MediaTek: P20 kommt mit schnellerer CPU, GPU und LPDDR4X
MediaTek hat im Rahmen des MWC 2016 eine Ausbaustufe des P10-SoCs vorgestellt. Die Cortex-A53-Kerne dürfen jetzt etwas höher takten, außerdem kommt eine schnellere GPU von ARM zum Einsatz. Als Speicherstandard kann neben LPDDR3 auch der energiesparende LPDDR4X über das Hybrid-Interface verwendet werden.
Das P10-SoC hatte MediaTek im Juni 2015 vorgestellt, auf der spanischen Messe steht mit dem P20 nun eine schnellere Alternative zur Auswahl. Nach wie vor werden acht Cortex-A53-Kerne von ARM verbaut, die nach MediaTeks True-Octa-Core-Architektur individuell einzeln oder gemeinsam als „echtes Octa-Core-SoC“ betrieben werden können. Die maximale Taktrate ist gegenüber dem P10 von 2,0 auf 2,3 GHz gestiegen.
Auch bei der Grafikeinheit hat MediaTek nachgelegt. Hier vertraut das Unternehmen ebenfalls auf ARM und nutzt wie gewohnt eine Mali-GPU. Statt der Mali-T860 MP2 im P10 ist nun aber eine Mali-T880 verbaut, die bisher dem Deca-Core-SoC X20 vorbehalten war. MediaTek nutzt für den P20 allerdings nicht die Variante MP4 des X20, sondern die mit nur zwei Shader Clusters bestückte MP2. Die Mali-T880 im Samsung Exynos 8890 hat zwölf Cluster. Die maximale Taktrate liegt bei 900 MHz.
Das Hybrid-Speicherinterface des P20 kann mit LPDDR3 und LPDDR4X umgehen. Für den neueren der beiden Standards gibt MediaTek eine Bandbreitenerhöhung von 70 Prozent bei Reduzierung des Energiebedarfs um 50 Prozent an. Der P20 unterstützt bis zu 6 GByte LPDDR4X über zwei Speicherkanäle oder bis zu 4 GByte LPDDR3 auf einem Kanal.
MediaTeks World-Modem ist in das SoC integriert und bietet über 2 × Carrier Aggregation einen LTE-Downlink nach Cat. 6 bis zu 300 Mbit/s. Der Uplink ist mit maximal 50 Mbit/s spezifiziert. Der aus dem X20-SoC abgeleitete Imagiq Image Signal Processor (ISP) soll bessere Fotos durch weniger Rauschen ermöglichen und mehr Licht einfangen. Die Unterstützung von dualem Phasenvergleichs-Autofokus soll dreimal schnelleres Fokussieren erlauben.
In der zweiten Jahreshälfte 2016 soll das P20-SoC in ersten Geräten verfügbar sein.