Virtual Reality: Alle Konzepte zur VR-Steuerung im Überblick
3/3Hand-Tracking ohne „Marker“
Jenseits von Steuerungssystemen, die den Nutzer in Tretmühlen einspannen oder die Verwendung von Controllern oder Handschuhen erfordern, gibt es vielversprechende Technologien, die ohne spezielle „Marker“ auskommen und dennoch präzises Hand-Tracking ermöglichen sollen.
Das Unternehmen Leap Motion bietet seit 2013 die gleichnamige Gestensteuerung für Windows und OS X an. Mittels einer Kunststoffbefestigung konnte die „Leap Box“ an der Front des Oculus-Rift-DK2-Entwickler-Kits angebracht und dadurch auch für VR verwendet werden. Ein entsprechendes Entwickler-Bundle kostet derzeit 96,99 Euro.
Mit Project Orion möchte Leap Motion noch einen Schritt weiter gehen: Die überarbeitete Software-API soll auch mit den bisher erhältlichen Leap-Motion-Controllern für eine präzisere und latenzarme Erkennung von Handbewegungen sorgen. Noch in diesem Jahr soll die Technik von Leap Motion ihren Weg in VR-Brillen von Drittherstellern finden.
In einer Ask-me-anything-Fragerunde auf Reddit stellte David Holz, CTO bei Leap Motion, klar, dass die Consumer-Version der Oculus Rift bereits unterstützt wird. Lediglich ein neues Montage-Kit, das sich besser an die Oberfläche der VR-Brille anschmiegen soll, sei bei der Anbringung von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung.
Ausblick
Am Beispiel der VR-Steuerungen zeigt sich, mit welchem Risiko die Innovation einhergeht: Zwischen Prototyp und finalem Produkt liegen oftmals nicht die während der Kickstarter-Phase noch optimistisch angepeilten Monate, sondern manchmal auch Jahre – sofern das Produkt überhaupt die Serienreife erreicht. Mit der Beigabe von offiziellen unterstützten Controllern seitens der VR-Hersteller auf dem PC hat sich die Lage für Dritthersteller ohnehin noch verschärft: Wer das richtige Timing verpasst hat, muss zukünftig seine Nische umso stärker verteidigen.
Im schnelllebigen Technologiebereich bedeutet das für Endkunden: Augen auf beim Crowdfunding! Selbst die bestinszenierten Projekte können sich, ehe man sich versieht, in eine nicht enden wollende Geschichte verwandeln. Doch der Blick auf die geglückten Projekte verrät auch, wie viel Schöpfergeist hier unter der Oberfläche brodelt. Die daraus resultierenden SDKs und Programmierschnittstellen müssen jedoch auch von Spieleentwicklern bedacht werden, damit sich die hochpreisige Hardware auch für VR-Nutzer und nicht nur für VR-Schöpfer lohnt. So wird nur die Zeit zeigen, welche Lösungsansätze ihren festen Platz im VR-Getümmel finden.
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