GeForce GTX 965M im Test: Nvidias mobile Mittelklasse mit günstigerer GPU
2/2Die GPU könnte noch schneller sein
Die GPU der GeForce GTX 965M bietet deutlich mehr Rohleistung als die der GeForce GTX 950 und kann auf dem Papier fast mit der GeForce GTX 960 mithalten. Allerdings fällt die Speicherbandbreite um rund ein Drittel niedriger aus, was eine deutliche Bremse darstellt.
Am Ende ist die GeForce GTX 965M im MIFcom EG5 unter Full HD im Schnitt so schnell wie die GeForce GTX 950 für den Desktop-Rechner, während die GeForce GTX 960 um 27 Prozent voraus ist. Zur GeForce GTX 970M fehlen der GeForce GTX 965M ebenfalls im Schnitt 27 Prozent. Das größere Modell liegt wiederum ziemlich genau zwischen GeForce GTX 965M und GeForce GTX 980M.
Im Akkubetrieb bleibt die Leistung hoch
Wer unterwegs im Akkubetrieb spielen möchte, verliert mit der GeForce GTX 965M im MIFcom EG5 kaum Leistung: Drei Prozent sind nicht der Rede wert. Damit ist das Mittelklasse-Notebook am Ende schneller als die GeForce GTX 980M im Medion Erazer X7843 oder die GeForce GTX 970M im MIFcom SG7. Diese Modelle werden im Takt deutlich gedrosselt, um die Anforderungen an den Akku zu senken.
Die Ergebnisse der einzelnen Spiele zeigen, dass die GeForce GTX 965M bei leicht reduzierten Details die meisten Titel in 1.920 × 1.080 flüssig wiedergeben kann. In Titeln wie The Witcher 3 muss man die Grafik allerdings intensiver zurückfahren.
Je unwichtiger der Speicher, desto besser das Ergebnis
Wie sich die GeForce GTX 965M im Vergleich zur GeForce GTX 950 platziert, hängt vom Einfluss der Speicherbandbreite auf das jeweilige Spiel ab. In Fallout 4 ist die Notebook-Grafikeinheit fünf Prozent langsamer als die GeForce GTX 950 für den Desktop-Rechner, und in The Witcher 3 liegt die Leistung auch nur gleichauf. Anders dagegen GTA V und Ryse: Son of Rome, die beide mehr Wert auf die Rechenleistung legen. In den Spielen platziert sich die mobile Karte fünf Prozent vor der Desktop-Lösung. In GTA V kommt die GeForce GTX 965M sogar nahe an die GeForce GTX 960 heran. Die Differenz liegt in dem Titel bei 18 Prozent, ansonsten sind es meistens etwa 25 bis 30 Prozent.
Leistungsaufnahme und Lautstärke
Bei maximierter Bildschirmhelligkeit zieht das neue MIFcom EG5 (GTX 965M) 18 Watt aus der Steckdose, während das SG5 mit der GeForce GTX 970M 2 Watt mehr benötigt. In beiden Fällen ist die Nvidia-Grafikeinheit abgeschaltet und stattdessen die in die CPU integrierte Intel-GPU aktiv. Beide Notebooks setzen auf den Intel Core i7-6700HQ und 16 GB Arbeitsspeicher.
Unter Last pendelt sich dann der Energiehunger des EG5 nach einigen Minuten bei 110 Watt ein. Zu Beginn der Testphase benötigte das Notebook noch 121 Watt, da die Grafikeinheit zunächst höher taktet. Das SG5 kommt dagegen auf 120 Watt und zeigt auch keine Schwankung. Unter 10 Prozent Unterschied bei der Leistungsaufnahme stehen also fast 30 Prozent mehr Leistung gegenüber. Die hohen Taktraten der GeForce GTX 965M in Verbindung mit den hohen zulässigen Temperaturen sind die Ursache.
Unter Last steigt der Geräuschpegel
Beide direkt miteinander verglichenen Notebooks nehmen sich in Sachen Lautstärke nichts. Aus einer Entfernung von 40 Zentimetern vor und 50 Zentimetern über den Scharnieren beträgt der Messwert bei beiden Modellen 39,5 Dezibel. Das Rauschen ist damit deutlich wahrnehmbar, aber ohne Kopfhörer beim Spielen noch gut zu ertragen.
Fazit
Der Wechsel von GM204 auf GM206 hat bei der GeForce GTX 965M einen wirtschaftlichen Hintergrund. Anstatt den großen, teuren GM204 auf das gewünschte Leistungsniveau zurechtzustutzen, kommt in Zukunft der kleinere, günstigere Chip zum Einsatz. Identische Eckdaten führen am Ende zur gleichen Leistung – einzig durch den Turbotakt kann es leichte Unterschiede geben.
Kann es dem Anwender also egal sein, welche GPU hinter der GeForce GTX 965M steckt? Nicht ganz, denn mit dem Wechsel des Chips geht auch ein Wechsel bei dessen Videoeinheit einher, die einen Unterschied machen kann. Als erste GPU kann der GM206 den H.265-Codec (HEVC) de- und encodieren, während bisherige GPUs den Codec ausschließlich encodieren können. Darüber hinaus ist der HDMI-Ausgang mit der neuesten Version des Kopierschutzes HDCP 2.2 ausgestattet, zukünftige Blu-rays mit Inhalten in Ultra-HD können also wiedergegeben werden.
Unterschiede gehören gekennzeichnet
Das sind Unterschiede im Detail, aber es bleiben Unterschiede. Und unterschiedliche Produkte sollten gegenüber dem Kunden auch als solche gekennzeichnet werden; davon macht die neue GeForce GTX 965M keine Ausnahme.
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