Galaxy TabPro S ausprobiert: Samsungs Surface-Konkurrent kostet 1.000 Euro
Samsung macht dem Microsoft Surface Pro 4 Konkurrenz: In Las Vegas hat Samsung auf der CES 2016 das Galaxy TabPro S vorgestellt. Das Tablet mit dem sperrigen Namen wird mit Windows 10 Home oder Pro und ohne Aufpreis mit einer Tastatur ausgeliefert. Samsung macht aber noch mehr anders als Microsoft beim Surface Pro.
Anders als Microsoft bietet Samsung das Galaxy TabPro S nur in einer einzigen Hardware-Konfiguration an. Das Tablet gibt es lediglich mit Intel Core m3-6Y30, genau dem Prozessor, den auch Microsoft in der Core-M-Variante des Surface Pro 4 verbaut. Die Skylake-CPU bietet zwei Kerne und vier Threads sowie einen Basistakt von 900 MHz, die maximale Turbo-Taktfrequenz beträgt 2,2 GHz. Die integrierte Intel HD Graphics 515 taktet zwischen 300 und 850 MHz. Zu welcher Leistung dieser Prozessor passiv gekühlt imstande ist, zeigt der Test des Surface Pro 4 mit Core M.
Keine Samsung-SSD im Samsung-Tablet
Während Microsoft das Surface Pro darüber hinaus auch noch mit Intel Core i5 und Core i7 sowie verschieden großen Ausbaustufen für RAM und SSD mit bis zu 16 und 512 GB anbietet, bringt Samsung das Galaxy TabPro S lediglich in einer Hardware-Konfiguration mit 4 GB Arbeitsspeicher und 128 GB großer SSD auf den deutschen Markt. Zum Einsatz kommt DDR3L-Speicher mit 800 MHz in Dual-Channel-Konfiguration. Bei der SSD vertraut Samsung kurioserweise nicht auf ein Modell aus eigenem Haus, sondern verbaut eine mit 6 Gbit/s angebundene M.2-SSD des Typs CV1-8B128 von LiteOn.
Microsofts Tastatur kostet aus gutem Grund Geld
Obwohl Samsung 999 Euro für das Galaxy TabPro S verlangt, hat das Tablet einen Vorteil gegenüber der kleinsten Variante des Surface Pro 4: Die Tastatur ist bei Samsung in jedem Fall Teil des Lieferumfangs. Microsoft-Käufer müssen hingegen rund 150 Euro für das Type Cover investieren, um das Surface Pro 4 für den produktiven Einsatz nutzen zu können. Dafür erhalten diese Kunden aber auch eine mittlerweile sehr gute Tastatur, die der mitgelieferten von Samsung haushoch überlegen ist. Während das Samsung-Trackpad beim ersten Ausprobieren noch überzeugen kann, kann es die Tastatur selbst nicht. Das Niveau der Verarbeitung kann nicht mit Microsoft mithalten, außerdem biegt sich die Tastatur viel zu schnell durch. Darüber hinaus lässt sich das Galaxy TabPro S nur in einem einzigen Winkel anstellen, eine Kickstand gibt es nicht.
Super-AMOLED-Display mit natürlicher Darstellung
Beim Display herrscht in puncto Seitenverhältnis wieder Gleichstand zwischen den Geräten: Auch Samsung hat sich für das Format 3:2 entschieden. Zum Einsatz kommt ein 12 Zoll großes Super-AMOLED-Panel mit 2.160 × 1.440 Bildpunkten und einer Pixeldichte von 216 ppi. Zum Vergleich: Das 12,3 Zoll große IPS-Panel des Surface Pro 4 erreicht 267 ppi. Obwohl Samsung ein OLED-Panel verbaut, punktet das Display mit einer natürlichen Darstellung und einer überdurchschnittlich hohen maximalen Helligkeit.
Das Galaxy TabPro S wiegt 693 Gramm und ist damit 73 Gramm leichter als das kleinste Surface Pro 4. Das Design des Tablets erinnert stark an das Galaxy S6 oder eines der Schwestermodelle, der Rahmen rund um das Tablet könnte eins zu eins dem Smartphone entstammen. Anders als bei der Tastatur kann die Materialwahl und Verarbeitung von Samsung hier voll überzeugen. Die Anschlusssektion des Galaxy TabPro S besteht aus einen USB-Typ-C-Anschluss und einer Kopfhörerbuchse. Über ein Atheros-Modul des Typs QC6174 von Qualcomm beherrscht das Tablet im kabellosen Bereich über WLAN-ac, Wi-Fi Direct, NFC und Bluetooth 4.1.
Für den 39,5-Wh-Akku mit 5.200 mAh gibt Samsung eine maximale Laufzeit von 10,5 Stunden für den gemischten Betrieb an. Wie Samsung diesen Wert erreicht, wird nicht näher beschrieben. Im Gehäuse sitzen darüber hinaus zwei Lautsprecher, jeweils einer links und rechts, sowie eine Kamera mit 5 Megapixel und Autofokus auf der Rückseite und eine weitere mit 5 Megapixel ohne Autofokus auf der Vorderseite.
Im ersten Quartal zu Preisen zwischen 999 und 1.199 Euro
Während Samsung in der internationalen Pressemitteilung auch von einer Variante des Galaxy TabPro S mit 256 GB großer SSD spricht, schafft es nach Deutschland nur die genannte Hardware-Konfiguration mit 128/4 GB (nicht erweiterbar). Im ersten Quartal dieses Jahres kommt das Tablet in Schwarz mit Windows 10 Home zum Preis von 999 Euro auf den Markt. Die weiße Variante bietet Samsung für einen Aufpreis von 100 Euro auch als LTE-Modell mit 300 Mbit/s im Downstream an. Für weitere 100 Euro gibt es dieses Modell auch mit Windows 10 Pro, anstatt der Home-Version. Die nicht im Anstellwinkel veränderbare Tastatur ist bei allen Varianten im Lieferumfang enthalten.
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