Keyless Go: Verschlüsselung soll Autos gegen Diebstahl schützen
Als erste Partei fordern die Piraten die deutsche Automobilindustrie auf, Fahrzeuge mit Keyless-Go- beziehungsweise Keyless-Entry-System mit einer Verschlüsselungstechnik auszustatten. Aktuell können Diebe die Fahrzeuge entwenden, indem das vom Schlüssel permanent ausgesendete Identifizierungs-Signal kopiert wird.
Die Sendeleistung des Schlüssels ist zwar niedrig, reicht aber aus, um beispielsweise aus der Garderobe durch die Eingangstür abgefangen zu werden. Die Technik ist mittlerweile weit verbreitet, wie ComputerBase über einen Diebstahl im Umfeld der Redaktion erst im Januar von den Strafverfolgungsbehörden erfuhr.
Verschlüsselung soll helfen
Die Piratenpartei fordert die deutschen Hersteller auf, Fahrzeuge in Zukunft besser zu schützen. „Die Autohersteller müssen Sicherheitstechnik einbauen bzw. Verschlüsselungsmethoden einsetzen, mit deren Hilfe sichergestellt werden kann, dass sich das Fahrzeug nur dann öffnet, wenn sich der Fahrzeugschlüssel in unmittelbarer Nähe befindet“, so Stefan Körner, Bundesvorsitzender der Partei. Allerdings müsste nicht nur die Nähe zum Fahrzeug, sondern auch die Identifikation der beiden Seiten für einen wirksameren Diebstahlschutz abgesichert werden.
Den Schlüssel in Metall aufbewahren
Bis es so weit ist, wiederholen auch die Piraten den in der Vergangenheit schon oft geäußerten Rat: Den Schlüssel in einer Metallschachtel aufzubewahren. Ob die Schachtel ausreicht, lässt sich herausfinden, indem versucht wird, das Auto mit dem darin aufbewahrten Schlüssel zu öffnen.
Obwohl das Problem seit Einführung der ersten Systeme dieser Art bestand, bekam das Thema erst seit Ende 2015 vermehrt mediale Aufmerksamkeit. Die Automobilindustrie hüllt sich in Schweigen. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte Renault noch Ende Februar, „der von Ihnen dargestellte Sachverhalt ist für uns nicht nachvollziehbar“. Und die Deutsche Automobilindustrie verwies in der Vergangenheit auf den Verband Deutscher Automobilhersteller (VDA), der wiederum das Bestreben aller Hersteller, Fahrzeuge gegen Diebstahl abzusichern, betonte.
Keyless Go sollte mehr Sicherheit bringen
Die deutsche Automobilindustrie war treibende Kraft hinter dem Keyless-Go-System, wie aus dem Jahresbericht 2000 des VDA hervorgeht (Seite 196). So sicher, wie im Jahresbericht 2003 des VDA noch dargelegt, ist die neue Technologie offensichtlich nicht.
Aus Komfortgründen und zur Verbesserung des Diebstahlschutzes hat die Automobilindustrie ein schlüsselloses Zugangsberechtigungssystem entwickelt. Mittels einer Scheckkarte wird der Fahrer vom Fahrzeug identifiziert und das Türverriegelungssystem freigeschaltet.
VDA Jahresbericht 2003