Radeon R9 Fury Nitro im Test: Sapphire legt die beste Grafikkarte mit Fury neu auf
4/5Lautstärke & Temperatur
Im Desktop-Betrieb hält die Sapphire Radeon R9 Fury Nitro OC+ sämtliche Lüfter an und ist damit lautlos – wie es sich für eine moderne Grafikkarte gehört. Unter Last suggerieren die Messwerte, dass die neue Grafikkarte lauter arbeitet als die alte; die höheren Drehzahlen der Lüfter sprechen auch dafür. Nicht nur gefühlt, sondern auch in den erstellten Audio-Aufnahmen schenken sich beide Modelle jedoch nichts, was den Geräuschpegel angeht. Um so mehr ist das merkwürdig, da die Nitro-Version mit beiden BIOS-Versionen die Lüfter schneller drehen lässt als die ältere Tri-X-Version.
Die Erklärung findet sich im Spulenfiepen, das das alte Modell in der Testsequenz zur Lautstärke noch geringfügig aufwies, bei der neue Version aber nicht mehr wahrnehmbar ist – das Messequipment gibt diese hohen Frequenzen nicht korrekt wieder.
In der Tat ist es so, dass sich beide Modelle mit den Standardeinstellungen absolut nichts schenken – beide Generationen sind gefühlt gleich laut. Das bedeutet, dass man die Produkte aus einem geschlossenen Gehäuse zwar hören kann, dies beim Spielen aber absolut nicht stört. Für eine High-End-Grafikkarte ein gutes Ergebnis. Dieses wird mit dem alternativen BIOS noch besser, da die Lüfter dann rund 150 Umdrehungen weniger aufweisen, denn die GPU darf wärmer werden. Dann arbeitet die Radeon R9 Fury Nitro OC+ minimal leiser als die Vorgängerversion. Wer auf 50 MHz verzichtet und die Grafikkarte mit den von AMD vorgesehenen 1.000 MHz arbeiten lässt, kann zudem weitere 120 Umdrehungen und damit ein zusätzliches Dezibel einsparen.
Unter Windows erwärmt sich die Radeon R9 Fury Nitro OC+ auf 35 Grad Celsius und ist damit im Bereich der Messungenauigkeit genauso warm wie das Vorgängermodell. Mit dem Standard-BIOS erreicht die Fiji-GPU unter Last 74 Grad Celsius und mit dem leiseren, alternativen BIOS 79 Grad – die Zieltemperaturen. Wärmer wird die GPU zu keiner Zeit, da die Lüftersteuerung entsprechend eingreift. Die ältere Radeon R9 Fury Tri-X OC aus demselben Hause kommt auf 80 Grad Celsius. Auf der Kartenrückseite lassen sich 69 Grad (Standard-BIOS) und 71 Grad Celsius (alternatives BIOS) messen.
Leistungsaufnahme
Das Testsystem mit der Sapphire Radeon R9 Fury Nitro OC+ zieht unter Windows 75 Watt aus der Steckdose und ist damit genau fünf Watt sparsamer als die alte Karte. Dort macht sich offensichtlich das neue PCB positiv bemerkbar. Unter Last dreht sich das Bild dann um: 415 Watt mit der neuen Grafikkarte, während die alte noch auf 397 Watt gekommen ist. Die zehn zusätzlichen Megahertz sind dabei nicht der Schuldige, denn auch mit den von AMD vorgegebenen 1.000 MHz benötigt der Rechner noch 405 Watt. Mit dem alternativen, leiseren BIOS zeigt das Messgerät 424 Watt an. Durch die höhere GPU-Temperatur steigen die Leckströme der GPU an und damit der Energiebedarf.
Übertaktbarkeit
Die Sapphire Radeon R9 Fury OC+ macht einen Takt von 1.100 MHz stabil mit. Für ein Modell mit einer Fiji-GPU ist das ein gutes, wenn auch kein spektakuläres Ergebnis; Sapphire selbst wirbt mit 1.200 MHz, ohne ins Detail zu gehen. Der HBM lässt sich dagegen nicht übertakten.
Die zusätzlichen 50 MHz erhöhen die Geschwindigkeit je nach Spiel zwischen drei und vier Prozent. Die Leistungsaufnahme steigt um zwölf Watt, die Lautstärke um anderthalb Dezibel und die GPU-Temperatur um ein Grad Celsius an.