Tomb Raider Benchmark: DirectX 12 ist da, aber mehr Leistung gibt es nicht
3/3Nvidia VXAO kostet viel, bringt aber auch was
Bei VXAO handelt es sich um eine neue Umgebungsverdeckung von Nvidia, die dem GameWorks-Programm entspringt und in Rise of the Tomb Raider ihre Premiere feiert. Viele Details gibt es zu VXAO noch nicht, nur, dass die Technik auf Voxeln basiert und ihre Stärke vor allem in Bewegung ausspielen soll, ist bekannt. Weitere Details werden zur Games Developer Conference im Laufe der nächsten Woche erwartet. VXAO ist der Nachfolger von Nvidias HBAO+ und soll qualitativ deutlich besser sein.
Anders als die alte Variante hat VXAO jedoch einige Einschränkungen: Die Umgebungsverdeckung funktioniert nur auf Maxwell-GPUs der zweiten Generation, da nur dort vorhandene Einheiten zur Beschleunigung genutzt werden. Darüber hinaus funktioniert VXAO derzeit nur unter DirectX 11.
VXAO feiert in Rise of the Tomb Raider einen optisch gelungenen Einstand
Nachdem HBAO+ per Patch ein Update erhalten hat und seit da an durchaus besser als das spieleigene AO aussieht, zeigt VXAO, dass es noch besser geht. Der Effekte fällt je nach Szene stark unterschiedlich aus. In manchen Sequenzen ist der Effekt nur sehr subtil und kaum wahrzunehmen, in anderen dagegen sind die Unterschiede zu HBAO+ aber durchaus recht groß.
Und während HBAO+ in vielen Spielen mit dem Problem zu kämpfen hat, dass schwer zu sagen ist, ob der GameWorks-Effekt überhaupt besser aussieht, fällt das Urteil über VXAO in Rise of the Tomb Raider deutlich leichter: Ja, VXAO ist klar die beste Umgebungsverdeckung in Rise of the Tomb Raider. Und auch wer kein „Meister der Schatten“ ist, wird schnell bemerken, dass die Screenshots mit VXAO realistischer wirken.
VXAO hat jedoch seinen Preis. Anders als HBAO+ benötigt VXAO sehr viel Rechenleistung. Während die Differenz zwischen abgeschaltetem Ambient Occlusion sowie HBAO+ auf einer GeForce GTX 980 Ti in der ersten Testsequenz nur acht Prozent und in der zweiten sechs Prozent beträgt, kostet VXAO weitere 21 beziehungsweise 22 Prozent. Das ist heftig, denn damit benötigt es für VXAO bereits in 1.920 × 1.080 eine Grafikkarte des Kalibers einer GeForce GTX 980 Ti. Unter einer GeForce GTX 980 muss VXAO gar nicht erst ausprobiert werden. Und für 2.560 × 1.440 muss es dann gleich eine stark übertaktete GeForce GTX 980 Ti sein.
Technischer Eindruck
Die DirectX-12-Umsetzung in Rise of the Tomb Raider hinterlässt bisher keinen guten Eindruck. Grafikkarten von Nvidia reagieren auf die neue API in der Tendenz zwar genauso wie in Ashes of the Singularity sowie Hitman und verlieren im GPU-Limit unter DirectX 12 leicht. Der positive Effekt im CPU-Limit fällt aber kleiner aus als bisher beobachtet. Gar nicht ins Bild passt, was AMD in Tomb Raider nach dem Patch widerfährt.
DirectX 12 ist mit Grafikkarten von AMD quasi durchweg langsamer als DirectX 11. Nur wenn High-End-Grafikkarten langsame Prozessoren und CPU-limitierte Szenen treffen, gibt es einen kleinen Vorteil. Ob es am Spiel, oder am Treiber liegt? Klarheit gibt es darüber bisher nicht, aber der Einflussfaktor Spiel liegt nahe.
Tomb Raider mit DirectX 12 ist nett, aber nicht zu gebrauchen
Auch wenn DirectX 12, anders als bei Hitman, in Rise of the Tomb Raider ohne Abstürze funktioniert, ist es unerklärlich, warum Nixxes diese offenbar frühe Version zum Download anbietet. Da hilft es auch wenig, wenn der Hersteller verkündet, dass weiter an der DirectX-12-Umsetzung gearbeitet wird. Auch stellt sich die Frage, warum Microsoft vor zwei Wochen noch mit DirectX 12 für Tomb Raider geworben hat. Ein Vorzeigetitel für die neue API ist der aktuelle Stand nämlich ganz und gar nicht.
VXAO kann optisch überzeugen
Ein optischer Lichtblick ist dagegen Nvidias VXAO-Umgebungsverdeckung, die in dem Spiel sehr gut funktioniert und HBAO+ überlegen ist. Allerdings ist die neuste GameWorks-Entwicklung sehr rechenintensiv, sodass selbst High-End-Grafikkarten schnell ins Schwitzen geraten.
Weitere Tests von Spielen mit DirectX 12:
- Hitman Benchmarks: DirectX 12 hebt das CPU-Limit massiv an
- Ashes of the Singularity: Leistungsexplosion durch DirectX 12
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