AMD: Radeon Pro Duo mit 16 TFLOPs für VR-Entwickler
Pünktlich zur GDC 2016 hat AMD die Dual-Fiji-Grafikkarte Radeon Pro Duo mit 16 TFLOPS für VR angekündigt. Die erste Dual-GPU Grafikkarte seit der Radeon R9 295X2 leistet mit 16 TFLOPS deutlich mehr als zuvor spekuliert und richtet sich in erster Linie an VR-Entwickler.
Damit bestätigt AMD den Verzicht auf die lange erwartete Bezeichnung Fury X2 und erläutert zugleich den Hintergrund: Die Grafikkarte richtet sich in erster Linie an professionelle Entwickler für VR-Titel, die zum Teil auch schon länger Zugriff auf die Grafikkarte haben. Der Einsatz als Grafikkarte in Rechnern von Heimanwender ist nicht ausgeschlossen, vorerst aber nicht AMDs Ziel. In Bezug auf VR ist das auch nachvollziehbar, denn bisher nutzen kaum Spiele die Leistung von Multi-GPU-Grafikkarten aus.
Die Radeon Pro Duo soll im zweiten Quartal 2016 verfügbar sein. Der Preis liegt bei 1.499 US-Dollar.
30 Prozent mehr Leistung, als zuletzt angenommen
AMDs Roy Taylor hatte in Zusammenhang mit der Grafikkarte vor einigen Wochen zwar noch von einer theoretischen Rechenleistung von zwölf TFLOPS gesprochen, was kaum mehr als bei der Radeon R9 295X2 gewesen wäre. Schlussendlich erreicht die Radeon Pro Duo jetzt doch 16 TFLOPS. Die energieeffiziente Radeon R9 Nano kommt auf maximal 8,2 TFLOPS, es dürften also zwei dieser GPUs zum Einsatz kommen. Ob die Dual-GPU-Grafikkarte wie die Single-GPU-Lösung unter Last die Taktraten reduziert, um Energie zu sparen, ist derzeit nicht bestätigt, aber durchaus wahrscheinlich.
Vollständige technische Details hält AMD auch weiterhin zurück. Erkennbar sind auf den Bildern aber drei Acht-Pin-Stromstecker und damit theoretische 525 Watt maximale Verlustleistung. Damit schafft AMD viel Luft für die Karte, beim Vorgänger wurden zwei Acht-Pin-Stecker über die Spezifikationen hinaus belastet. Ebenfalls erkennbar sind die beiden schwarzen Schläuche nahe der Slotblende, die die integrierte Wasserkühlung der Grafikkarte mit einem Radiator im hinteren Teil des Gehäuses verbinden. Das Konzept erinnert dabei stark an das der Fury X, bei dieser Karte hatte AMD seinerzeit erklärt, dass die Wasserkühlung bis zu 500 Watt bewältigen kann. Exakte Details sind aber auch dort Mangelware.
Bereit für erste VR-Brille mit 4K-Display
Zusammen mit der neuen Grafikkarte kündigt AMD auch eine neue VR-Brille an, ohne ins Details zu gehen: Sie soll auf ein 4K-Display (4.096 × 2.160 Pixel) setzen und früher erscheinen, als bisher mit dieser Technik gerechnet wird. HTC Vive und Oculus Rift setzen auf 2.160 × 1.200 Pixel – aktuellen GPUs macht allerdings schon diese Anzahl an Pixeln bei einem Bedarf an 90 Bildern pro Sekunde stark zu schaffen.
Das Engagement bei Hard- und Software soll AMD dazu verhelfen, bis Ende des Jahres 78 Prozent aller VR-Systeme mit einer GPU auszustatten – allerdings rechnet der Hersteller auch Konsolen mit ein. Ähnlich ambitionierte Ziele verfolgt AMD auch bei DirectX 12.
AMD begleitet wesentliche DirectX-12-Spiele des Jahres
So wird AMD laut Roy Taylor eng in die Entwicklung aller großen DirectX-12-Titel des Jahres eingebunden sein, bei den potentiell großen Vorteilen für AMD durch die neue API ist das nicht verwunderlich. In diesem Zusammenhang will AMD zur GDC 2016 auch Informationen zur DirectX-12-Portierung der Frostbite- und der Cry-Engine auf DirectX 12 geben und es sollen neue GPUOpen-Codesamples veröffentlicht werden.
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