Galaxy S7 ausprobiert: Samsung baut die eierlegende Wollmilchsau
3/5Exynos 8890 und LTE Cat. 12/13
Herzstück des Galaxy S7 (edge) ist das neue System-on-a-Chip Exynos 8890. Das SoC hatte Samsung bereits Ende des letzten Jahres vorgestellt, im Galaxy S7 (edge) kommt es nun erstmals zum Einsatz. Im Exynos 8890 kommen erstmals die von Samsung selbst entwickelten Mongoose-Kerne (M1) zum Einsatz, anstatt wie im Exynos 7420 den Cortex-A57 zu nutzen. Wahrscheinlich sind die M1 enge Verwandte des Cortex-A72.
Gegenüber dem Cortex-A57 soll die Leistung um 30 Prozent zugelegt haben, während die Energieeffizienz um 10 Prozent angestiegen sein soll. Der Exynos 8890 wird in der zweiten Generation (LPP) der 14-nm-FinFET-Fertigung von Samsung hergestellt.
4 × Mongoose, 4 × Cortex-A53, Mali-T880 MP12
Die vier Mongoose-Kerne dürfen mit bis zu 2,3 GHz takten, während ein zweites Quartett aus Cortex-A53, das wie beim Exynos 7420 für Szenarien zum Einsatz kommt, in denen weniger Leistung benötigt wird, mit maximal 1,6 GHz betrieben wird. Damit nutzt auch der Exynos 8890 weiterhin einen 4+4-Aufbau nach big.LITTLE-Prinzip, das je nach Szenario automatisch einen optimalen Kompromiss aus hoher Leistung und Energieeffizienz finden soll. Über das Enhanced Heterogeneous Multi-Processing (HMP) können auch alle acht Kerne gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Mit der Mali-T880 verfügt der Exynos 8890 über die derzeit schnellste Grafikeinheit von ARM. Je nach Konfiguration der GPU kann die Leistung um den Faktor 1,8 über der der Mali-T760 liegen, erklärt ARM. Wie bei der Mali-T760 gibt es wieder Konfigurationen zwischen 1 und 16 Shader Clustern, Samsung hat sich bei dem Exynos 8890 für die Mali-T880 MP12 mit zwölf Shader Clustern entschieden, im Exynos 7420 kam noch eine Mali-T760 in der MP8-Ausbaustufe zum Einsatz.
Die Leistung dürfte demnach nicht nur aufgrund der neueren GPU-Generation, sondern auch über die 50 Prozent höhere Anzahl an Shader Clustern massiv gestiegen sein. Benchmarks konnten vor Ort noch nicht durchgeführt werden, die auf den Vorführgeräten installierten Spiele stellten jedoch keine Hürde für das SoC dar. Laut Samsung soll die GPU-Leistung um 64 Prozent gegenüber der Mali-T760 MP8 im Exynos 7420 gesteigert worden sein. Das Galaxy S7 (edge) ist zudem das erste Smartphone mit Vulkan-API-Unterstützung.
Immer 4 GByte LPDDR4-Arbeitsspeicher
Der LPDDR4-RAM ist nun in jedem Fall 4 GByte groß. Bisher waren im Galaxy S6 und Galaxy S6 edge 3 GByte RAM verbaut, während 4 GByte dem größeren Galaxy S6 edge+ und dem hierzulande nicht verfügbaren Galaxy Note 5 vorbehalten waren.
LTE mit bis zu 600 und 150 Mbit/s
Das in das System-on-a-Chip integrierte Modem ermöglicht LTE nach Cat. 12 (Downlink) und Cat. 13 (Uplink) für bis zu 600 und 150 Mbit/s. Die weitere Konnektivität setzt sich aus WLAN-ac, Bluetooth 4.2, NFC und den üblichen Ortungsdiensten zusammen. Infrarot gibt es seit dem Galaxy S6 edge+ nicht mehr in den Samsung-Flaggschiffen.