Surface Book / Pro 4: Updates beheben nicht alle bekannten Probleme
Die von Microsoft in der Nacht bereitgestellten Software- und Firmware-Updates für Surface Book und Surface Pro 4 ziehen offenbar keinen Schlussstrich unter alle bekannten Probleme. Den Standby-Verbrauch scheint das Update aber gesenkt zu haben.
Das Testmuster verbraucht im Schnitt weniger
Das in der Redaktion genutzte Surface Book zieht über das Netzteil weiterhin knapp über drei Watt aus der Steckdose, wenn es in den Modus „Energie sparen“ versetzt wird. Die meiste Zeit beträgt der Messwert 3,3 Watt, sporadisch auftretende Spitzen sind trotzdem weiterhin zu beobachten. Vor dem Update sprang der Verbrauch stärker. Nach vier Stunden im Modus Energie sparen, wobei das Gerät nach zwei Stunden automatisch in den Ruhemodus wechselt, betrug der in Windows angezeigte Verlust an Akkuladung zwölf Prozent.
Im Test des Surface Book verlor das Notebook vor dem Update einmal 23 und einmal 59 Prozent Ladung über Nacht (neun Stunden). Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 1,8 respektive 4,5 Watt hinter dem Netzteil. Gegenüber dem niedrigeren Wert stellt das jetzt ermittelte Ergebnis keine Verbesserung dar.
Anwender sprechen von einem Erfolg
Im Forum von Microsoft berichten andere Anwender wiederum von einem Erfolg: Der Ladezustand hätte sich dort nach dem Update über Nacht nur noch um ein bis drei Prozent verändert.
Daran, dass Microsoft die Updates in Wellen verteilt, liegt das beobachtete Verhalten beim Surface Book in der Redaktion nicht. Das Testmuster hat alle vier Pakete bereits zur Verfügung gestellt bekommen und erfolgreich installiert, wie der nachfolgende Screenshot zeigt. Das Problem dürfte damit eingedämmt, aber noch nicht auf allen Geräten abschließend behoben worden sein.
Auch die Stabilität soll höher ausfallen
Microsoft verspricht mit den Updates auch die von Anwendern monierten Stabilitätsprobleme angegangen zu sein. Weil ComputerBase schon vor dem Update nicht mit Abstürzen zu kämpfen hatte, kann diese Aussage auf Basis des Testgerätes allerdings nicht nachvollzogen werden.
Die Redaktion hatte zum Testen einen aktuelleren als den von Windows Update bereitgestellten GeForce-Treiber genutzt, möglicherweise war das bessere Abschneiden darauf zurück zu führen. Die neuen Updates lassen diesen Treiber allerdings unberührt, dafür wird der Treiber für die integrierte Grafik von Intel vom Stand November auf den Stand Januar aktualisiert. Nach dem Update kam es allerdings zu leichten Darstellungsfehlern, das Browserfenster war wiederholt durch die Windows Settings hindurch zu sehen – im Test war dieses Verhalten noch nicht zu beobachten. Erste Anwender berichten von Abstürzen des neuen Intel-Treibers auf dem Surface Pro 4.
Nicht behoben werden Fehler in der Lokalisierung zum Deutschlandstart. Das Andocken des Displays an die Basis quittiert Windows auch weiterhin mit der Meldung „Eingesetztes“. Und auch das Problem, dass die Tastatur und das Trackpad nach längerer Abwesenheit vom Gerät erst aufwachen müssen, besteht weiterhin. Dafür ist die im Betrieb immer wieder grundlos eingeblendete Information, dass die Auto-Rotation des Bildschirminhaltes in Windows aktiv ist, verschwunden.
Erste Reaktionen abwarten
Inhaber des Surface Book oder des Surface Pro 4 sollten die neuen Updates nicht überhastet einspielen. Die Summe der Anpassungen verspricht deutliche Fortschritte auf vielen Problemfeldern, vergangene Updates hatten aber auch zu neuen Problemen geführt. Erste Rückmeldungen lassen in diesem Fall zwar auf keine gravierenden Probleme schließen, die meisten Inhaber eines Surface Book in den USA werden es aber auch noch nicht eingespielt haben.
ComputerBase wird die weltweiten Erfahrungsberichte von Anwendern weiter beobachten und steht mit anderen Redaktionen in Rücksprache, um die Wirksamkeit der neuen Updates besser einschätzen zu können. Sollte die neue Software die wesentlichen Probleme tatsächlich beheben, wird der noch auf alter Firm- und Software basierende Test des Surface Book eine Überarbeitung erfahren. Das Testmuster der Redaktion geht am Freitag zurück zu Microsoft und steht für ausführlichere Recherchen deshalb nicht mehr zu Verfügung.
Bei einem weiteren Testlauf über Nacht (neun Stunden) gab der Akku sieben Prozent und damit deutlich weniger Ladung im Standby ab als vor den Updates vom 17. Februar 2016 ab. Dieser Verlust entspricht den Erwartungen und deckt sich mit dem eines alternativ getesteten Notebooks mit Core i7-6700HQ (Skylake) und vergleichbar dimensioniertem Akku.
Dafür trat mittlerweile der erste Bluescreen ohne Text beim Öffnen des Gerätes aus dem Standby auf, der Lüfter lief dabei auf Maximaldrehzahl, das Gerät wurde sehr heiß – dieses Verhalten hatte das Testmuster zurvor noch nicht gezeigt.