UHDTV: Fernseher und Blu-ray-Player im Überblick
Einleitung
Nach dem längst vollzogenen Umstieg auf Full HD schicken sich Fernseher in diesem Jahr an, die Auflösung Ultra HD zum neuen Standard zu machen. Doch wie so häufig sind Abspielgeräte und entsprechende Medien noch nicht so weit. Ein Überblick.
Von Full HD auf Ultra HD
Auch die Fernseher haben lange gebraucht, um die heutige Position am Markt zu erreichen: Bereits zur CeBIT 2008, damals noch von Relevanz für Endkunden, zeigte Samsung erste Geräte mit 82 Zoll. Doch erst zur CES 2012 wurde Ultra HD mit 3.840 x 2.160 Pixel (UHD-1) zur Zukunft des Fernsehens ausgerufen. Im selben Jahr wurde der neue Standard auch offiziell als Nachfolger für das bisherige Full HD verabschiedet. Mittlerweile wurde Ultra HD Premium mit definierten Anforderungen an die Bildqualität und HDR als Pflichtmerkmal verabschiedet.
Ultra HD ist nicht ganz „4K“
Dank zunehmend verwirrender Format- und Produktbezeichnungen und der Tatsache, dass die UHD dem vierfachen Wert eines Full-HD-Bildes entspricht, hat sich am Markt über Jahre der Irrglaube festgesetzt, UHD und „4K“ seien Synonyme. Das stimmt allerdings nicht ganz. 4K bietet 4.096 × 2.160 Pixel, während UHD minimal niedriger mit 3.840 × 2.160 Bildpunkten auflöst. Hersteller haben sich der in der Gesellschaft vorherrschenden Meinung allerdings gebeugt und sprechen bei UHD-Fernsehern immer häufiger von „UHD 4K TV“.
Großes Angebot begünstigt heute den Fernseherkauf
Bereits anderthalb Jahre nach Marktstart erster UHD-Fernseher zeigten sich auf dem deutschen Markt erste Veränderungen. Binnen weniger Monate stieg das Angebot von einer Hand voll Geräten auf knapp 20. Im gleichen Zuge stieg zudem auch die Nachfrage. Anfängliche Durchschnittspreise von 13.745 Euro regulierten sich innerhalb eines halben Jahres auf nahezu ein Drittel.
Knapp zwei Jahre später zeigt sich dieses Bild verstärkt auch beim Gang zum nächstgelegenen Elektrogroßhändler. Nur noch vereinzelt sind Fernsehgeräte mit Full HD anzufinden und haben zumeist den Status eines Ladenhüter der vorletzten Generation. Zunehmend werden im Einzel- sowie Online-Handel die Regale für neue UHD-Geräte geräumt. Der Preisvergleich listet nunmehr 445 Fernseher in einer Preisspanne von knapp unter 350 bis knapp 80.000 Euro.
Das günstigste Modell (Orion CLB42B4000S) bietet dabei kaum Extras. Auf Merkmale wie WLAN, SmartTV, 3D-Funktion und gar HDMI 2.0 wird verzichtet. Am anderen Ende der Preisskala macht der LG 105UC9V mit einer Bildschirmdiagonalen von 267 Zentimeter und einer Auflösung von 5.120 × 2.160 Bildpunkten auf sich aufmerksam.
Name | Preis | Diagonale | Besonderheiten |
---|---|---|---|
40 bis 46 Zoll / insgesamt 67 Geräte | |||
Orion CLB42B4000S | ab 344 Euro | 42 Zoll | – |
LG 43UF6409 | ab 450 Euro | 43 Zoll | SmartTV (WebOS 2.0), WLAN |
Panasonic TX-40CXW704 | ab 789 Euro | 40 Zoll | SmartTV (Firefox OS), WLAN, 3D aktiv |
Philips 43PUK7100 | ab 739 Euro | 43 Zoll | SmartTV (Android 5.0), WLAN, 3D passiv |
Loewe Connect UHD 40 | ab 2.600 Euro | 40 Zoll | SmartTV (MediaNet), WLAN, 3D aktiv, 1TB Festplatte |
46 bis 65 Zoll / insgesamt 350 Geräte | |||
Orion CLB48B4800S | ab 399 Euro | 48 Zoll | - |
Samsung UE55JU6450 | ab 795 Euro | 55 Zoll | SmartTV (Tizen), WLAN, Bluetooth |
Panasonic TX-50CXW704 | ab 999 Euro | 50 Zoll | SmartTV (Firefox OS), WLAN, Bluetooth, 3D aktiv |
LG 55UF8609 | ab 1.735 Euro | 55 Zoll | SmartTV (WebOS 2.0), WLAN, 3D passiv |
Panasonic TX-65CZW954 | ab 8.854 Euro | 65 Zoll | Doppel-Tuner, SmartTV, WLAN Bluetooth, 3D passiv, Sprachsteuerung |
ab 65 Zoll / insgesamt 25 Geräte | |||
LG 70UF772V | ab 2.479 Euro | 70 Zoll | SmartTV (WebOS 2.0), WLAN |
LG 84UB980V | ab 6.179 Euro | 84 Zoll | SmartTV (WebOS), WLAN, 3D passiv |
LG Electronics 105UC9V (5.120 × 2.160 Pixel) |
ab 69.999 Euro | 105 Zoll | SmartTV (WebOS), WLAN, 3D passiv |
Stand 10. März 2016 |
Neben dem Publikumsliebling (Samsung UE55JU6450), der zum Preis von circa 800 Euro ein auf Tizen basierendes SmartTV und unter anderem auch WLAN bietet, veranschaulicht der Blick in den Preisvergleich vor allem die Fächerung des derzeitigen Fernsehmarktes.
