Blizzard Entertainment: 25 Jahre Meilensteine der Spielegeschichte
25 Jahre Blizzard
Die Kultspielschmiede Blizzard Entertainment begeht in dieser Woche das 25. Firmenjubiläum. Mit Titeln wie Diablo, StarCraft oder Warcraft hat das Studio wiederholt Meilensteine der Computerspielgeschichte gesetzt und zählt heute zu den bekanntesten der Welt. Ein Rückblick.
Von The Lost Vikings bis Overwatch
Im Jahr 1991 wurde Blizzard zunächst unter dem Namen Silicon & Synapse von Michael Morhaime, Frank Pearce und Allen Adham gegründet. Da das Entwicklungsbudget zunächst äußerst beschränkt war, widmete sich Silicon & Synapse zunächst dem Portieren von bereits erhältlichen Brettspielen.
Nach kleineren Entwicklungen, die vorrangig für Amiga erschienen, erlangte das Unternehmen in den Jahren 1992 und 1993 mit den Titeln The Lost Vikings und Rock & Roll Racing erste Bekanntheit.
The Lost Vikings gilt als Initialzündung für den Entwickler. Das Spiel bestach seiner Zeit durch den Genremix aus Jump'n'Run, Denkspiel und Adventure. Anfänglich nur für das Super Nintendo Entertainment System (SNES) gedacht, erschien das Spiel im späteren Verlauf für weitere Plattformen und wurde im Jahr 2003 für den Game Boy Advance neu aufgelegt.
Titel | Veröffentlichung (EU) | Plattform(en) | Genre |
---|---|---|---|
RPM Racing | 1991 | SNES | Rennspiel |
Battle Chess | 1992 | Windows 3.x und Commodore 64 | Schach-Simulation |
Battle Chess II: Chinese Chess | 1992 | Amiga | Xiangqi-Simulation |
Microleague Baseball | 1992 | Amiga | Baseball-Simulation |
Castles | 1992 | Amiga | Strategiespiel |
The Lord of the Rings | 1992 | Amiga | Rollenspiel |
The Lost Vikings | 1992 | Amiga, Amiga CD32, GBA, MS-DOS, Sega Genesis, SNES |
Jump ’n’ Run |
Rock & Roll Racing | 1993 | Sega Genesis, SNES, GBA | Rennspiel |
Als Mitarbeiter illegale Kopien des Spiels The Lost Vikings vertrieben, kam es zum zweijährigen Rechtsstreit zwischen Silicon & Synapse und dem Publisher des Titels. Der daraus resultierende Imageschaden hatte im Jahr 1994 die Änderung der Firma auf „Chaos Studios“ zu Folge. Das wiederum stand mit dem bestehenden Unternehmen Label Chaos in Konflikt, eine weitere Namensänderung später stand der noch heute genutzte Name Blizzard Entertainment fest.
Noch im gleichen Jahr veröffentlichte das Studio die Titel Blackthorne sowie Warcraft: Orcs & Humans. Mit dem ersten Titel der Serie Warcraft wurde das Studio unter neuem Namen weltweit bekannt und schon ein Jahr später erschien mit Warcraft II: Tides of Darkness und der dazugehörigen Erweiterung Beyond the Dark Portal die Fortsetzung. Zusammen mit Westwood Studios (Command & Conquer) verschaffte Blizzard Mitte der 90er-Jahre dem Genre Echtzeitstrategiespiele damit einen steilen Aufstieg.
Finanziell durch die ersten Erfolge abgesichert, übernahm Blizzard Entertainment im Jahr 1995 das Studio Condor Inc., das bereits an der Entwicklung von Diablo arbeitete und fortan unter Blizzard North geführt wurde. Ein Jahr später gelang dem Studio mit Diablo ein erneuter Meilenstein der Computerspielbranche, der dieses Mal aber nicht aus eigener Feder stammte. Ebenfalls im Jahr 1996 präsentierte Blizzard Entertainment die Online-Plattform „Battle.net“ und erkannte als einer der ersten Wettbewerber die große Bedeutung des Online-Gamings.
Nach einer Fortsetzung zu The Lost Vikings im Jahr 1997 erschien im Jahr 1998 mit StarCraft die dritte wesentliche Serie im Blizzard-Universum. Nur wenige Monate Später folgte zeitnah mit StarCraft: Brood War eine Erweiterung zum Echtzeitstrategiespiel, das sich inklusive des Add-ons 10 Millionen Mal verkauft hat und damit das bis heute erfolgreichste Echtzeitstrategiespiel ist.
