iPhone-Entschlüsselung: Streit zwischen Apple und dem FBI ist vorerst beendet

Andreas Frischholz
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iPhone-Entschlüsselung: Streit zwischen Apple und dem FBI ist vorerst beendet

Das US-Justizministerium verkündet nun offiziell: Dem FBI ist es gelungen, das Smartphone von einem der San-Bernardino-Attentäter zu knacken, ohne dass die Hilfe von Apple nötig war. Damit ist zumindest dieser Rechtsstreit erst einmal beendet.

Konkrete Details werden allerdings nicht genannt. In dem Schreiben des US-Justizministeriums an das kalifornische Bezirksgericht heißt es lediglich: Die US-Administration habe nun Zugang zu den Daten, die auf dem iPhone des San-Bernardino-Attentäters gespeichert sind. Dementsprechend müssten die Behörden nun auch nicht mehr von Apple unterstützt werden. Und der Gerichtsbeschluss, mit dem Apple verpflichtet werden sollte, die als „GovtOS“ bezeichnete Hacker-Software zu entwickeln, sei daher hinfällig und könne nun aufgehoben werden.

Wie genau das iPhone geknackt wurde, geht aus dem Schreiben jedoch nicht hervor. In den letzten Tagen kursierte zwar die Meldung, dass das FBI von der Firma Cellebrite unterstützt wurde, die auf digitale Forensik spezialisiert ist. Offiziell bestätigt wurde diese Kooperation aber nicht. Ebenso unklar ist noch, was für Daten die US-Behörden auf dem iPhone entdeckt haben.

Die Gemüter beruhigen sich, doch Debatte geht weiter

Apple ist zunächst einmal zufrieden mit der Entwicklung des Falls. In einer Stellungnahme heißt es, dass das Unternehmen von Anfang an gegen den Einbau von Hintertüren in die iPhones protestiert habe, denn so ein Schritt wäre „falsch und hätte einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen“. Davon abgesehen wolle Apple aber weiterhin mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten. Doch der Fall habe auch gezeigt, dass eine öffentliche Diskussion über die Bedeutung von Sicherheit und Privatsphäre nötig sei.

Dass sich an der aktuellen Debatte auch in Zukunft nicht allzu viel ändern wird, zeigt derweil die Reaktion des US-Justizministeriums, das im Kern seiner Linie treu bleibt. Laut The Verge erklärte die Behörde: „Für die Regierung besteht immer noch die Priorität, dass Strafverfolgungsbehörden auf wichtige digitale Informationen zugreifen können, um die nationale und die öffentliche Sicherheit zu schützen.“ Und diesen Anspruch wolle man auch weiterhin durchsetzen – sei es durch Kooperationen mit den relevanten Parteien oder eben mit Gerichtsbeschlüssen.

Ein Verfahren beendet, weitere Klagen stehen noch im Raum

Obwohl das Verfahren zumindest offiziell beendet wurde, zeichnete sich bereits in den letzten Tagen ab, dass noch eine weitere Runde ansteht. So hat Apple womöglich den Anspruch, dass das FBI mitteilen muss, wie das iPhone letztlich geknackt wurde. Die Entscheidung liegt bei einer Regierungskommission, die zwischen dem Schutz der Nutzer und den Interessen der Sicherheitsbehörden urteilen muss.

Dementsprechend klar sind auch die Fronten: Während das FBI die Methode am liebsten geheim halten will, hat Apple sich zuletzt für eine Offenlegung ausgesprochen, um eine potentielle Sicherheitslücke schließen zu können. Für diesen Schritt sprechen sich auch Bürgerrechtsorganisationen wie die EFF aus.

Zudem existieren noch weitere Verfahren wie das in New York, in denen US-Behörden auf die Inhalte von gesperrten iPhones zugreifen wollen. Diese Verfahren sind von der aktuellen Entwicklung im San-Bernardino-Fall ebenfalls nicht betroffen.

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