MediaPad M2 10.0 im Test: Huaweis Medien-Tablet mit Rumble-Pak-Lautsprechern

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Michael Schäfer
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Altes Android 5.1 mit EMUI 3.1

Huawei setz beim MediaPad M2 10.0 auf ein nicht mehr ganz taufrisches Android 5.1 Lollipop mit der eigenen Oberfläche EMUI 3.1, obwohl Android 6 Marshmallow im Verbund mit EMUI 4.0 bereits auf einigen Huawei-Geräten verfügbar ist. Wie bei anderen angepassten Huawei-Oberflächen muss der Nutzer auch dieses Mal auf einen App-Drawer verzichten, was für Unordnung auf den Homescreens sorgen kann. Dieser Umstand kann jedoch durch die Installation einer der vielen im Play Store erhältlichen App-Drawer oder einen anderen Launcher geändert werden. Um dem Aussehen ein wenig Abwechslung zu verschaffen, kann der Nutzer zudem zwischen vier verschiedenen Themes auswählen.

Schwer wiegt die fehlende Mehrbenutzersteuerung, welche bei Tablets mit Android 4.2 eingeführt wurde. Ebenfalls weniger gelungen ist die Standard-Tastatur, bei welcher der Nutzer trotz ausreichendem Platz zwischen Zahlen und Buchstaben umschalten muss.

Huawei hat das aktuelle MediaPad zum Testzeitpunkt lediglich mit der Sicherheitspatchebene vom 1. Januar 2016 versorgt, obwohl einige Geräte bereits die aktuelle April-Version erhalten haben.

Effektive Dual-Window-Funktion

Gut umgesetzt ist dagegen die Dual-Window-Funktion, mit welcher sich zwei Applikationen stufenlos im Landscape-Modus nebeneinander und in der Portrait-Ausrichtung übereinander anordnen lassen. Diese wird einfach über eine Wischgeste mit Fingern von unten nach oben oder über ein längeres Halten der Schaltfläche für die Anzeige der zuletzt verwendeten Apps aufgerufen. Anschließend können für jedes Fenster Applikationen geöffnet und geschlossen werden. Mit einen Druck auf den Home-Button wird die Funktion wieder beendet.

Gute Stylus-Unterstützung

Die Bedienung des MediaPads ist auch über den optional erhältlichen Stylus möglich, welcher von Wacom gefertigt wird und bis zu 2.048 Druckstufen erkennt. Dank seiner Stift-ähnlichen Fertigung liegt dieser besser in der Hand als der Stift von Samsungs Note-Tablets, lässt sich dafür aber nicht im Gehäuse versenken. Erschwerend kommt hinzu, dass der Stifr zur Stromversorgung auf eine AAA-Batterie angewiesen ist.

Eingaben werden vom Tablet zügig umgesetzt, selbst bei schnellen Bewegungen sind Verzögerungen kaum bemerkbar. Dennoch eignet sich das System eher für Notizen als für detaillierte Zeichnungen. Dank der beiden Drucktasten am Pen lässt sich schnell zwischen Stiftspitze und Radiergummi umschalten, womit der Umweg über das Menü entfällt. Außerhalb einer Notiz- oder Zeichenapp lässt sich über den Stylus ein kompletter Screenshot der Anzeige oder eines bestimmten Ausschnittes erstellen, welcher direkt weiterverarbeitet werden kann.

Huawei MediaPad M2 10.0 mit optionalen Pen
Huawei MediaPad M2 10.0 mit optionalen Pen

Schrifteingabe mit guter Texterkennung

Hilfreich ist auch die Schrifteingabe bei Eingabefeldern: Wird bei dieser ein Pen auf dem Bildschirm erkannt, öffnet sich anstatt der Tastatur ein Eingabefeld, bei welchem der entsprechende Text schriftlich eingegeben werden kann. Die Texterkennung funktionierte dabei erstaunlich gut.

Bei der Verwendung des Pens kann sich jedoch der als Sensortaste ausgeführte Home-Button zumindest für Linkshänder schnell als Nachteil herausstellen – spätestens dann, wenn die jeweilige App auf eine Ausrichtung im Portrait-Modus festgelegt ist. In dieser Konstellation reicht ein leichtes Berühren mit der Hand aus, damit sich der Nutzer auf dem Homescreen wiederfindet.