Virtual Reality: Qualcomm entwickelt VR SDK für den Snapdragon 820
Qualcomm hat ein Virtual Reality Software Development Kit vorgestellt, das speziell für eine optimierte Entwicklung für das aktuelle Top-SoC Snapdragon 820 ausgerichtet ist. Im zweiten Quartal soll das VR SDK im Qualcomm Developer Network verfügbar sein.
Mobile VR-Lösungen haben hohe Anforderungen
Die nächste Generation von mobilen VR-Lösungen sei sehr komplex, habe starke Einschränkungen bei der Leistungsaufnahme und stelle hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Hardware, erklärt Qualcomm. Mit dem Virtual Reality Software Development Kit will Qualcomm all diese Herausforderungen meistern und Entwicklern ein entsprechendes Werkzeug zur Hand geben, das die Entwicklung vereinfacht.
Das neue Virtual Reality Software Development Kit unterstützt mehrere Technologien, die laut Qualcomm für eine optimale Nutzererfahrung entscheidend seien.
Einfacher auf Hochfrequenzdaten zugreifen
Hierzu zählt Qualcomm unter anderem die sogenannte DSP Sensor Fusion. Entwicklern soll es darüber einfacher gemacht werden, mit Hilfe des Snapdragon Sensor Core auf die von Gyroskopen und Beschleunigungsmessern generierten Hochfrequenzdaten zuzugreifen und die Kopfposition des VR-Anwenders voraussagend anhand der vom Hexagon DSP des Snapdragon 820 generierten Daten zu ermitteln.
Das VR SDK unterstützt außerdem Asynchronous Time Warp (ATW), eine Technologie, um die vom Träger der VR-Brille gefühlte Latenz zu minimieren. ATW berechnet zum einen Zwischenbilder, wenn eine konstante Bildrate beim Ausführen der VR-Anwendung nicht aufrechterhalten werden kann. Zum anderen passt ATW ein berechnetes Bild den zwischenzeitlich erfolgten Kopfbewegungen des Spielers an, nachdem es gerendert wurde. Dieser Vorgang passiert unabhängig vom Rendering (deswegen asynchronous) und reduziert die gespürte Latenz. Laut Qualcomm soll die Latenz mit Hilfe des Development Kits 50 Prozent niedriger ausfallen als ohne.
Barrel Distortion für korrekte Darstellung
Für stereoskopisches Rendering bietet das Virtual Reality Software Development Kit eine Farbkorrektur und eine sogenannte Barrel Distortion, die verhindert, dass es zu einer Verzerrung des Bildes beim Blick durch die VR-Brille kommt. Der Name ergibt sich aus Verzerrungen, die der Form eines Fasses (Barrel) folgen. In die selbe Richtung zielt die VR-Layering-Technik, die Menüs, Text und andere Overlays korrekt und ohne Verzerrungen rendern soll, damit diese einfach vom Nutzer gelesen werden können.
Kompromiss aus Leistung und Leistungsaufnahme
Das Virtual Reality Software Development Kit integriert zudem Qualcomms Symphony System Manager SDK für ein optimales Management aus Leistung und Leistungsaufnahme von CPU, GPU und DSP. Dadurch sollen in VR-Anwendungen stabile Bildraten bei gleichzeitig niedriger Leistungsaufnahme erreicht werden – vor allem in Geräten mit thermischer Limitierung, zum Beispiel Smartphones.
VR-Lösungen mit Snapdragon 820
Das VR SDK richtet sich laut Qualcomm an Entwickler von Spielen, 360-Grad-VR-Videos sowie Bildungs- und Entertainment-Apps auf VR-tauglichen Smartphones und Head-Mounted-Displays mit Snapdragon 820. In den USA ist beispielsweise das Galaxy S7 mit einem Snapdragon 820 ausgestattet und kann in Kombination mit der Gear VR verwendet werden. Im zweiten Quartal soll das VR SDK Entwicklern über das Qualcomm Developer Network zur Verfügung stehen.