Facebook: Irland Standort für zweites Rechenzentrum in Europa
Facebook wird sein zweites Rechenzentrum auf europäischem Boden für 200 Millionen Euro im irischen Clonee, County Meath errichten. Wie Tom Furlong, Vice President Infrastructure des Unternehmens, in einem Blogbeitrag weiter ausführt, soll das Rechenzentrum zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Dank aktueller Technologien soll das neue Rechenzentrum eines der weltweit fortschrittlichsten werden und durch Energieeffizienz und Nachhaltigkeit punkten. Dabei setzt Facebook auf Racks, Server und weitere Komponenten, die im Rahmen des vom Unternehmen selbst initiierten Open Compute Project (OCP) entworfen und gebaut wurden. Das OCP hat die Entwicklung energie- und kosteneffizienter Infrastrukturlösungen für Rechenzentren zum Ziel, die untereinander ausgetauscht werden. Neben Facebook selbst sind unter anderem auch Apple und Microsoft am OCP beteiligt.
Das neue Rechenzentrum wird Teil von Facebooks Infrastruktur, die die weltweite Verfügbarkeit des sozialen Netzwerks, aber auch weiterer Dienste wie des Messengers oder von Instagram gewährleisten soll. Zudem herrscht in der Branche Unsicherheit bezüglich des Speicherns von Daten in Rechenzentren in den USA, nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) Anfang Oktober das Safe-Harbor-Abkommen für ungültig erklärte. Es regelte den Austausch von Nutzerdaten zwischen der EU und den USA und erklärte die USA zum sicheren Hafen für die Daten europäischer Nutzer. Dem widersprach der EuGH in seinem Urteil, da die US-Geheimdienste unter Umgehung europäischer Datenschutzstandards jederzeit auf Daten zugreifen könnten, die in US-Rechenzentren gespeichert werden.
Das erste europäische Rechenzentrum betreibt Facebook seit Juni 2013 im schwedischen Luleå; in Irlands Hauptstadt Dublin befindet sich zudem Facebooks internationales Hauptquartier.