Steam VR Event: Kochen, Malen, Tüfteln und Tanzen in VR
2/3Fantastic Contraption mit Neko der Werkzeug-Katze
Was 2008 als webbasiertes 2D-Physik-Puzzlespiel begann, wagt mit der HTC Vive den Sprung in die virtuelle Realität. Seit Juli 2015 arbeiten gleich zwei kanadische Entwicklerteams gemeinsam an Fantastic Contraption, das zur Markteinführung der HTC Vive im April erscheinen wird.
Dem Grundkonzept des Vorgängers blieben die Entwickler bei Northway Games und Radial Games treu: Die rote Kugel muss ins Eckige. Wie sie den Weg dahin schafft, bleibt der Kreativität des Spielers überlassen. Zur Seite steht dabei die schwebende Werkzeug-Katze „Neko“, die alle benötigten Bauteile griffbereit hält.
Intuitive Steuerung mit Shortcuts für Fortgeschrittene
Mit einem Zug am Trigger des VR-Controllers wird nach den Bauelementen gegriffen, wobei einzelne Objekte auch mit zwei Händen angepackt werden müssen: Um beispielsweise Streben auf die gewünschte Länge zu strecken, wird einfach an zwei Punkten des Bauelements mit beiden Händen in entgegengesetzte Richtung gezogen. Das Kürzen von Stangen und Streben funktioniert analog in umgekehrter Richtung.
Die auf dem Rücken der Katze Neko angebrachten Rollen liefern zudem eines der wichtigsten Bauteile, um mit der roten Kugel auch das Ziel erreichen zu können: Denn während der Spieler munter an seinen statischen Gerätschaften feilen und basteln kann, setzt erst das Drücken des Touchpads die Physik des Spiels in Kraft und folglich auch die angebrachten Rollen in Bewegung. Hier zeigt sich dann, ob die fantastischen Konstruktionen des Spielers auch mit den Gesetzen der Physik mithalten können.
Shortcuts für fortgeschrittene Spieler
Für fortgeschrittene Spieler bietet Fantastic Contraption zudem ein Shortcut-System, bei dem die unterschiedlichen Bauteile über Körperregionen oder bestimmte Bewegungen erreicht werden können: Die beiden Stab- und Strebenelemente lassen sich beispielsweise mit einem Griff über die Schulter greifen. Ein Gummiball, der den Konstruktionen einen farbigen Schleier verleiht, kann unterhalb des eigenen Kiefers herausgezogen werden. Wer Bauteile löschen möchte, erreicht das dafür notwendige Werkzeug mit einem angedeuteten Schwertstoß gen Himmel – eine lustige Anspielung auf die He-Man Comic-Reihe.
Auch die Menüführung verleiht dem Spiel seinen ganz eigenen Charme: Um jederzeit einen Überblick zur aktuellen Herausforderung zu bekommen, schwebt die Miniaturversion der Karte in der direkten Umgebung des Spielers und kann jederzeit gegriffen, rotiert oder näher inspiziert werden. Ebenfalls in greifbarer Nähe platziert ist ein silberner Helm, der das Hauptmenü darstellt: Wird der Helm aufgesetzt, legt sich ein bläulicher Schleier um die Spielumgebung und der VR-Nutzer findet sich in einem neuen Raum wieder. Eine rotierende Tischfläche präsentiert alle Level in Miniaturform und eine weitere Ablagefläche hält durch den Spieler gespeicherte Konstruktionen bereit. (Im folgenden Video ab Minute 1:15 zu sehen)
Die Anziehungskraft, die dieses simple Spielprinzip in der virtuellen Realität entfaltet, lässt sich unter anderem auf das VR-typische „Mittendrin“-Gefühl zurückführen, das beim Hantieren mit den Bauteilen in dieser fröhlich-bunten Spielwelt entsteht. Hinzu kommt das Element der Überraschung, wenn nach etlichen Revisionen der eigenen Konstruktion plötzlich bemerkt wird, dass die Idee einem wortwörtlich über den Kopf hinaus gewachsen ist: Je schwieriger die Herausforderung, desto größer und komplizierter wird auch die eigene Konstruktion. Was zunächst als Idee für einen Lösungsansatz keimt, rollt schon bald im Pferd-großen Maßstab dem roten Zielblock entgegen.
Wie in 2D zeigen, was VR kann?
Den Reiz des eigenen VR-Spiels auf der heimischen, zweidimensionalen Bildschirmebene einzufangen, ist ein schwieriges Unterfangen, bei dem sich viele Entwickler noch schwer tun. Neben den Multi-Screen-Videos zu Hover Junkers zählen die Entwickler von Fantastic Contraption mit ihren Videos zu den Vorreitern der VR-Spielepräsentation. Auf Twitch.tv veranstaltet das Entwicklerteam jeden Donnerstag einen Mixed-Reality-Stream, um ein Grundgefühl dafür zu vermitteln, wie sich Fantastic Contraption in VR anfühlt. Mittels Greenscreen-Technik wird die Spielumgebung dabei um die Spieler projiziert, damit Zuschauer ebenfalls sehen können, an was der VR-Nutzer gerade bastelt. (Die folgende YouTube-Aufzeichnung vom 21. Januar beginnt ab Minute 19:30)