Grafik-Patente: Intel und AMD angeblich in Lizenzgesprächen
Im letzten Jahr des laufenden Lizenzabkommens zwischen Intel und Nvidia sieht sich Intel angeblich nach einer Alternative um. Seit 2011 zahlte der Chipriese 66 Millionen US-Dollar pro Quartal an Nvidia für die Nutzung bestimmter technischer Errungenschaften, insgesamt sollen am Ende 1,5 Milliarden US-Dollar geflossen sein.
Das im Jahr 2011 geschlossene Abkommen beendete seinerzeit einen Rechtsstreit zwischen den beiden Firmen. Das Abkommen wurde auf sechs Jahre ausgelegt und sicherte Nvidia Zugang zu Intels Technologie, ausgenommen Intels „proprietäre Prozessoren, Flashspeicher sowie bestimmte Chipsätze für die Intel-Plattform“. Intel erhielt im Gegenzug Zugang zu allen Patenten von Nvidia, Intel war dies zusätzliche 1,5 Milliarden US-Dollar wert.
AMD hat Lizenzen nicht mehr ausgeschlossen
Für AMDs klamme finanzielle Situation wäre ein Abkommenden dieser Art lukrativ, wenngleich das Tafelsilber auf den Tisch gelegt werden müsste. Die Entscheidung, das eigene Know-How zu veräußern, hat der Hersteller in der Vergangenheit fast immer abgelehnt, AMD-CEO Lisa Su erklärte im Interview mit ComputerBase zu Beginn des Jahres aber, dass das Unternehmen auch Lösungen in Betracht zieht, die eigenen Entwicklungen anderweitig zu Geld zu machen. Dies müssen aber nicht zwangsweise Patentabkommen sein, gemeinsame Entwicklungen, Partnerschaften oder Lizenzierungen bestimmter Errungenschaften wären denkbar. Denn „am Ende des Tages urteilen die Geschäftszahlen“, sagte Su zu dieser Thematik abschließend.
Was an dem Gerücht letztlich dran ist, bleibt abzuwarten. In Fällen dieser Art ist es nicht selten, über die Medien die Parteien an den Verhandlungstisch (zurück) zu holen. Binnen eines Jahres ist jedoch mit einer Entscheidung zu rechnen, dann ist das aktuelle Abkommen abgelaufen. An der Börse wurden die Meldungen erwartungsgemäß zwiegespalten aufgenommen, die AMD-Aktie stieg um knapp sieben Prozent, während Nvidias um ein Prozent nachgab.