Icarus Illumina XL im Test: E-Book-Reader mit offenem Android und 8 Zoll
Vorwort
Mit dem Illumina E653 und der 2014er-Version des Illumina Excel legte der niederländische Reader-Hersteller Icarus zwei interessante E-Book-Reader vor, die trotz unterschiedlicher Zielgruppen eines gemein hatten: Die Erweiterung der Möglichkeiten durch ein offenes Android-Betriebssystem. Mit dem jetzt erschienenen Illumina XL möchte der Hersteller zumindest in Sachen Display-Größe die Lücke zwischen den beiden Geräten schließen.
Spezifikationen
Icarus Illumina XL | Icarus Illumina E653 | Kindle Paperwhite 2015 | Pocketbook Touch Lux 3 | |
---|---|---|---|---|
OS: | Android 4.2 | keine Angaben | ||
Display: | 8 Zoll, 768 × 1.024 Pixel (160 ppi), 16 Graustufen, beleuchtet | 6 Zoll, 768 × 1.024 Pixel (213 ppi), 16 Graustufen | 6 Zoll, 1.080 × 1.440 Pixel, 300 ppi, 16 Graustufen, beleuchtet, kapazitiv | 6 Zoll, 758 × 1.024 Pixel, 212 ppi, 16 Graustufen, beleuchtet, kapazitiv |
Technologie: | E-Ink Pearl | E-Ink Carta, Regal | E-Ink Carta | |
Bedienung: | Touch | |||
CPU: | K. A. | 1 GHZ Dual-Core | 1 GHz | |
Arbeitsspeicher: | K. A. | 512 MB | 256 MB | |
Speicher: | 8 GB, erweiterbar | 4 GB, um bis zu 32 GB erweiterbar | 4 GB, nicht erweiterbar | 4 GB, um bis zu 32 GB erweiterbar |
Übertragungsstandards: | WLAN 802.11 b/g/n | WLAN 802.11 b/g/n (optional 3G) |
WLAN 802.11 b/g/n | |
Akku: | 2.800 mAh | 2.000 mAh | 1.320 mAh | 1.500 mAh |
Abmessung: | 145 × 200 × 9 mm | 118 × 168 × 9 mm | 162 × 115 × 7,6 mm | 114,6 × 174,4 × 8,3 |
Gewicht: | 275 Gramm | 197 Gramm | 205 Gramm | 208 Gramm |
Unterstützte Formate: | E-Pub, PDF, FB2, RTF, Mobi, TXT, HTM | E-Pub,PDF, Mobi, DJVU/DJV, CHM, FB2, RTF, TXT, HTML, PRC, TCR, PDB, PPT/PPTX, Doc/Docx, XLS/XLSX | Kindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW), PDF, Mobi (ungeschützt), PRC (nativ), TXT, HTML, Doc, Docx | E-Pub, PDF, DJVU, FB2, FB2.ZIP, DOC, DOCX, RTF, PRC, TCR, TXT, CHM, HTM, HTML, Mobi, ACSM |
Unterstützte DRM-Formate: | Adobe-DRM | Kindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW) | Adobe-DRM | |
Unterstützte Bildformate: | JPG, BMP, GIF, PNG | JPG, BMP | JPG, GIF, PNG, BMP | JPEG, BMP, PNG, TIFF |
Lieferumfang: | Lesegerät, USB-2.0-Lade-und Verbindungskabel (USB Typ A auf Micro B), Kurzanleitung | |||
Preis (UVP): | 199,95 Euro | 119,95 Euro | WLAN: 119,99 Euro / 139,99 Euro 3G: 179,99 Euro / 199,99 Euro |
111 Euro |
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Großes Display, kleine Auflösung
Auf den ersten Blick fällt vor allem das gegenüber herkömmlichen Readern deutlich größere Display des Illumina XL auf. Mit dem acht Zoll messenden Display erreicht der Illumina XL fast die Ausmaße eines gebundenen Buches, während der Bildschirm seiner sechs Zoll großen Kontrahenten nicht einmal die Abmessungen eines Taschenbuches für sich verbuchen können. Gleichzeitig fallen auch die ersten Kritikpunkte auf: Wurden der Illumina E653 und der Illumina Excel noch im Test dafür gelobt, neben dem Touchscreen auch haptische Bedienelemente zum Seitenwechsel anzubieten, bietet der Illumina XL diese nicht. Gleiches gilt für den bei den Vorgängern oft benötigten Invertierungs-Button. Lediglich ein oben platzierter Schalter zum Ein- und Ausschalten sowie ein auf der unteren Seite mittig angebrachter Homebutton mit einem kaum wahrnehmbaren Druckpunkt zieren das Äußere des Readers.
In Bezug auf die Verarbeitung hätte der Hersteller zudem mehr Sorgfalt walten lassen können: Auf den ersten Blick wirkt der Reader zunächst gut verarbeitet und stabil, offenbart aber an manchen Spalten scharfe Kanten. Darüber hinaus ist der Stecker für das Micro-USB-Kabel sehr knapp bemessen – das mitgelieferte Kabel sitzt dort zwar fest, bei anderen Kabeln kann jedoch bereits ein leichtes Verrutschen ausreichen, um die USB-Verbindung abbrechen zu lassen.
In Sachen Display muss sich der Nutzer beim Illumina XL mit Gewohntem zufriedengeben, wie schon bei den Vorgängern setzt Icarus auch beim neuen Reader auf die mittlerweile überholte Pearl-Technologie von E-Ink. Neuerungen sucht der Nutzer somit vergebens, bei Readern der Konkurrenz gehört die Nachfolgetechnologie Carta dagegen bereits seit Längerem zum Standard. Dies macht sich im direkten Vergleich vor allem in einem besseren Kontrastverhältnis anderer Reader bemerkbar, die Schriftdarstellung auf dem Illumina XL erscheint sichtbar blasser.
Keine zeitgemäße Auflösung
Auch in Sachen Auflösung besitzt Icarus das Nachsehen: Während viele Mitbewerber schon lange auf den HD-Zug aufgesprungen sind, verweilt der Hersteller beim Neuling bei den von kleineren Readern bekannten 768 × 1.024 Bildpunkten, was aufgrund des großen Displays in einer Pixeldichte von gerade einmal 160 ppi mündet. Ist diese Auflösung in der Klasse der sechs Zoll großen Reader, wie in vielen bisherigen Tests auf ComputerBase immer wieder angemerkt, für ein komfortables Lesen nach wie vor ausreichend, wird beim Illumina XL deutlich, wo die Grenze für diese Aussage liegt. Bei dieser Panel-Größe muss die Kantenglättung sehr stark eingesetzt werden, um ein Verpixeln der Schrift zu verhindern; eine ungleichmäßige Schriftdarstellung ist die Folge. Ein weiteres Manko offenbart die mit 52 cd/m² eher dunkle Beleuchtung, die zudem sichtbar ins Bläuliche tendiert. Die Konkurrenz bietet hier mindestens die doppelte Leuchtkraft. Zudem weist das Display sichtbare Lichthöfe an den Seiten auf und das Licht ist ungleichmäßig verteilt.