GDDR5X: Neuer Standard für Grafikspeicher verabschiedet
Der im Oktober von Micron angekündigte GDDR5X-Speicher ist nun ein offizieller Standard. Die für Industriestandards zuständige Organisation JEDEC hat den Standard unter der Kennnummer JESD232 veröffentlicht. GDDR5X basiert auf dem Vorgänger GDDR5, bietet aber deutlich höhere Datenraten.
Der für registrierte Mitglieder einsehbare JESD232-Standard beschreibt GDDR5X-SGRAM mit Kapazitäten von 4 bis 16 Gigabit pro Chip und einer Datenrate von 10 bis 14 Gigabit pro Sekunde. Es handelt sich dabei nicht um einen völlig neuen Standard, sondern vielmehr um eine Erweiterung des Graphics Double Data Rate SGRAM (GDDR), dessen vorherige Generation GDDR5 (JESD212) heißt. Ein GDDR5X-Chip-Gehäuse (Package) wird in der JEDEC-Dokumentation mit Abmessungen von 14 × 10 mm bei 1,1 mm Höhe beschrieben – GDDR5 ist laut Standard mit 14 × 12 × 1,1 mm etwas größer.
Mit GDDR5X wird bei gleichbleibender Signalanbindung das Prefetching verdoppelt. Statt acht werden 16 Datenbits genutzt, pro Zugriff werden damit 64 statt 32 Bit übertragen. Je nach Speichertakt steigt die Datenrate pro Pin auf 10 bis 14 Gbit/s an, der Vorgänger GDDR5 wird mit maximal 8 Gbit/s produziert. Laut Micron seien mit GDDR5X auch 16 Gbit/s möglich.
Wie GDDR5-Speicher soll auch GDDR5X auf Grafikkarten und anderen Grafiklösungen zum Einsatz kommen und für höheren Speicherdurchsatz sorgen. Bei High-End-GPUs hat GDDR5X mit dem High Bandwidth Memory (HBM) aber bereits starke Konkurrenz, die mit HBM2 sogar nochmals schneller ist. Die Flaggschiffe der neuen Generation von Grafikkarten (Polaris bei AMD und Pascal bei Nvidia) werden bereits auf HBM2 setzen. In der Mittelklasse wird hingegen der günstigere GDDR5- und in der Performance-Klasse vielleicht künftig auch GDDR5X zum Einsatz kommen.