Icarus Illumina XL im Test: E-Book-Reader mit offenem Android und 8 Zoll

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Michael Schäfer
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Fazit

Mit dem Icarus Illumina XL wird der niederländische Hersteller den Forderungen der Reader-Nutzer nach größeren Displays gerecht. Ein Reader mit einem acht Zoll großen Display kann gegenüber kleineren Vertretern einige Vorteile mit sich bringen. Dass Icarus dabei mit Pearl auf eine mittlerweile fünf Jahre alte Technologie von E-Ink zurückgreift, während andere Hersteller schon seit Langem auf aktuelle Carta-Panels setzen, ist jedoch nicht nachvollziehbar.

Neben den bekannten Invertierungsproblemen zeigt sich die alte Technik auch in einem sichtbar schlechteren Kontrastverhältnis. Gleiches gilt für die verwendete Auflösung, die dem Stand der Technik geschuldet im HD-Bereich hätte liegen müssen. Dass dies in der Panel-Größe auch bei der verwendeten Pearl-Technologie möglich ist, bewies PocketBook mit dem InkPad bereits Mitte 2014, das aktuell sogar etwas günstiger als der getestete Reader zu erstehen ist.

Icarus Illumina XL

Somit stellt sich die Frage, warum Nutzer für 120 Euro einen Sechs-Zoll-Reader mit HD-Auflösung und aktuellem Panel erhalten, für einen Reader mit einem etwas größeren Bildschirm, veralteter Technik und niedrigerer Auflösung aber rund 200 Euro bezahlen sollen. Hier ist ein gesundes Verhältnis zwischen Preis und Ausstattung trotz des offenen Android-Systems nicht gegeben.

Ein Schritt in die falsche Richtung

Ging Icarus mit dem Illumina E653 noch einen großen Schritt in Richtung offene Reader-Systeme, erfolgt mit dem größeren Lesegerät ein erkennbarer Schritt zurück. In den Diskussionen rund um E-Book-Reader wird immer wieder deutlich, dass viele Nutzer weiterhin Wert auf Hardware-Tasten zum Blättern legen. Hier konnte der Hersteller mit dem kleineren Bruder eine Nische besetzen. Das Fehlen beim aktuellen Reader fällt deshalb an vielerlei Stellen auf: Sei es in Bezug auf die Invertierungstaste oder die fehlende Möglichkeit zur Lautstärkeregelung. Vom kleinen Bruder übernommen wurden dagegen viele Kinderkrankheiten wie unter anderem die unausgeglichene Beleuchtung und die Ghosting-Probleme. Diese Schwachpunkte kann auch das offene Android-System mit der Möglichkeit zur Installation von zusätzlichen Apps nicht mehr ausgleichen.

Icarus hat es mit dem Illumina XL nicht geschafft, die bereits beim E653 genannten Kritikpunkte zu verbessern, und lässt somit die Chance verstreichen, eine Lücke zu besetzen.

Icarus Illumina XL (8 GB)
01.03.2016
  • offenes Android-System
  • großes Display
  • schlechte Beleuchtung
  • niedrige Auflösung
  • mit Pearl veraltete Display-Technologie
  • Invertierungsprobleme
  • schlechte Handhabung der Wörterbücher
  • kein Play Store von Google installiert

Verfügbarkeit und Preise

Der Icarus Illumina XL ist aktuell für etwas über 200 Euro über diverse Onlineshops erhältlich.

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