Festplatten: Western Digital bleibt Marktführer vor Seagate
Die beiden führenden Festplattenhersteller Seagate und Western Digital haben ihre Wirtschaftszahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Western Digital kann sich sowohl bei Umsatz als auch bei Absatz und Gewinn vor Seagate behaupten.
Bei Seagate entspricht das Geschäftsjahr nicht dem Kalenderjahr. Das zweite Geschäftsquartal 2016 endete bei Seagate am ersten Januar 2016. In dem dreimonatigen Zeitraum davor wurden rund 2,99 Milliarden US-Dollar und damit deutlich weniger als vor einem Jahr umgesetzt. Noch drastischer sank der Nettogewinn, der statt 933 Millionen Dollar im starken zweiten Quartal 2015 nur noch 165 Millionen Dollar beträgt. Die Bruttogewinnmarge gibt Seagate mit 24,8 Prozent an.
Die Erwartungen der Analysten konnte der HDD-Hersteller damit allerdings übertreffen, was an der US-Börse mit einem deutlichen Plus für die Seagate-Aktie honoriert wurde. Im abgelaufenen Quartal hatte Seagate rund 188 Millionen Dollar an Dividenden ausgezahlt und für 107 Millionen Dollar etwa 2,9 Millionen Stammaktien zurückgekauft.
Im Durchschnitt bieten Laufwerke 1,32 Terabyte
Gegenüber dem ersten Quartal steigerte sich das Speichervolumen der ausgelieferten Festplatten um zehn Prozent auf nunmehr 60,6 Exabyte, was 60,6 Millionen Terabyte entspricht. Ursache dafür ist die um 13 Prozent gestiegene Speicherkapazität pro Datenträger, die Seagate nun im Durchschnitt auf 1,32 Terabyte beziffert. Inzwischen umfasst Seagates Portfolio HDDs mit bis zu 10 Terabyte Speicherplatz. Die Anzahl der ausgelieferten Festplatten sank hingegen von 47,1 Millionen auf 45,9 Millionen – ein Jahr zuvor hatte der Hersteller noch 56,8 Millionen HDDs ausgeliefert.
Q2 2015 | Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | |
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Stückzahl HDDs (Mio.) | 56,8 | 50,0 | 45,2 | 47,1 | 45,9 |
Gesamtkapazität (Exabyte) | 60,7 | 54,6 | 51,7 | 55,2 | 60,6 |
Durchschnittskapazität (Gigabyte) | 1.069 | 1.092 | 1.144 | 1.172 | 1.320 |
Bei den Stückzahlen machen nach wie vor die klassischen Festplatten für Verbrauchersysteme wie Desktop-PCs und Notebooks den größten Anteil aus. Bei den Vertriebskanälen dominiert noch immer klar das OEM-Geschäft mit 69 Prozent vom Umsatz, der Endkundenhandel macht nur 15 Prozent aus.
Q2 2015 | Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | |
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Ausgelieferte HDDs (Mio.) nach Bereichen | |||||
Notebook | 19,7 | 16,8 | 14,6 | 16,4 | 13,6 |
Desktop | 16,0 | 14,3 | 11,9 | 12,4 | 11,7 |
Consumer Electronics | 6,1 | 4,8 | 5,8 | 5,5 | 6,2 |
Branded | 6,0 | 5,1 | 4,7 | 5,2 | 6,3 |
Enterprise | 9,0 | 9,0 | 8,1 | 7,6 | 8,1 |
Umsatz (Prozent) nach Vertriebskanal | |||||
OEM | 69 | 70 | 73 | 70 | 69 |
Distributoren | 18 | 18 | 15 | 18 | 16 |
Endkundenhandel | 13 | 12 | 12 | 12 | 15 |
Western Digital ist stärkster Festplattenlieferant
Auch bei Western Digital (WD) entspricht das vierte Kalenderquartal 2015 dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016. Im Jahresvergleich sank der Umsatz von 3,89 auf nurmehr 3,32 Milliarden US-Dollar. Auch der Nettogewinn nahm mit 251 Millionen statt 438 Millionen Dollar deutlich ab. Die Gewinnmarge wird mit 27,3 Prozent beziffert.
Die Erwartungen der Börsianer wurden damit beim Umsatz verfehlt, der Gewinn fiel jedoch etwas höher als erwartet aus. Das Wertpapier legte an der Börse ebenfalls zu.
Bei WD liegt die durchschnittliche Kapazität höher
Mit 49,7 Millionen HDDs lieferte Western Digital im zweiten Geschäftsquartal mehr Festplatten als Seagate aus. Auch die durchschnittliche Kapazität lag mit 1,39 Terabyte etwas höher, sodass das gesamte Speichervolumen 69,1 Exabyte erreichte und damit 8,5 Exabyte größer als bei Seagate ausfiel.
Q2 2015 | Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | |
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Stückzahl HDDs (Mio.) | 61,0 | 54,5 | 48,5 | 51,7 | 49,7 |
Gesamtkapazität (Exabyte) | 66,4 | 61,3 | 56,2 | 63,5 | 69,1 |
Durchschnittskapazität (Gigabyte) | 1.088 | 1.123 | 1.159 | 1.228 | 1.390 |
Bei den Produktbereichen führt das Segment der Notebook-HDDs mit 15,3 Millionen Einheiten vor den Desktop-HDDs. Die Enterprise-Sparte ist von der Stückzahl her mit rund sieben Millionen Festplatten vergleichsweise klein, bietet aber traditionell höhere Margen.
Bei den Vertriebskanälen ergibt sich ein zu Seagate ähnliches Bild. Mit 65 Prozent wurde der Großteil der HDDs an OEMs geliefert, 21 Prozent gingen an Distributoren und nur 14 Prozent an den Endkundenhandel.
Q2 2015 | Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | |
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Ausgelieferte HDDs (Mio.) nach Bereichen | |||||
Notebook | 21,2 | 18,8 | 15,5 | 15,8 | 15,3 |
Desktop | 15,4 | 13,5 | 11,6 | 11,7 | 12,5 |
Consumer Electronics | 9,3 | 8,6 | 9,1 | 11,5 | 8,5 |
Branded | 7,2 | 6,1 | 5,2 | 5,6 | 6,4 |
Enterprise | 8,0 | 7,5 | 7,2 | 7,2 | 7,0 |
Umsatz (Prozent) nach Vertriebskanal | |||||
OEM | 63 | 64 | 67 | 67 | 65 |
Distributoren | 23 | 23 | 21 | 21 | 21 |
Endkundenhandel | 14 | 13 | 12 | 12 | 14 |