Quartalszahlen: Micron mit roten Zahlen und High-End-SSD für Spieler
Der Speicherhersteller Micron hat das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2016 mit roten Zahlen beendet. Der Umsatz fiel deutlich und lag bei nur noch 2,9 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich musste ein Nettoverlust von 97 Millionen US-Dollar verbucht werden. Mit neuen Produkten soll der Umsatz wieder steigen.
Als Ursachen für das schwache Quartal, das in Microns Fiskaljahr am 3. März endete, führt der Hersteller unter anderem den weiter schwächelnden PC-Markt an. Zudem ist das zweite Quartal saisonal bedingt generell schwächer, was gegenüber der Weihnachtssaison stets einen Rückgang bedeutet. Auch die Produktzyklen spielen eine Rolle, denn große Neuheiten mit hohem Bedarf an Speicher gab es zuletzt nicht.
Neue Speichergenerationen sollen Schwung geben
Die neue 20-nm-DRAM-Generation soll mittelfristig für mehr Einnahmen sorgen, indem die Herstellungskosten reduziert werden. Das DRAM-Geschäft ist mit einem Anteil von 54 Prozent am Umsatz nach wie vor das größte Standbein von Micron. Der Verkauf von nicht-flüchtigem Speicher (Non-Volatile) machte im zweiten Quartal 37 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Darunter fällt auch NAND-Flash, der in Speicherkarten und SSDs von Microns Geschäftskunden eingesetzt wird.
Sowohl beim 20-nm-DRAM als auch beim 3D-NAND ist Micron guter Dinge, was die Entwicklung der Produktionsausbeute angeht. Der DRAM ist teils bereits am Markt angekommen, beim 3D-NAND steht die Auslieferung erster Produkte noch bevor. Im Februar hatte Micron über die Fortschritte bei den neuen Speicherprodukten berichtet.
Crucial-SSDs mit 3D-NAND, High-Performance für Enthusiasten
Beim Status-Update für die Business-Sparte kündigt Micron diverse Neuheiten an. So läuft derzeit die Bemusterung von Client-PCIe-SSDs mit 3D-NAND und NVMe-Support mit führenden OEMs. Bislang ist in diesem Bereich vor allem Samsung mit Produkten wie der SM951 und der PM951 vertreten, die Nachfolger SM961 und PM961 wurden bereits angekündigt. Auch Toshiba beliefert OEMs mit PCIe-NVMe-SSDs wie der XG3. Künftig will Micron in diesem Segment mitspielen. Unternehmen wie Apple und Microsoft verbauen leistungsstarke PCIe-M.2-Module in Notebooks der gehobenen Preisklasse.
Wie Micron bereits zum Winter Analyst Day 2016 bekannt gab, sind neue SSDs für Verbraucher mit bis zu 2 TByte Speicherkapazität geplant. Innerhalb der nächsten zwei Quartale sollen unter der Marke Crucial neue SSDs ausgeliefert werden. Die Rede ist von günstigen Modellen mit 3D-NAND, Laufwerken mit hoher Leistung für Spieler und Enthusiasten sowie einem 2-TB-Modell für den OEM-Sektor.
Laut einem Bericht wird Crucial bei den günstigen SSDs den 3D-NAND mit einem Controller von Silicon Motion kombinieren, wobei der überarbeitete SM2246EN als wahrscheinlicher Kandidat gilt.
Worum genau es sich bei den „high-performance drives targeting gaming enthusiasts“ handelt, gilt es abzuwarten. Denkbar sind Ableger der OEM-SSDs mit PCIe und NVMe, sodass Micron in diesem Jahr Samsungs 950 Pro Konkurrenz machen könnte, was derzeit aber reine Spekulation ist.