Virtual Reality: Google soll ebenfalls eigenes Headset entwickeln
Die Oculus Rift scheint der Startschuss für eine VR-Offensive im Silicon Valley zu sein. Nach Apple soll jetzt auch Google die Entwicklung eines vollwertigen Virtual-Reality-Headsets intensivieren. Das fertige Produkt funktioniere unabhängig von Smartphone, Rechner und Konsole, so das Wall Street Journal.
Google erkenne den Virtual-Reality-Markt zunehmend als zukünftige Geldmaschine in Bereichen wie Gaming, Unterhaltung und Bildung. „Schon von Anfang an geht es uns darum, VR für jeden verfügbar zu machen“, wie Googles neuer Virtual-Reality-Chef Clay Bavor auf einer Konferenz am Mittwoch erklärte. „Mehr dazu werden wir im Laufe des Jahres bekanntgeben.“
Anders als Googles preisgünstige und bereits verfügbare VR-Lösung Cardboard soll das kommende VR-Headset keine zusätzliche Hardware wie Smartphone oder Rechner benötigen. Konkurrenten, wie die bereits erhältliche Oculus Rift, verwenden zum Betrieb die Rechenleistung eines angeschlossenen PCs.
Laut Bericht werde das Google-Headset ein eigenes Display, Hochleistungsprozessoren und nach außen gerichtete Kameras bieten; die Chips, welche für die Erfassung der Kopfbewegungen des Nutzers verantwortlich sind, sollen vom kalifornischen Visual-Intelligence-Startup Movidius stammen. Auf Nachfrage des Wall Street Journal gab Movidius lediglich an, mit diversen Unternehmen an Virtual- und Augmented-Reality-Produkten zu arbeiten, ohne jedoch eine mögliche Zusammenarbeit mit Google explizit zu dementieren.
Bezüglich eines etwaigen Erscheinungstermins gaben sich die Kontaktpersonen des Wall Street Journal uneins. Eine Quelle kann sich dieses Jahr als Erscheinungstermin vorstellen, eine andere sprach von einem noch sehr frühen Entwicklungsstadium und schloss nicht aus, dass Google das VR-Gerät vielleicht gar nicht veröffentlicht.
Vor wenigen Tagen gab es bereits eine ähnliche Meldung, wonach Virtual Reality für Google in Zukunft eine noch größere Rolle spiele. Der Suchmaschinen-Riese plane einen Cardboard-Nachfolger und VR-Funktionen in Android.
Außer Google und Apple entwickelt unter anderem auch der taiwanische Konzern HTC ein VR-Headset; das HTC Vive soll in einigen Monaten erscheinen. Samsung hat mit der Gear VR eine VR-Lösung für konzerneigene Smartphones im Programm. Analyst Ben Schachter spricht bereits von einem „Krieg der VR-Plattformen“, welcher sich zwischen den Tech-Riesen abzeichne.