PC-Lenkräder im Test: Thrustmaster, Fanatec und Logitech auf Bestzeitenjagd
3/9Logitech G920
Logitech hat mit dem G920 den Nachfolger des absatzstarken G27 in den Handel gebracht. Neben dem eigentlichen Lenkrad und dessen Basis bietet es eine Pedaleinheit mit drei Pedalen – also inklusive Kupplung. Derzeit wird das Produkt ab 300 Euro verkauft. Neben dem PC ist das Logitech G920 noch mit der Xbox One kompatibel.
Optik und Haptik deutlich besser als bei Thrustmaster
Optisch spielt das G920 trotz gleichem Preis in einer völlig anderen Liga als das Thrustmaster TX Ferrari 458 Italia. So besteht der im Durchmesser ebenfalls 28 Zentimeter große Lenkradkranz aus Leder, während die Lenkradstreben aus Metall und die Knöpfe mitsamt der oberen Bedieneinheit aus Kunststoff sind. Das hört sich nicht nur deutlich höherwertiger an, es sieht auch so aus und fühlt sich so an. Auch dieses Lenkrad liegt gut in der Hand und es besteht keine Gefahr, während des Fahrens abzurutschen. Die Knöpfe sind durchweg gut verarbeitet und lassen sich mit einem guten Feedback betätigen. Einzig das Steuerkreuz fühlt sich schwammig an.
Das um 900 Grad drehbare Lenkrad bietet zudem zwei Metallschaltwippen, die sich hochwertig anfühlen, allerdings nicht das beste Feedback darüber geben, ob der Schaltpunkt korrekt getroffen wurde - das macht Thrustmaster besser. Dafür haben große Hände bei Logitech weniger Probleme damit, die Finger zwischen die Schaltwippen und das Lenkrad zu legen. Darüber hinaus ist genügend Platz vorhanden, um alle Finger bequem auszustrecken.
Schlecht platzierte Knöpfe, aber eine gute Tischhalterung
Die Knöpfe hat Logitech dagegen nicht gut auf dem G920 platziert. Selbst mit langen Fingern kann man nur den jeweils äußersten Knopf ohne größere Probleme drücken. Für alle anderen Knöpfe müssen die Finger entweder verrenkt oder die Hand gar vom Lenkrad genommen werden. Vor allem, wenn das Lenkrad nicht gerade steht, ist es durchaus problematisch, die Knöpfe schnell, genau und blind zu treffen.
Prinzipiell gut gelungen ist die Tischhalterung für das Lenkrad, die dem Gerät zu einem festen Halt verhilft. Die genutzte Tischplatte mit einer Dicke von vier Zentimetern ist allerdings nur noch korrekt zu befestigen, wenn die schützende Gummihalterung von den Klemmen entfernt wird – sonst wird es zu eng. Das Motorgehäuse fällt bei dem G920 nicht klobig aus. Logitech spricht von zwei Force-Feedback-Motoren, die mit Zahnradantrieb ausgestattet sind und so jede Bodenbeschaffenheit simuliert können.
Drei Pedale mit knackig fester Bremse
Die Pedaleinheit setzt sich aus einem Gas-, einem Brems- und einem Kupplungspedal zusammen, die allesamt verschiedene Widerstände aufweisen. Die Pedalerie ist angenehm groß, sodass jeder Fuß genug Platz hat. Das Gas- und das Kupplungspedal sind leichtgängig und arbeiten mit ein und demselben Widerstand pro Pedal. Das Bremspedal dagegen wird mit dem Bremsweg immer härter, darüber hinaus soll es nicht linear arbeiten. Zu spüren ist das nicht. Mit dem Widerstand hat es Logitech aber übertrieben, denn selbst mit Gewalt lässt sich der maximale Bremseffekt nicht erzielen, solange die Pedale nicht verschraubt worden sind. Im Treiber kann die Empfindlichkeit des Pedals aber geändert werden.
Apropos Treiber: Das Menü sieht zwar schick aus, doch einstellen lassen sich lediglich die Funktionen der Knöpfe, die Linearität vom Lenkrad und die Empfindlichkeit aller drei Pedale. Immerhin lässt sich automatisch die neueste Firmware auf das G920 aufspielen, was bei dem Testexemplar bereits der Fall war. Für das Logitech G920 haben sowohl Assetto Corsa als auch Project Cars Profile, die einwandfrei funktionieren und das Lenkrad gut konfigurieren.