Lian Li: Stahlgehäuse, Eingabegeräte und ein Boot auf der CeBIT
Auf der CeBIT 2016 hat Lian Li viele Produkte gezeigt, die üblicherweise nicht mit dem Portfolio des Unternehmens in Verbindung gebracht werden: Neben günstigen Gehäusen aus Stahl, mit denen künftig das Budget-Segment bestückt werden soll, gab es Eingabegeräte aus Aluminium sowie ein Boot zu sehen.
Gehäuse aus Stahl in Lancool-Tradition
Eine der vielen Überraschungen am Stand von Lian Li war die Ankündigung, in Form des PC-K5X und PC-K6X künftig wieder Gehäuse in günstigeren Preisklassen anbieten zu wollen. Der Schlüssel zur Preisreduzierung liegt einmal mehr in der Materialwahl: Das für das Unternehmen typische Aluminium wird bei beiden Modellen durch günstigeren Stahl und Kunststoff ersetzt. Die Idee ist allerdings auch für Lian Li nicht neu: Das Luxus-Angebot des Unternehmens sollten bis vor einigen Jahren bereits Gehäuse des Ablegers Lancool abrunden, die einen Stahlkorpus zumindest noch mit einer Front aus Aluminium verbinden konnten. Künftig sollen Budget-Gehäuse allerdings unter eigenem Namen Bestandteil des Produktportfolios werden.
Das PC-K5X präsentiert sich als typischer „Gaming“-Tower der Mittelklasse: Seitenfenster, vier HDD-Trays und genügend Raum für größere CPU-Kühler und Erweiterungskarten in konservativem Layout sind vergleichsweise unspektakuläre Rahmendaten. Interessanter gerät das PC-K6X, das in zwei Varianten mit geschlossener, schlichter Front sowie mit Fronttür angeboten wird – je nach Modell erinnern die Tower an Gehäuse von Lian Li sowie Fractal Design und Corsair.
Das PC-K6X bietet dabei nicht nur noch einmal mehr Platz für Kühler, größere Lüfter sowie Erweiterungskarten, sondern ist an Front(-tür), Deckel und Seitenteilen mit schallabsorbierendem Material ausgekleidet. Die Öffnungen im Deckel werden wie bei anderen Silent-Gehäusen durch verschraubte Dämmplatten verschlossen, die sich jederzeit entfernen lassen, um die Belüftung zu verbessern. Festplatten sowie das Netzteil werden zudem hinter einer Blende verborgen – so soll der Innenraum stets aufgeräumt erscheinen.
Bei den drei gezeigten Gehäusen handelt es sich noch um Prototypen, deren Verarbeitungsqualität noch nicht dem finalen Produkt entsprechen soll. Zu Verfügbarkeit und Preis der Gehäuse hat Lian Li noch keine Angaben machen können; zu erwarten sind die Modelle allerdings in einem Bereich zwischen 60 und 90 Euro.
Bunte Gehäuse aus Aluminium
Dass sich Lian Li künftig breiter aufstellen möchte, stellen auch die Aluminium-Gehäuse des Unternehmens klar: Ausgestellt wurden unter anderem weitere Farbversionen des PC-O8. Analog zu diesem Modell sollen künftig auch andere Gehäuse in unterschiedlichen Eloxierungen angeboten werden und dem eigenen Angebot somit Farbe einhauchen.
Neue Aluminium-Gehäuse gab es in Form des PC-O9 zu sehen. Wie bei anderen Modellen der „O“-Serie ist auch bei diesem Würfel der Innenraum in zwei Segmente unterteilt: Links werden Erweiterungskarten, Hauptplatine sowie bei Bedarf ein zur Seite ausgerichteter 360-mm-Radiator untergebracht, die dank des großflächigen Einsatzes von Glas aus mehreren Richtungen betrachtet werden können, rechts werden Kabel, Netzteil und Festplatten verborgen.
Die zweite Aluminium-Neuheit von Lian Li hört auf die Bezeichnung PC-J60. Dahinter verbirgt sich ein einfacher Midi-Tower mit geschlossener Front ohne externe Laufwerksschächte. Der Innenraum des Gehäuses weicht allerdings von dem bei Lian Li typischen Schemata ab: Netzteil und Festplatte sitzen am Boden des Towers unter einer Blende. Durch diese Anordnung kann der Luftstrom von den beiden Frontlüftern im Format 120 mm ungehindert über Erweiterungskarten und Kühler geführt werden.