Besinnung auf Fortsetzungen und Add-ons
Nach einer zweijährigen Pause widmete sich Blizzard Entertainment ab dem Jahr 2000 der Pflege der Serien Warcraft, Diablo und StarCraft. Mit großem Erfolg wurden so in den Jahren 2000 bis 2003 die Titel Diablo II und Warcraft III: Reign of Choas sowie die entsprechenden Add-ons Diablo II: Lord of Destruction und Warcraft III: The Frozen Throne veröffentlicht. Um insbesondere die Fans des Warcraft-Universums zu fesseln, wagte das Unternehmen 2005 mit World of Warcraft den Schritt ins MMORPG-Segment. Als erfolgreicher Pionier dieser Gattung stand Blizzard wiederholt in der Kritik, PC-Spieler in die Abhängigkeit von einer virtuellen Welt zu führen.
Mit Altbewährtem in die Zukunft
Seit dem Jahr 2014 versucht Blizzard Entertainment auch in bislang fremden Genren Fuß zu fassen, ohne vollständig neues Terrain zu betreten. Noch auf dem Warcraft-Universum aufbauend, machte das Online-Sammelkartenspiel Hearthstone: Heroes of Warcraft im Jahr 2014 den Anfang. Samt mobiler App-Unterstützung für iOS und Android erfreut sich der Free-to-play-Titel zunehmender Beliebtheit.
Darüber hinaus präsentierte Blizzard Entertaiment im Jahr 2015 das ebenfalls kostenfrei spielbare Heroes of the Storm, bei dem eine Vielzahl der Protagonisten aus den verschiedenen Blizzard-Universen aufeinander treffen. Jüngster Clou der Spielschmiede ist Overwatch. Hier stand zweifelsohne das bekannte Team Fortress 2 Pate, ohne dass sich Blizzard allerdings aus den eigenen Universen bedient hat.
Auch in Zukunft mit bekannten Marken
Wie es in naher Zukunft weiter geht, hat Blizzard bereits Ende 2015 auf der Firmenmesse BlizzCon verraten. Neben der kommenden Erweiterung World of Warcraft: Legion zeigte der Entwickler auf der jährlich Anfang November stattfindenden Messe einen ersten Trailer zum Kinofilm im Warcraft-Universum. Ob es Blizzard gelingen wird, in Zukunft einen weiteren Meilenstein wie mit Warcraft, Diablo oder StarCraft setzen zu können, bleibt zum 25. Firmenjubiläum offen.
Titel | Veröffentlichung (EU) | Plattform(en) |
---|---|---|
Blackthorne | 1994 | SNES, Sega 32X, MS-DOS, GBA, Mac OS |
The Death and Return of Superman | 1994 | SNES, Sega Genesis |
Warcraft: Orcs & Humans | 1994 | Mac OS, MS-DOS |
Justice League Task Force | 1995 | Sega Genesis, SNES |
Warcraft II: Tides of Darkness | 1995 | Mac OS, MS-DOS, Linux, Sega Saturn, PS, Windows |
Warcraft II: Beyond the Dark Portal | 1996 | Mac OS, MS-DOS, Sega Saturn, PS, Windows |
Diablo | 1997 | PS, Windows, Mac OS |
Diablo: Hellfire | 1997 | PS, Windows, Mac OS |
The Lost Vikings 2 | 1997 | SNES, PS, Windows, Sega Saturn |
StarCraft | 1998 | Windows, Mac OS, Nintendo 64 |
StarCraft: Brood War | 1998 | Windows, Mac OS |
Diablo II | 2000 | Windows, Mac OS |
Diablo II: Lord of Destruction | 2001 | Windows, OS X |
Warcraft III: Reign of Chaos | 2002 | Windows, OS X |
Warcraft III: The Frozen Throne | 2003 | Windows, OS X |
World of Warcraft | 2005 | Windows, OS X |
World of Warcraft: The Burning Crusade | 2007 | Windows, OS X |
World of Warcraft: Wrath of the Lich King | 2008 | Windows, OS X |
StarCraft II: Wings of Liberty | 2010 | Windows, OS X |
World of Warcraft: Cataclysm | 2010 | Windows, OS X |
Diablo III | 2012 | Windows, OS X, PS3, PS4 Xbox 360, Xbox One |
World of Warcraft: Mists of Pandaria | 2012 | Windows, OS X |
StarCraft II: Heart of the Swarm | 2013 | Windows, OS X |
Hearthstone: Heroes of Warcraft | 2014 | Windows, OS X, iOS, Android |
Diablo III: Reaper of Souls | 2014 | Windows, OS X, PS3, PS4 Xbox 360, Xbox One |
World of Warcraft: Warlords of Draenor | 2014 | Windows, OS X |
Heroes of the Storm | 2015 | Windows, OS X |
StarCraft II: Legacy of the Void | 2015 | Windows, OS X |
Overwatch | 2016 | Windows, PS4, Xbox One |
World of Warcraft: Legion | Sept. 2016 | Windows, OS X |
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