Browser: Firefox 46 noch ohne Multiprozess-Architektur e10s

Ferdinand Thommes
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Browser: Firefox 46 noch ohne Multiprozess-Architektur e10s
Bild: Wikimedia | CC BY 3.0

Mit einer Woche Verspätung ist Firefox 46 ohne die erwartete Multiprozess-Architektur Electrolysis (e10s) erschienen. Die Verspätung ist eben dieser Funktion e10S zuzuschreiben, denn in der Betaphase gab es zu viele Abstürze. Scrollen soll es sich trotzdem besser lassen.

Eigentlich sollte die neue Multiprozess-Architektur Electrolysis (e10s) mit der jetzt veröffentlichten finalen Version von Firefox 46 eingeführt werden. Da aber während der Betaphase stark vermehrt Abstürze gemeldet wurden, wurde nicht nur die Einführung verschoben – auch die Veröffentlichung wurde in der Folge um eine Woche nach hinten verlegt. Lediglich die Entwicklerversion von Firefox 46 enthält die neue Technik, die den Firefox-Unterbau auf die Höhe von Chrome hebt. Erst Firefox 48 soll die Funktion nach aktuellem Stand dann für alle Nutzer enthalten.

Von langer Hand geplant

Die Planung zu e10s begann bereits im Jahr 2009, die Umsetzung wurde im Jahr 2011 aber erst einmal zurückgestellt. Seit 2013 arbeitete Mozilla dann verstärkt an der neuen Technik, die Browserbestandteile wie Oberfläche, Tabs und Plugins in eigenen Prozessen ausführt. Das soll nicht nur in einen reaktionsfreudigeren Browser münden, sondern auch durch Sandboxing die Sicherheit und Stabilität erhöhen. So kann ein abstürzender Tab nicht mehr den gesamten Browser mitreißen.

Weicheres Scrollen

Weitere große Neuerungen hat Firefox 46 nicht zu bieten, was durch den Ausfall von e10s das Update insgesamt sehr überschaubar macht. Erwähnenswert ist allenfalls die Einführung von Asynchronous Pan an Zoom (APZ). Die neue Technik soll Rucklern und Stillstand beim Scrollen begegnen. Die Technik entstammt der Entwicklung für mobile Plattformen, wo sie das Scrollen per Touch flüssiger macht. Mit e10s soll dies noch besser funktionieren, da die Inhalte vom eigentlichen Browserprozess entkoppelt sind.

Sicheres Patchen

Zur Erhöhung der Sicherheit wurde für den Just-in-Time-Compiler (JIT) W^X-Protection freigeschaltet. Dadurch sind alle JIT-Codeseiten standardmäßig nur lesbar. Müssen Patches angewendet werden, kommt die Programmiertechnik RAII mit der Klasse AutoWritableJitCode zum Einsatz, die die Seite zum Patchen auf RW setzt, um sie hinterher wieder auf RX zu setzen. Zudem wurden für die Kommunikationsschnittstelle WebRTC viele Fehler beseitigt. Und von der Linux-Version des Browsers wird jetzt GTK+ 3 unterstützt.

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