Spotify: Neue Infrastruktur mit Google Cloud
Der schwedische Streaming-Dienst Spotify wird in den kommenden Monaten seine bisherige Infrastruktur ändern und diese in Zukunft den Diensten von Google anvertrauen. Laut dem Unternehmen entspreche Googles Cloud-Lösungen eher Spotifys bedarfsorientierter Nutzung.
Nicholas Harteau, Vice President und bei Spotify für die Infrastruktur verantwortlich, verspricht sich von dem Wechsel hin zu Google spürbare Verbesserungen: „Von der traditionellen Stapelverarbeitung mit Dataproc bis hin zu den schon fast magischen Funktionen von BigQuery, bietet uns die Nutzung von Googles Infrastruktur dort, wo es darauf ankommt, erhebliche Vorteile“. Für ihn gehe es nicht nur darum, Dinge in Gang zu halten, sondern es sollen auch alle Abläufe effektiver und effizienter gestaltet werden. Seiner Meinung nach sei gerade Googles Data Stack dafür besonders prädestiniert. Hinzu kommt die Möglichkeit, Serverkapazitäten, Hardware und Netzwerkausrüstung schnell dem jeweiligen Bedarf anpassen zu können.
Bisher hatte Spotify die Infrastruktur für seinen Streaming-Dienst in Eigenregie geführt, jedoch immer mehr Daten auch in den Amazon Web Services (AWS) ausgelagert. Weil das Unternehmen laut eigenen Angaben jedoch nicht einen Großteil der eigenen Ressourcen in die Instandhaltung eigener Serverumgebungen stecken möchte, dürfte ein weiterer Punkt der nun eingegangenen Kooperation auch in der Kostenersparnis zu finden sein.
Laut Wired soll der Umzug mittlerweile in vollem Gange sein, über 250.000 der aktuell über 75 Millionen Nutzerkonten wurden demnach bereits übertragen. Das Projekt soll in spätestens 18 Monaten abgeschlossen sein.
Auch von Googles Seite gibt man sich mit der neuen Zusammenarbeit zufrieden, obwohl beide Unternehmen in bestimmter Weise auch Kontrahenten sind. „Man zieht nicht jeden Tag ein Unternehmen mit mehr als 75 Millionen Nutzern von einer selbst entwickelten Infrastruktur in die Cloud um“, erklärt Guillaume Leygues, Lead Sales Engineer der Google Cloud Plattform, im hauseigenem Blog. Zum eingeleiteten Transfer gehören seiner Aussage nach zudem weit mehr als zwei Milliarden Wiedergabelisten und über 30 Millionen Musiktitel.
Schweden unter sich – Spotify und Volvo Kooperation ebenfalls
Eine weitere Zusammenarbeit mit Spotify hat der ebenfalls aus Schweden stammende Autohersteller Volvo bekannt gegeben. Dieser wird den Musik-Dienst zunächst in den neuen Auto-Generationen XC90, S90 und V90 integrieren, weitere Modelle sollen folgen. Laut Volvo soll ein Mobilfunkgerät zur Nutzung nicht notwendig, per Spotify-Connect aber möglich sein. Der benötigte Premium-Account muss jedoch allem Anschein nach separat erworben werden.
Der ausschlaggebende Punkt für die Kooperation lag laut Björn Annwall, Senior Vice President für Marketing Verkauf und Service, in der nativen Integrierung des Streaming-Dienstes in das Volvo-Bordsystem. So soll eine wesentlich angenehmere Nutzung garantiert werden, als es über mobile Geräte möglich wäre. Das System verfügt unter anderem über eine Texterkennung, die bei der Suche nach Inhalten dafür sorgen soll, dass der Fahrer sich weiterhin auf den Verkehr konzentrieren kann.