Der vierte Tisch ist höhenverstellbar
Hardware in einem Tisch unterzubringen ist bei Lian Li eigentlich ein alter Hut. Das vierte Modell der „Desk“-Serie bietet nun jedoch erstmals die Möglichkeit einer elektronischen Höhenverstellung. Das integrierte System erlaubt es, die Höhe des Tisches in einem Stellbereich zwischen 780 und 1.170 mm zu justieren, wobei sich verschiedene Einstellungen als Preset speichern lassen. Damit sollen Anwender etwa Höhen zum Arbeiten im Sitzen oder Stehen festlegen können.
Das Konzept eines „Hardware-Tisches“ wird darüber hinaus mit dem DK-04 in zwei wesentlichen Punkten überarbeitet: Das Abteil für die Komponenten wird zur Front hin flacher und benötigt insgesamt weniger Höhe, wobei der Tisch zugleich in die Tiefe wächst. Auf diese Weise können die Beine des Anwenders dichter an die „Tischplatte“ rücken.
Das Boot
Unter der nüchternen Bezeichnung „PC-Y6“ hat Lian Li außerdem ein Gehäuse gezeigt, welches „den Zug“ PC-CK101 beerben soll. Erneut verpackt das Unternehmen dabei ITX-Komponenten in ungewöhnlicher Form, die jedoch nicht mehr einem Zug, sondern aktuell einer Yacht nachempfunden wird. Anders als bei der Lokomotive erlaubt das Boot den Einbau nicht nur eines Mini-ITX-Mainboards, sondern außerdem einer Erweiterungskarte mit einer maximalen Breite von zwei Slots, die über ein Flexkabel unterhalb der Hauptplatine angeordnet wird.
Im Rumpf der „Yacht“ ist außerdem Platz für ein SFX-Netzteil, einen HDD-Käfig, der maximal je zwei 3,5" und 2,5" große Laufwerke sowie einen 120-mm-Lüfter aufnimmt. Das PC-Y6 wird in einer limitierten Auflage von 500 Stück voraussichtlich ab Mitte Mai angeboten. Zu einem Preis hat sich Lian Li bislang nicht geäußert. Analog zum Zug dürfte der Luxusaufschlag für ein solches Kleinserienprodukt aber beträchtlich ausfallen.
Eingabegeräte
Eher am Rande zu sehen waren erste Eingabegeräte von Lian Li. Vorgestellt wurden eine Maus sowie eine Tastatur mit Chiclet-Tasten und einem Chassis aus gebürstetem Aluminium, die in verschiedenen farblich abgestimmten, auch zu Gehäusen des Unternehmens passenden, Varianten angeboten werden sollen. Geplant sind sowohl kabellose als auch kabelgebundene Ausführungen von Maus und Tastatur. Nähere Informationen zu technischen Spezifikationen, Preisen oder der Verfügbarkeit waren auf der Messe nicht zu beziehen – Design und Präsentation legen jedoch Technik einfacherer Machart nahe.
Lian Li PC-Y6 |
Lian Li PC-K5X |
|
---|---|---|
Mainboard-Format: | Mini-ITX, Thin Mini-ITX | ATX, Micro-ATX |
Chassis (L × B × H): | 764 × 259 × 293 mm (?) | 500 × 220 × 450 mm (49,50 Liter) Variante 500 × 220 × 450 mm (49,50 Liter) Seitenfenster |
Material: | Aluminium, Glas | Kunststoff, Stahl |
Nettogewicht: | 4,90 kg | |
I/O-Ports / Sonstiges: | – | 1 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), 2 × USB 2.0, HD-Audio |
Einschübe: | 2 × 3,5" (intern) 2 × 2,5" (intern) |
2 × 5,25" (extern) 4 × 3,5" (intern) |
Erweiterungsslots: | 2 | 7 |
Lüfter: | Boden: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) | Front: 2 × 120 mm (2 × 120 mm inklusive) Heck: 1 × 120 mm (optional) Deckel: 2 × 120 mm (optional) |
Staubfilter: | – | Front, Netzteil |
Kompatibilität: | CPU-Kühler: 60 mm GPU: 300 mm Netzteil: Unbeschränkt SFX-Formfaktor |
CPU-Kühler: 160 mm GPU: 250 mm – 400 mm Netzteil: 250 mm |
Preis: | – | 55 € / 60 € |
- Acer Graphics Dock: GTX 960M im externen Gehäuse mit Thunderbolt 3
- Chieftec und LC-Power: Günstige Netzteile mit blauen LEDs oder 80Plus-Effizienz
- WLAN Call: Telekom startet Wi-Fi-Telefonie im Laufe des Jahres
- +7 weitere News