HTC 10 ausprobiert: Zehn ist die neue Eins
2/5Snapdragon 820 und 4 GB RAM
Herzstück des HTC 10 ist der Qualcomm Snapdragon 820. Das SoC-Flaggschiff setzt wieder auf eigens entwickelte Kryo-Kerne und wird in 14 Nanometer (LPP) von Samsung gefertigt. Anders als zum Beispiel beim Xiaomi Mi5 gibt es das HTC 10 nur mit einer Konfiguration des Chips. Im 10 steckt der Vollausbau aus zwei Kryo-Kernen mit bis zu 2,15 GHz und zwei Kryo-Kernen mit bis zu 1,59 GHz. Auch die Adreno-530-GPU wird mit bis zu 624 MHz nicht unterhalb der Spezifikationen von Qualcomm betrieben.
Als Arbeitsspeicher kommen 4 GByte LPDDR4 zum Einsatz, der interne eMMC-Speicher ist für Europa 32 GByte groß, andere Modelle mit mehr Speicher wird es nicht geben. Dafür ist die Speichererweiterung per microSD-Karte vorgesehen, die das Aufstocken um bis zu 2 TByte ermöglicht. Anders als das Samsung Galaxy S7 oder das LG G5 unterstützt das HTC 10 den mit Android 6.0 eingeführten Adoptable Storage, der die Nutzung der microSD-Karte als interner Speicher erlaubt.
Reaktionszeiten verkürzt
HTC will das 10 aber nicht einfach nur durch ein schnelleres System-on-a-Chip beschleunigen, sondern hat auch zahlreiche Optimierungen am Betriebssystem vorgenommen, um die Reaktionszeiten zu verkürzen. Welche Optimierungen das genau sind, konnte HTC im Gespräch mit ComputerBase nicht erklären, das Betriebssystem soll aber allgemein schonender mit der Hardware umgehen und insgesamt einfach leichter sein, trotz eigener Benutzeroberfläche.
Schnellere Touch-Eingaben und Ladezeiten
In erster Linie betreffen die Optimierungen die Reaktionszeiten des Smartphones auf Touch-Eingaben. HTC will diese deutlich gegenüber den Vorgängern und auch der Konkurrenz reduziert haben. Das Unternehmen spricht von rund 120 Millisekunden, was auf dem Niveau eines iPhone 6s und etwa 40 Millisekunden vor einem Galaxy S7 liegen soll. Außerdem hebt HTC hervor, wie schnell der Wechsel zwischen geöffneten Apps von statten geht. Das funktioniert beim ersten Ausprobieren in der Tat auch bei sehr vielen offenen Anwendungen sehr schnell, was auf ein gutes Speichermanagement schließen lässt. Die 4 GByte Arbeitsspeicher scheint HTC sinnvoll auszunutzen.
Sense 8 nutzt mehr Google-Apps und Material Design
Als Betriebssystem kommt Android 6.0.1 Marshmallow mit einer neuen Versionen der eigenen Benutzeroberfläche Sense zum Einsatz. Sense 8 setzt weniger auf neue Funktionen und umso mehr auf ein an Stock-Android von Google orientiertes Design. Viele der ehemals eigenen Apps hat HTC einfach weggelassen und diese durch Google-Anwendungen ersetzt. Das betrifft zum Beispiel die Fotogalerie, die jetzt auf Google Fotos basiert, oder den Kalender. Wo es ohne Einschränkungen möglich war, kommen jetzt Google-Apps zum Einsatz, an anderen Stellen, etwa der Kamera, vertraut HTC weiterhin auf eigene Apps. Diesen eigenen Apps hat HTC mit Sense 8 aber noch deutlicher als bisher das von Google genutzte Material Design verpasst.