Browser: Brendan Eich stellt Brave mit neuem Werbekonzept vor
Brendan Eich, ehemaliger Mozilla-CEO, startet mit dem neuen Browser Brave durch. Ziel ist es, Werbetreibende und Anwender mit neuen Konzepten zu versöhnen. Der als frühe Vorabversion vorgestellte Browser soll mit neuem Werbekonzept herkömmliche Werbung, Cookies und Tracker verhindern und die Privatsphäre schützen.
Eich glaubt, einen tief im Konzept des Internets verwobenen Konflikt auflösen zu können, der Seitenbetreiber und Anwender entzweit. Betreiber von Webseiten müssen zum größten Teil ihre Webauftritte und gegebenenfalls dahinter stehende Unternehmen finanzieren und schalten deswegen Werbung. Der Anwender möchte aber meistenteils nicht mit Werbung überschwemmt werden.
Diesen Konflikt will Eich mit seinem Browser Brave entschärfen. Er verspricht, herkömmliche Werbung sowie Cookies, Tracker und permanente User-IDs völlig zu blockieren. Da sich aber auch Brave Software über Werbeeinnahmen finanzieren muss, entwarf man dort ein neues Konzept. Brave will über einen Cloud-Dienst Daten aus dem Browserverlauf sammeln, die dann anonymisiert und kategorisiert an Werbetreibende gegeben werden sollen. Die Entwickler von Brave hoffen, auch mit diesen entpersonalisierten Daten Werbepartner finden zu können.
„Join us. With your help, we can fix the Web.“ Brendan Eich
Damit werde, so Eich, nicht nur die Privatsphäre der Anwender besser geschützt, das Surferlebnis werde zudem durch kürzere Ladezeiten verbessert. Auf PCs und Notebooks würden Webseiten um 40 Prozent schneller laden, bei mobilen Geräten sogar vier Mal so schnell.
Die Einnahmen sollen zwischen den Werbetreibenden, Brave Software und den Anwendern aufgeteilt werden. Anwender sollen 15 Prozent der Einnahmen als Bitcoins erhalten. Diese können ausgezahlt werden, Eich würde es aber bevorzugen, wenn Anwender damit ihre bevorzugten Webseiten unterstützen. Das Konzept soll sich ab 15 Millionen Anwendern selbst tragen können.
Brave basiert auf Googles Open-Source-Basis Chromium. Auf GitHub liegen erste Vorabversionen für Entwickler und Interessierte für Windows, OS X und Linux sowie für Android und iOS bereit.
Brendan Eich war im April 2014 unter starkem Druck bereits nach elf Tagen als Geschäftsführer der Mozilla Foundation zurückgetreten, nachdem zuvor eine Spende von ihm aus dem Jahr 2008 an eine kalifornische Initiative gegen die gleichgeschlechtliche Ehe bekannt geworden war.