Toshiba 3D-NAND: 3,2 Mrd. US-Dollar für neue Fertigungsanlagen
Das angeschlagene Unternehmen Toshiba investiert 3,2 Milliarden US-Dollar in neue Fertigungsanlagen für 3D-NAND in Japan. Von dem Konzernumbruch ist jedoch nicht nur der Bau der Anlagen betroffen, finanziert wird dies durch den Verkauf der Medizintechnik-Sparte an Canon.
Zwischen 2016 und 2018 will Toshiba massiv in neue Einrichtungen für 3D-Flash-Chips investieren. Eine Summe von 360 Milliarden Yen, rund 3,2 Milliarden US-Dollar, steht für den Bau der Fertigungsanlagen im Raum, heißt es in einem Statement von Toshiba laut Bloomberg. Des Weiteren teilte der Konzern mit, dass der Verkauf der Medizintechnik-Sparte an Canon für rund 5,9 Milliarden US-Dollar abgeschlossen sei – dort kommen die finanziellen Mittel für den Ausbau des Halbleitergeschäfts her. Auch über eine Ausgliederung des PC-Geschäftes wird derzeit diskutiert, da man sich in Zukunft vermehrt auf die Produktion von Halbleitern fokussieren möchte.
Wettrüsten der Halbleiterhersteller für Speicherchips
Die Flucht nach vorn suchen derzeit nahezu alle Flash-Speicher-Hersteller und kündigen umfangreiche Expansionspläne an. Beim Wettrüsten in dem Markt sind alle namhaften Hersteller beteiligt. Samsung baut für über 13 Milliarden US-Dollar die nach eigenen Angaben „größte Fabrik für Flash-Chips“, Intel rüstet eine Fabrik in China für 5,5 Milliarden US-Dollar massiv auf, Micron investiert vier Milliarden US-Dollar in Singapur. SK Hynix plant an zwei Standorten nicht weniger als insgesamt 26 Milliarden US-Dollar zu investieren, allerdings sowohl für DRAM als auch NAND.
Toshiba bleibt weiterhin unter Beobachtung
Neben den geplanten Investitionen steckt das angeschlagene Unternehmen nach wie vor in einem milliardenschweren Bilanzskandal, in dem nicht nur die japanischen Behörden ermitteln, da über Jahre hinweg Gewinne beschönigt wurden. Dieser Skandal löste eine Lawine von Jobkürzungen aus – rund 10.000 Arbeitsplätze sind betroffen. Toshiba hat in diesem Zusammenhang auch die Aufmerksamkeit der US-Aufsichtsbehörden, die die Bilanzen im Zusammenhang mit Toshibas Atomkraftwerksparte Westinghouse prüfen werden, auf sich gezogen. Die US-Behörden vermuten in diesem Zusammenhang weitere Betrugsvorfälle.