Festplatten mit 5 bis 8 TB im Test: 33 TByte von HGST, Seagate, Toshiba und Western Digital
2/6HGST Ultrastar He8 8TB
Als erster Hersteller hatte HGST Festplatten mit Helium statt mit Luft befüllt. Das bereits 2012 vorgestellte Konzept wird auch bei der Ultrastar He8 mit 8 TByte genutzt, die für den Test zur Verfügung stand.
Die deutlich geringere Dichte des Edelgases sorgt für weniger Widerstand und reduzierte Strömungseffekte im Inneren der Festplatte. Dadurch konnte der Abstand zwischen den Magnetscheiben (Platter) verringert werden, sodass HGST statt vorher maximal fünf nun bis zu sieben Platter in einem 3,5-Zoll-Gehäuse unterbringen kann. Nebenbei sollen auch Leistungsaufnahme und Lautstärke sinken. Ein Dokument (PDF) beschreibt die HelioSeal-Technik.
Der Einsatzzweck hebt den Preis
Bei der Ultrastar He8 8TB (HUH728080ALE600) kommen ebenfalls sieben Platter zum Einsatz, wie der Hersteller auf Nachfrage bestätigt hat. Oftmals findet sich diese Angabe nicht in den öffentlichen Datenblättern wieder. Wie bislang alle Laufwerke der He-Serie handelt es sich um eine Enterprise-HDD für Unternehmen, die beispielsweise in Cloud-Servern eingesetzt wird. Ferner ist das Laufwerk für den Dauerbetrieb (24x7) ausgelegt und besitzt zudem einen erheblich höheren MTBF-Wert von 2,5 Millionen Stunden. Die Konzeption für das professionelle Einsatzgebiet macht sich beim Preis bemerkbar, der deutlich höher als bei den anderen Testkandidaten ausfällt.
Seagate Desktop HDD 8TB
Im Gegensatz zur Seagate Archive HDD, die acht Terabyte Speicherplatz mit der nachteilbehafteten SMR-Technik erreicht, setzt Seagate bei der Desktop-HDD-Serie auf das herkömmliche Perpendicular Magnetic Recording. Dadurch wird die Schreibschwäche der SMR-Festplatten umgangen, was aber für Kunden einen deutlichen Aufpreis bedeutet. Statt 211 Euro für die Archive HDD v2 8TB kostet die Desktop HDD 8TB mit 311 Euro fast 50 Prozent mehr.
Der Aufpreis beruht aber nicht nur auf der PMR-Technik sondern auch generell der höheren Leistung. Mit 7.200 statt 5.900 U/min sind höhere Transferraten und niedrigere Zugriffszeiten möglich, obgleich die schnellere Rotation in der Regel eine höhere Lautstärke bedeutet. Mit beworbenen 220 MB/s ist die Seagate Desktop HDD bei den Herstellerangaben im Testfeld in Front und besitzt zudem den größten Zwischenspeicher mit 256 MB DRAM-Cache.
Toshiba X300 5TB
Toshiba hat noch keine Festplatte mit 8 Terabyte Speicherplatz im Programm. Die für Desktop-Rechner bestimmte X300-Serie bietet maximal 6 Terabyte. Für den Test konnte der Hersteller aber leider nur die 5-TB-Version zur Verfügung stellen.
Die Spezifikationen lesen sich überwiegend unauffällig. Angaben zur Leistung werden bis auf die durchschnittliche Latenz von 4,17 ms nicht gemacht. In Relation zur Kapazität fällt die maximale Leistungsaufnahme relativ hoch aus, was es in der Praxis zu prüfen gilt. Mit 34 Euro pro Terabyte ist die Toshiba X300 die günstigste Festplatte im Testfeld.
WD Red Pro 6TB
Seit dem Sommer 2014 bietet Western Digital neben den NAS-Festplatten WD Red auch die für professionelle Nutzer bestimmte WD Red Pro an. Die Unterschiede liegen in der höheren Leistung, der längeren Garantie und umfangreicheren Maßnahmen gegen Vibrationen im NAS-Verbund auf Seiten der WD Red Pro. Der Hersteller empfiehlt die Pro-Version für den Einsatz bei Systemen mit acht Laufwerken und mehr (8-Bay-NAS).
Bei der Zahl der Load-/Unload-Zyklen liegt die WD Red Pro auf dem Papier mit der Enterprise-HDD von HGST gleichauf. Die MTBF fällt allerdings niedriger aus.
Die 6-TB-Version war zum Zeitpunkt der Tests die höchste Kapazitätsstufe der WD Red Pro. Mittlerweile hat Western Digital aber auch Versionen mit 8 TByte eingeführt, bei denen die Helium-Technik von Konzerntochter HGST genutzt wird.
WD Black 6TB
Unter den klassischen Desktop-HDDs von Western Digital steht die Serie WD Black für die höchste Leistung und ist schneller als die WD Blue. Die genannten Leistungswerte sind nahezu mit der WD Red Pro gleicher Größe identisch, auch preislich liegen beide auf einem Niveau. Allerdings fallen die Angaben zur Haltbarkeit bei der WD Black niedriger aus und entsprechen jenen herkömmlicher Client-Festplatten – 300.000 Load/Unload Cycles statt 600.000 sind ein Beispiel. Als Premiumserie wird aber ebenfalls eine fünfjährige Garantie geboten.
Eine 8-Terabyte-Version der WD Black wurde bisher nicht angekündigt. Die höchste Kapazitätsstufe bleibt damit der WD Red Pro und der für Kameraüberwachungssysteme bestimmten WD Purple vorbehalten.