Microsoft: Künftige Xbox-Konsolen mit Upgrade-Option
Auf dem „Xbox Spring Showcase“ hat sich Phil Spencer, der Microsofts Konsolensparte leitet, für eine weit flexiblere Xbox-Spielkonsole ausgesprochen. Spencer erklärte, das Unternehmen schaffe „ein komplettes Spiele-Ökosystem für Universal-Windows-Applikationen“. Dies soll unter anderem Hardware-Upgrades für die Xbox ermöglichen.
„Universal Windows“ ist damit nicht nur für die „Cross-Plattform“-Fähigkeiten der einzelnen Geräte von Belang. Wie Polygon berichtet, sprach sich Spencer dafür aus, Konsolen mit Upgrade-Möglichkeiten zu schaffen. Statt regelmäßig in größeren Abständen durch ein komplett neues System abgelöst zu werden, sollen Spielkonsolen sich wie ein PC aufrüsten lassen – das Konzept einer klassischen Konsole würde damit massiv aufgeweicht.
Auf diese Weise könne die Hardware einer Konsole fließend an neue technische Entwicklungen und Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. „Kontinuierliche Innovationen“ seien bislang Smartphones oder PCs vorbehalten, so Spencer. Während „Konsolen Hardware- und Software-Plattform zu Beginn einer Generation festlegen“ und für „sieben oder mehr Jahre“ unverändert beibehalten, würden „andere Ökosysteme besser, schneller, stärker werden“. Dies benachteilige Konsolen zunehmend, da auch der Leistungsvorsprung zu Beginn einer Generation gegenüber konkurrierender Hardware nicht länger gegeben sei. Spencer erwartet daher, dass „wir künftig mehr Hardware-Innovationen als jemals zuvor im Konsolenbereich sehen werden“.
You'll actually see us come out with new hardware capability during a generation allowing the same games to run backward and forward compatible because we have a Universal Windows Application running on top of the Universal Windows Platform that allows us to focus more and more on hardware innovation without invalidating the games that run on that platform.
Phil Spencer
Möglich macht dies im Falle von Microsoft die neue, vereinheitlichte Windows-Plattform mit universellen Apps: Durch diese Struktur könne das Unternehmen neue Hardware einführen, ohne die Kompatibilität zu alten Spiele auf der Plattform einzuschränken. Nutzer sollen durch diese Strategie also ihre alte Spielebibliothek ohne Einschränkungen auch nach einem Upgrade weiterhin spielen können. Ebenso ist es damit möglich, alte Hardware für neuere Titel zu nutzen. Zu erwarten ist jedoch, dass in diesem Fall wie am PC reduzierte Details oder eine verringerte Auflösung in Kauf genommen werden muss – eine Spielkonsole dieser Art würde sich damit einem vollwertigen PC annähern. Schon Besitzern der Xbox One könnten zukünftig optionale Hardware-Upgrades angeboten werden, durch die die Konsole mit neuen Technologien Schritt halten soll. Zu einer Hardware-Roadmap wollte sich Spencer aber nicht äußern.
We can effectively feel a little bit more like we see on PC, where I can still go back and run my old Doom and Quake games that I used to play years ago but I can still see the best 4K games come out and my library is always with me.
Phil Spencer
Dieses System grenzt Spencer strikt von PlayStation VR ab, das der PlayStation 4 zwar eine „weitere Box“ hinzufüge, die „Kernkonsole“ und die Nutzererfahrung aber unangetastet lasse. Befürchtungen, Microsoft verlagere Aufmerksamkeit weg von Spielkonsolen, trat Spencer entgegen. Das Konzept nennt der Manager vielmehr einen Beweis für das Gegenteil, weil es Konsolen voranbringe und helfe, das unter Druck von PC und Smartphones geratene Konzept in die Zukunft zu tragen.