Opteron 1100: AMD-CPU mit 8 ARM-Kernen und 12 MB Cache bei 32 Watt
Während AMD gegenüber ComputerBase erneut bestätigte, dass die Zen-CPU noch dieses Jahr das Tageslicht erblicken wird, erscheint die erste eigene ARM-CPU erst 2017. Heute stellt AMD als Ersatz bis dahin den ersten eigenen ARM-SoC auf Basis des Cortex-A57 vor, der unter dem Namen Opteron 1100 verkauft wird.
Mit viel Verspätung lässt AMD die Opteron-1100-Serie, Codename „Seattle“, heute vom Stapel. Nachdem bereits vor zwei Jahren die Sampling-Phase anlief, wurde dem Projekt zuletzt nur noch geringe Priorität eingeräumt, sodass sich die Marktreife immer weiter hinauszog und an den ursprünglich geplanten Start Ende 2014 nicht mehr zu denken war. Doch es waren nicht nur Hardware-Probleme, das Software-Ökosystem rund um die ARM-Architektur ist im Server-Bereich noch lange nicht da, wo sich das viele beteiligte Unternehmen vor einigen Jahren vorgestellt hatten. AMD hatte deshalb bereits zuletzt das K12-Projekt nach hinten verschoben, Marktforscher hatten ihre Umsatzprognosen für die nahe Zukunft deutlich nach unten korrigiert.
Opteron A1170, 1150 und 1120 zum Auftakt
Von AMD gibt es nun drei passende Prozessoren für die neue, junge ARM-Server-Welt. Alle haben gemeinsam, dass diese auf dem Cortex A57 mit 64-Bit-Unterstützung von ARM basieren, während die restlichen Elemente von AMD stammen und auf einem SoC untergebracht worden sind. Das Flaggschiff Opteron A1170 kann auf acht Cortex-A57-Kerne zurück greifen, denen AMD jeweils ein Megabyte L2-Cache (vier Megabyte insgesamt) und acht Megabyte L3-Cache spendiert hat. Die Taktrate liegt bei 2,0 GHz, wobei es sich nicht um einen Turbo-Takt handelt, sondern die Frequenz durchweg anliegt. Die Opteron-SoCs können sowohl mit DDR3- (maximal DDR3-1600) als auch mit DDR4-Speicher (maximal DDR4-1866) umgehen. Dem Flaggschiff attestiert AMD eine TDP von 32 Watt.
Der Opteron A1150 kommt dann mit denselben technischen Spezifikationen daher, einzig der Takt wurde auf 1,7 GHz reduziert. Der Opteron A1120 muss sich mit vier CPU-Kernen zufrieden geben, sodass entsprechend auch der L2-Cache mit zwei Megabyte nur noch halb so groß ausfällt. Der Takt liegt bei 1,7 GHz, während die restlichen Spezifikationen gleich geblieben sind. Dadurch reduziert sich die TDP auf 25 Watt.
CPU-Kerne (Cortex A57) |
CPU-Takt | L2-Cache | L3-Cache | max. Speicherunterstützung | TDP | |
---|---|---|---|---|---|---|
Opteron A1170 | 8 | 2,0 GHz | 4 MB | 8 MB | DDR3-1600 DDR4-1866 |
32 Watt |
Opteron A1150 | 8 | 1,7 GHz | 4 MB | 8 MB | DDR3-1600 DDR4-1866 |
32 Watt |
Opteron A1120 | 4 | 1,7 GHz | 2 MB | 8 MB | DDR3-1600 DDR4-1866 |
25 Watt |
Die Opteron-SoCs, die als BGA-Package eine Größe von 27 × 27 mm aufweisen, sind mit einem Dual-Channel-Speicherinterface versehen, die jeweils bis zu 64 GB Speicher fassen können, was insgesamt 128 Gigabyte entspricht. Als unterstützte Speicherarten gibt AMD SO-DIMM, UDIMM und RDIMM an. Alle drei Opteron-Produkte unterstützen insgesamt acht PCIe-3.0-Lanes, die als x8-, x4- oder als x2-Anbindung konfiguriert werden können. Datenträger können über insgesamt 14 SATA-III-Ports angesteuert werden, während die Kommunikation mit der Außenwelt über zwei 10-Gigabit-Netzwerkanschlüsse gewährleistet ist. Die SoCs unterstützen ARM Trustzone sowie Secure Boot als Sicherheitsfeatures und nutzen einen Cortex A5 als „System Control Processor“.
Data Center sind das Ziel
AMD sieht die Opteron-A1100-Serie vor allem für den Einsatz im Data Center vor. Dort sollen die SoCs durch die Netzwerk-, die Storage-Fähigkeiten sowie die Energieeffizienz punkten können. Auch für die Entwicklung von Software-Programmen würden sich die Produkte eignen. AMD arbeitet derzeit unter anderem mit dem Unternehmen SoftIron zusammen, um entsprechende Server-Lösungen anbieten zu können. Auch Caswell, Silverlining und 96 Boards sind die bisher bekannten Partnerunternehmen für die Opteron-A1100-Serie, wobei noch weitere folgen sollen.