobilbranche gezeigt, als erwartet.