5G-Mobilfunk: Telekom und Vodafone sprechen über LTE-Nachfolger
Die Deutsche Telekom und Vodafone haben zum MWC 2016 ihre Pläne für den Ausbau der Mobilfunknetze der 5. Generation konkretisiert. Beide Unternehmen bestätigen, bis spätestens 2020 erste Netzabschnitte mit 5G ausstatten zu wollen. Die Transferraten sollen auf 1 Gbit/s steigen, die Latenz auf 1 ms sinken.
„Wir sind bei 5G voll im Plan und treiben Standardisierung und Entwicklung weiter voran, damit wir 2020 oder sogar früher starten können“, sagt Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik bei der Telekom. Auf Basis eines Prototypen zeigt die Telekom in Barcelona Transferraten von bis zu 1,5 Gigabit pro Sekunde, die Latenz beträgt weniger als eine Millisekunde.
Ein Netz für das Internet der Dinge
Die 5. Generation der Mobilfunknetze soll das zur Verfügung stehende Leistungsspektrum besser auf einzelne Endgeräte abstimmen können. Im Internet der Dinge sollen einzelne vernetzte Endgeräte mit wenig Bedarf an Bandbreite so trotzdem verzögerungsfrei gesteuert werden können und dabei stromsparend operieren. „5G wird die Grundlage für die vernetze Welt in Echtzeit“, so Claudia Nemat.
Auch Vodafone stellt für den Start von 5G im Jahr 2020 Latenzen von unter einer Millisekunde in Aussicht, anfangs sollen Transferraten von 1 Gbit/s geboten werden. Zehn Jahre später soll „das heutige LTE“ um den Faktor 1.000 übertroffen werden. Aktuell bietet LTE in ausgewählten Regionen 300 Mbit/s, die Telekom testet 375 Mbit/s. Vodafone hat für das Jahr 2017 allerdings bereits 1,2 Gbit/s über LTE angekündigt. Noch in diesem Jahr sollen 750 Mbit/s möglich sein.
LTE in Flugzeugen bis 2018
Weiter voran bringen will die Telekom bis in das Jahr 2018 auch die Erschließung des Luftverkehrs mit schnellem Internet. Zu diesem Zweck sollen über die kommenden zwei Jahre europaweit 300 LTE-Stationen errichtet werden, die ihr Signal gezielt bis in die typische Flughöhe von um die 10.000 Meter senden. Der deutsche Luftraum soll auf diesem Weg bis zum Sommer 2017 erschlossen werden. Ganz ohne Beistand von oben gelingt das allerdings nicht: Die Telekom kooperiert auch mit dem Satellitenbetreiber Inmarsat.