Lian Li PC-Q17 im Test: Asus ROG ist kein Allheilsbringer
3/4Praktische Erfahrungen
In Mini-ITX-Gehäusen geht es beengter zu. Und auf Grund des Netzteilschachts bleibt im PC-Q17 nur noch sehr wenig Spielraum für freie Handbewegungen. Die Hauptplatine mit den nötigen Stromkabeln zu verbinden, ist ein sehr aufwendiger Prozess. Ansonsten weist das Mini-ITX-Gehäuse von Lian Li keine weiteren nennenswerten Montagebesonderheiten auf.
Interessant ist das Kühlprinzip im Lian Li PC-Q17: Während das Netzteil und die Dual-Slot-Grafikkarte jeweils eine eigene Luftzufuhr genießen, kann ein an einem Tower-Kühler befestigter Lüfter die Abwärme des Prozessors direkt zur Rückwand abführen. Ein Lüfter im Deckel leistet hierbei Unterstützung. Ob das Kühlprinzip auch in der Praxis aufgeht, zeigt sich im anschließenden Praxistest.
In den Cube von Lian Li passen CPU-Kühler bis zu einer Höhe von 146 mm hinein. Pixelbeschleuniger dürfen eine Länge von 298 mm nicht überschreiten. Eng geht es auch beim Netzteil zu: Dieses darf inklusive ausladender Kabel nicht tiefer als 150 mm ausfallen. Hinter dem Mainboardtray ist mit 28 mm ausreichend Raum für das Verlegen von Kabeln gegeben.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Lautstärke
Flüsterleise verhält sich das Lian Li PC-Q17, wenn der mitgelieferte Ventilator mit auf 5 Volt reduzierter Spannung angesteuert wird. Hier erreicht das Gehäuse eine durchschnittliche Geräuschkulisse von 32,1 Dezibel.
Etwas lauter geht es zur Sache, wenn sich der Lüfter mit seiner maximalen Umdrehungszahl dreht: Hier erreicht der Mini-ITX-Cube eine Lautstärke von 37,3 Dezibel im Durchschnitt. Damit hebt sich das Gehäuse bereits deutlich von der Zimmerlautstärke ab, die Geräuschkulisse hat die Schwelle zur störenden Wahrnehmung aber noch nicht überschritten.
Die Festplattenentkopplung des PC-Q17 ist an und für sich gut, trotzdem sind aufgrund des mit 2,7 Kilogramm sehr niedrigen Eigengewichts leichte Resonanzen sowohl am Korpus als auch akustisch auszumachen.
Temperatur
Drehen sich alle im System verbauten Lüfter mit voller Umdrehungszahl bei 12 Volt, erreicht das Lian Li PC-Q17 zusammen mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und ihrem Radiallüfter eine Prozessortemperatur von 48 °C. Mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC steigt der Wert auf 53 °C an. Die beiden Grafikkarten unterschieden sich mit maximal 62 beziehungsweise 59 °C zugunsten der Nvidia GTX 650 Ti Boost nur geringfügig.
Keine großen Differenzen sind auch bei der Mainboard- und der Festplattentemperatur auszumachen. Aber auch hier schneiden die Werte dank des Radiallüfters mit 32 °C und 24 °C besser ab, als bei einer Grafikkarte mit Axiallüfter. Diese liegt mit 37 °C beziehungsweise 26 °C ein paar Grad Celsius darüber.
Die Kluft zwischen den beiden Kühlprinzipien der Grafikkarten wird größer, wenn die verbauten Lüfter auf 5 Volt gedrosselt werden. Die CPU erreicht hier mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost eine Temperatur von 57 °C, mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC liegt der Wert 10 °C höher. Während die durch den Radiallüfter gekühlte Grafikkarte maximal 71 °C erreicht, steigt die Temperatur mit den durch zwei Axiallüfter gekühlten Pixelbeschleuniger auf 83 °C und damit deutlich höher.
Die Hauptplatine leidet besonders stark unter den Axiallüftern. Sie wird auf 50 °C erwärmt, wohingegen sie mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und den so erreichten 37 °C verhältnismäßig kühl bleibt. Nicht so kritisch fällt der Unterschied bei der Festplatte aus. Hier liegt die Temperatur mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC kombiniert bei 28 °C lediglich 2 °C höher als mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost.
Mit nur einem vorinstallierten Gehäuselüfter im System geht damit ganz klar eine Grafikkarte mit Radiallüfter als Empfehlung für das Lian Li PC-Q17 hervor. Bei einem Pixelbeschleuniger mit Axiallüften ist mit erhöhten, aber nicht kritischen Temperaturen zu rechnen.
Beachtlich ist, dass das Lian Li PC-Q17 mit nur einem Lüfter mit anderen Gehäusen wie dem NZXT Manta, welches durch drei Gehäuseventilatoren gekühlt wird, Schritt halten kann. Das Kühlkonzept hinter dem Cube geht gut auf.
Leistungsaufnahme
Der vorinstallierte 140-mm-Deckellüfter verbraucht maximal 2,8 Watt. Mit auf 5 Volt gedrosselter Leistung halbiert sich der Verbrauch auf 1,4 Watt. Damit liegen die Verbraucherwerte im unauffälligen Bereich.