Display-Diagonalen unter 48 Zoll verlieren mit insgesamt 67 aufgeführten Geräten zunehmend an Bedeutung. Mit rund 150 Exemplaren hart umkämpft ist hingegen die Sparte um 55-Zoll-Fernseher. Diese Entwicklung geht insbesondere mit dem Fernsehverhalten der Deutschen, aber auch mit der immer niedrigeren Preisgestaltung entsprechend großer Fernseher innerhalb der letzten Jahre einher. Der Fernseher thront in vielen Wohnzimmern noch immer als Mittelpunkt der Einrichtung.
Kaum Abspielgeräte und Medien
Ein völlig anderes Bild zeigt sich bei den hochauflösenden Abspielgeräten. Skaliert die Vielzahl der derzeitigen Blu-rar-Player das Full-HD-Material lediglich auf UHD-Auflösung hoch, sind native UHD-Player erst seit Ende 2015 in Produktion. Erste Modelle wie der Panasonic DMR-UBZ1 wurden mit Preisempfehlungen von über 3.000 Euro versehen. Auf der CES 2016 im Januar wurden mit dem Panasonic DMP-UB900 und dem Samsung UBD-K8500 erste Abspielgeräte für mehr Kunden vorgestellt, mit 799 respektive 499 liegen deren Preisempfehlungen aber weiterhin um ein Vielfaches über denen klassischer Blu-ray-Player. Weitere Hersteller wie etwa Sony halten sich derweil noch zurück und werden nach eigener Aussage den Markt um das neue Format beobachten.
Name | UVP | Verfügbarkeit |
---|---|---|
Samsung UBD-K8500 | 499 Euro | ab April |
Panasonic DMP-UB900 | 799 Euro | ab April |
Mehr Medien auf niedrigem Niveau
Bei den Medien um Film und Fernsehen ist derweil noch ein verhaltenes Bild zu verzeichnen. Im deutschen FreeTV fasst der neue Auflösungsstandard, bis auf den ersten Gehversuch einer UHD-Dokumentationsserie im ZDF, bislang noch nicht Fuß.
Erste UHD-Blu-ray-Filme wurden durch Sony Pictures Home Entertainment, Twentieth Century Fox und Warner Bros. Home Entertainment zwar bereits im zweiten Halbjahr 2015 angekündigt, lassen jedoch in Deutschland noch auf sich warten. Immerhin werden bereits erste Titel wie „Exodus: Götter und Könige“ oder „Life of Pi“ im Preisvergleich gelistet. Eine Verfügbarkeit soll ab 7. April zum Preis von rund 27 bis 33 Euro gegeben sein – also zeitgleich mit dem Start der Abspielgeräte. Aber Vorsicht: nicht alle Filme wurden auch in 4K produziert, auch in diesem Fall wird häufig nur hoch gerechnet.
Titel | Studio | Bemerkung |
---|---|---|
Mad Max: Fury Road | Warner Bros. Home Entertainment | angekündigt |
Lego The Movie | Warner Bros. Home Entertainment | angekündigt |
San Andreas | Warner Bros. Home Entertainment | angekündigt |
Pan | Warner Bros. Home Entertainment | angekündigt |
Man of Steel | Warner Bros. Home Entertainment | geplant |
Pacific Rim | Warner Bros. Home Entertainment | geplant |
The Amazing Spider-Man 2 | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
Salt | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
Hancock | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
Chappie | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
Pineapple Express | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
The Smurfs 2 | Sony Pictures Home Entertainment | angekündigt |
Exodus: Götter und Könige | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Kingsman: The Secret Service | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Fantastic Four | Twentieth Century Fox | angekündigt |
X-Men: Days of Future Past | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Life of Pi | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Maze Runner | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Wild | Twentieth Century Fox | angekündigt |
Eine Pioneerstellung nimmt das Streaming seitens Netflix und Amazon Instant Video ein, die zusammen knapp 70 Filme und eine Vielzahl von Serien, darunter vor allem Eigenproduktionen wie House of Cards (Netflix) sowie The Man In The High Castle (Amazon originals), anbieten.
Lohnt der Umstieg bereits?
Bei der Frage nach dem Umstieg verhält es sich beim Wechsel zu Ultra HD wie beim Wechsel auf Full HD: Wer einen neuen Fernseher braucht, der kommt aktuell kaum noch um das höhere Format herum, wird das neue Modell im Alltag aber höchstens mit Full HD betreiben können. Bis Ultra HD bei Medien und Formaten angekommen ist, werden noch Jahre vergehen – bis dahin gibt es deutlich günstigere, technisch wesentlich besser ausgerüstete Fernseher am Markt – Ultra HD Premium wird die kommenden Jahre stark an Bedeutung gewinnen und die reine Auflösung um Vorgaben bei der Bildqualität sinnvoll erweitern. Gezielt auf Ultra HD umzusteigen, lohnt sich aktuell deshalb noch immer nur für Enthusiasten. Immerhin: Der Umstieg ist mittlerweile möglich.
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