Broadwell-EP: Spezialmodelle mit bis zu 5,1 GHz Takt bei 165 Watt TDP
Die im ersten Halbjahr 2016 erwarteten neuen Serverprozessoren mit dem Codenamen Broadwell-EP werfen erneut ihre Schatten voraus. Meldungen aus Asien zufolge wird Intel von den 14-nm-CPUs spezielle OEM-Modelle auflegen, die bis zu 5,1 GHz Takt bieten. Es wäre nicht das erste Mal, dass Intel diesen Weg geht.
Bereits im Jahr 2011 brachte Intel einen Xeon-Prozessor in den Handel, der einen Takt von 4,4 GHz bot. Dafür wurden Zweidrittel der Kerne deaktiviert und das Modell komplett auf hohe Frequenz ausgelegt, da es Einsatzgebiete gibt, in denen das auch im professionellen Markt wichtiger ist als die reine Anzahl der Kerne. Dieses Spiel soll sich fünf Jahre später mit der Broadwell-CPU-Familie wiederholen, und das mit einem sehr ähnlichen Vorgehen.
Der Xeon E5-2602 v4 wird Berichten aus Asien zufolge nur vier aktive Kerne, acht Threads und 10 MByte L3-Cache bieten, was von den veranschlagten maximal 22 Kernen und 45 MByte L3-Cache für Broadwell-EP-CPUs nur noch ein kleiner Bruchteil ist. Auf der anderen Seite wird das Modell für die maximal mögliche TDP dieser Server-Prozessoren spezifiziert, so wird der Weg für den hohen Takt von 5,1 GHz geebnet. Diese Golden Samples, die nach strengem Binning übrig bleiben, wird Intel dann separat vermarkten. Groß sind die Stückzahlen für diese Märkte in der Regel nicht, der Xeon X5698 mit 4,4 GHz schaffte es als eine dieser Off-Roadmap-Prozessoren in keine öffentlich einsehbare Intel-Preisliste oder -Datenbank.
Mit 5,1 GHz Takt würde der Xeon E5-2602 v4 den aktuellen Rekord für den am höchsten taktenden x86-Prozessor in Serie von AMD zurückholen. Der FX-9590, der im Jahr 2013 veröffentlicht wurde, bot mit sehr guter Kühlung bis zu 5,0 GHz Takt, bei einer TDP von 220 Watt – ein bis dahin ebenfalls unerreichter Wert. Bereits bei Kern-Temperaturen ab rund 60 Grad kam es dort zu Problemen beim Halten des Takts, auch der alte Xeon X5698 hatte eine sehr niedrige Tcase-Schwelle, die nur mit Wasserkühlung gehalten werden konnte. Welche Einschränkungen es für den Broadwell-EP geben wird, ist bisher noch nicht bekannt.