Runtastic Moment im Test: Schwergewichtiger Fitness-Tracker für den Alltag
2/2Runtastic Moment im Alltag
Die Konfiguration der Uhr gestaltet sich mit der firmeneigenen App „Runtastic Me“ gänzlich einfach. Mit Hilfe eines fünfstufigen Tutorials wird der Nutzer an die Funktionsweise und den Aufbau der App herangeführt. Im Anschluss wird die Zeigerstellung (Uhrzeit) automatisch mit der Uhrzeit des gekoppelten Smartphones synchronisiert.
Minimalisiert und sehr übersichtlich gliedert sich die App in die fünf Sektionen „Schritte“, „Aktive Minuten“, „Kalorien“, „Zurückgelegte Distanz“ und „Schlaf“. Erfreulich ist zudem, dass die App mit weiteren Runtastic-Apps kompatibel ist und sämtliche Daten zusammenfasst. Detailansichten der einzelnen Sektionen geben dem Nutzer eine Tages- sowie Wochenübersicht. Des Weiteren können benutzerdefinierte Ziele vorgegeben werden. Als Schnellinformation dient indes ein auf sechs Uhr angebrachter Aktivitätsbalken auf dem Ziffernblatt, der dem Träger eine prozentuale Übersicht des Tagesziels in Kreisdarstellung anzeigt.
Im wohl wichtigsten Bereich eines Fitness-Trackers – der Schrittzählung – schlägt sich die Runtastic Moment sehr gut. Im Durchschnitt werden von zurückgelegten 1.000 Schritten 928 erkannt, was einer Genauigkeit von 92,8 Prozent entspricht. Mit jenem Wert kann sich das Wearable zwar nicht an die Spitze setzen – hier verweilt noch immer das Nike FuelBand –, doch kann der ebenso von Runtastic stammende Nebenbuhler Orbit ausgestochen werden.
Runtastic Moment | Fossil Q | Withings Activité Pop | Runtastic Orbit | Nike FuelBand SE | ||
---|---|---|---|---|---|---|
Firmware | 1.6.1.75 | 00187.4F | 570 | 2.35 | 2.45 | A0.46.2281a |
Gelaufene Schritte | 1.000 | |||||
Gemessene Schritte | 928 | 1.053 | 876 | 627 | 738 | 957 |
Abweichung | –7,2 % | +5,3 % | –12,4 % | -37,3 % | -26,2 % | -4,3 % |
Umständlich wurde hingegen das Schlaf-Tracking gelöst. Der Nutzer muss zum Aktivieren und Deaktivieren manuell den seitlich angebrachten Knopf für etwa zwei Sekunden gedrückt halten. Dies scheitert jedoch oft daran, dass man es vergisst und ohne Betätigung des Knopfes einschläft. Widersacher Withings ist dies bei der Activité-Serie mit Hilfe eines speziellen Algorithmus', der erkennt, ab wann eine Ruhephase beginnt, wesentlich besser angegangen.
Noch negativer fällt das zweiklassige Geschäftsmodell der App auf. Die grundsätzlich kostenlose App kann zum Preis von monatlich knapp 7 Euro respektive jährlichen 55 Euro um einige Premium-Features erweitert werden. Ein Aspekt, den es bisher bei keinem anderen Wearable gab. Zu den zahlungspflichtigen Inhalten gehören unter anderem die Monats- sowie Jahresübersicht der Vitalsektionen und die Möglichkeit des Setzens eines Ziels in den Kategorien „Kalorien“ und „Distanz“. Auf diese Weise wird der Käufer nach dem Kauf der Fitness-Uhr noch einmal zur Kasse gebeten, sofern er den vollen Funktionsumfang nutzen möchte.
Fazit
Runtastic musste angesichts der größer werdenden Konkurrenz handeln, und eben jenen „Zwang“ merkt der Nutzer. Der Hauptbelang, einen modischen Activity-Tracker zu konzipieren, mag gelungen sein, doch zeigt das Gesamtpaket einige Ecken und Kanten. So ist es für ein Wearable, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung ab 130 Euro angepriesen wird, wenig rühmlich, kostenpflichtige Zusatzinhalte in die Steuerungs-App zu implementieren. Sehr umständlich ist auch die Umsetzung des Schlaf-Trackers, der ein manuelles Betätigen erfordert und so in keinster Weise eine genaue Datenerfassung garantiert – wer schläft schon direkt nach dem Knopfdruck ein beziehungsweise drückt beim Öffnen der Augen die Deaktivierung?
Retten kann sich die neue Activity-Tracker-Serie vor allem durch eine hervorragende und massive Bauweise der Uhr sowie eine auf hohem Niveau liegende Verarbeitung. Auch hinsichtlich einer Track‑Genauigkeit von 92,8 Prozent kann die Moment Elite durchaus Pluspunkte sammeln.
Welcher Fitness-Tracker sollte es werden?
Eine Kaufempfehlung zugunsten der Runtastic-Moment-Serie kann aufgrund der angesprochenen Negativpunkte nicht ausgesprochen werden. Sollte der angestrebte Fitness-Tracker auch vorrangig als solcher benutzt werden und sind modische Aspekte nebensächlich, bietet das Wearable-Segment eine Vielzahl von Tracker-Armbändern an – hier gilt es, vor allem das Nike FuelBand SE zu erwähnen, welches eine hervorragende Schrittgenauigkeit von 95,7 % aufweist. Soll der Fitness-Tracker darüber hinaus auch modisch überzeugen und in Form einer Uhr am Handgelenk als Accessoire dienen, gilt es vorrangig, dem eigenen Designgeschmack zu folgen. Die bisher getesteten Uhren Withings Activité Pop, Fossil Q Grant und Runtastic Moment Elite haben gerade in Bezug auf Messgenauigkeit, Funktionsumfang und App jeweils ihr Für und Wider.
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