Terrestrisches Fernsehen: DVB-T2 HD startet in Deutschland am 31. Mai
Der offizielle Startschuss für DVB-T2 HD in Deutschland fällt am 31. Mai 2016. Ab diesem Tag kann der Nachfolgestandard von DVB-T in ausgewählten Ballungsräumen genutzt werden. Zunächst stehen sechs HD-Sender zur Verfügung, ab 2017 sollen es etwa 40 sein.
Das in der Pressemitteilung als „erste Stufe“ von DVB-T2 HD bezeichnete Angebot beginnt am 31. Mai in folgenden Städten beziehungsweise Regionen: Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern.
Sechs HD-Sender zum Start, Abogebühren für Privatsender
Zum Sender-Startpaket von DVB-T2 HD gehören Das Erste, ZDF, RTL, ProSieben, SAT.1 und VOX. Die Programme werden mit einer Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixel und 50 Vollbildern pro Sekunde (1080p) ausgestrahlt, was eine teilweise höhere Auflösung als derzeit über Kabel und Satellit bedeutet (720p bei den Öffentlich-Rechtlichen, 1080i bei den Privaten). Im ersten Quartal 2017 wird der Regelbetrieb mit etwa 40 TV-Sendern beginnen, welche in zusätzlichen Regionen und ebenfalls überwiegend in HD verfügbar sein werden.
Während die öffentlich-rechtlichen Sender unverschlüsselt und somit, abgesehen vom Rundfunkbeitrag, ohne zusätzliche Gebühren empfangbar sind, müssen sich Kunden bei den verschlüsselten HD-Programmen der Privatsender auf ein kostenpflichtiges Abo-Modell einstellen, über welches es noch keine Preisauskünfte gibt und das erst 2017 startet. Zu Beginn werden auch die vier Privatsender noch kostenfrei empfangbar sein.
Trotz des Starts von DVB-T2 HD bleibt der Vorgänger DVB-T noch bis Ende des Jahres komplett verfügbar. Ab dem Regelbetrieb von DVB-T2 im ersten Quartal 2017 stellen die Privatsender ihr bisheriges Angebot allerdings ein. Wie lange die öffentlich-rechtlichen Sender noch über DVB-T ausstrahlen, ist nicht bekannt.
Technische Voraussetzungen zum Empfang von DVB-T2 HD
Kunden benötigen für den Antennenempfang von DVB-T2 HD geeignete Empfangsgeräte, wozu etwa eine Set-Top-Box oder ein DVB-T2-fähiger Fernseher gehören. Das grüne DVB-T2 HD-Logo ist ein sicherer Indikator dafür, dass das entsprechende Gerät auch tatsächlich die hiesige Variante unterstützt.
Da Deutschland im Gegensatz zu Ländern wie Österreich, Frankreich und England den Kompressionsstandard HEVC (H.265) statt AVC (H.264) verwendet, sind ältere Set-Top-Boxen und TV-Geräte trotz ausgewiesener DVB-T2-Unterstützung mit dem deutschen Angebot eventuell inkompatibel. Beim Kauf gilt es also genau zu prüfen, ob das entsprechende Empfangsgerät auch tatsächlich das in Deutschland verwendete DVB-T2 HD unterstützt und nicht nur den älteren H.264-Standard anderer Länder.