Insider Preview Build 14322: Großes Update für Windows 10 Mobile mit neuen Features
Microsoft hat über den Fast Ring das Insider Preview Build 14322 von Windows 10 Mobile veröffentlicht. Das Update bringt, nach zuletzt eher kleineren Anpassungen und Fehlerbereinigungen, zahlreiche große Veränderungen und neue Funktionen mit. Außerdem zieht Microsoft einen endgültigen Schlussstrich für Updates für Altgeräte.
Keine Insider Previews mehr für Altgeräte
Windows 10 Mobile Insider Preview Build 14322 kann ausschließlich noch auf Smartphones installiert werden, die zuletzt Mitte März mit der finalen Version für das Upgrade von Windows Phone 8.1 auf Windows 10 Mobile versorgt wurden.
Das bedeutet, dass die aktuelle Insider Preview nicht mehr auf dem Lumia 1320, 1020, 925, 920, 820, 720, 630, 625, 620, 530 und 520 installiert werden kann. Eine Ausnahme bildet das eigentlich weiterhin unterstützte Lumia 635, das aber für diese Vorschau zunächst noch nicht mit einem Update bedacht wird.
Zu den unterstützten Geräten für die Insider Preview Build 14322 zählen das Lumia 1520, 950, 950 XL, 930, 830, 735, 730, 650, 640, 640 XL, 638 (1 GB), 636 (1 GB), 550, 540, 535, 532, 435, 430, Alcatel OneTouch Fierce XL, BLU Win HD w510u, BLU Win HD LTE x150q, MCJ Madosma Q501 und das Xiaomi Mi4.
Continuum unterstützt USB-Ethernet-Adapter
Eine der größten Veränderungen im aktuellen Build ist die Unterstützung von USB-Ethernet-Adaptern für Smartphones mit der Continuum-Funktion. Wird über das Display Dock ein USB-Ethernet-Adapter mit dem Smartphone verbunden, kann darüber nun eine Netzwerkverbindung aufgebaut werden. Im Test des Lumia 950 war dies noch nicht möglich. Zur Zeit zeigt die Vorschau nicht an, dass eine Ethernet-Netzwerkverbindung genutzt wird, dies soll aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Auch die Proxy-Funktion des Betriebssystem funktioniert noch nicht mit Ethernet. Gelegentlich könne es zudem zu unbedeutenden Fehlermeldungen kommen, sagt Microsoft.
Sperrbildschirm mit Kamera- und Musik-Schaltflächen
Den Sperrbildschirm von Windows 10 Mobile hat Microsoft stark überarbeitet. Auf diesem ist nicht länger eine Zurück-Taste in der Navigationsleiste sichtbar, sondern eine Taste für die Kamera nimmt deren Position ein. Wird die neue Taste für längere Zeit gehalten, startet vom Sperrbildschirm aus die Kamera. Hört der Nutzer Musik mit seinem Smartphone, gibt es dafür nun Bedienelemente im oberen Bereich des Sperrbildschirms.
Mehr Platz und größere Bilder im Action Center
Im Action Center, Microsofts Zentrale für Benachrichtigungen unter Windows 10 Mobile, gibt es nun eine übersichtlichere Gruppierung für Informationen derselben App. Statt für jede Benachrichtigung das Logo der App darzustellen, wird nun eine Gruppe aus Benachrichtigungen pro App erstellt, was Platz im Action Center sparen soll, um mehr Informationen darzustellen. Diesen gewonnenen Platz nutzt Microsoft unter anderem für eine größere Darstellung von Bildern in Benachrichtigungen. Außerdem kann jetzt auch Cortana Hinweise im Action Center ablegen. Für eine bessere Sortierung von Benachrichtigungen lässt sich die Priorität pro App in drei Stufen definieren.
Schnelleinstellungen können endlich frei gewählt werden
Teil der Veränderungen am Action Center sind auch grundlegend überarbeitete Schnelleinstellungen. Hier gewährt Microsoft nun deutlich mehr Freiheiten, indem diese aktiviert und deaktiviert sowie frei hinsichtlich ihrer Position sortiert werden können.
Übersichtlichere Einstellungen
Auch eine Ebene tiefer, in den vollständigen Einstellungen des Systems, hat Microsoft Hand angelegt. Ab sofort sind alle Seiten der Einstellungen mit Piktogrammen für die einzelnen Funktionen versehen, um diese schneller erkennen zu können. Möchte der Nutzer eine dieser Einstellungen auf dem Startbildschirm ablegen, werden dafür nun die neu eingeführten Symbole als Bild der Verknüpfung auf der Kachel verwendet.
Neue und verschobene Einstellungen
Die Einstellungen wurden um Optionen für die Navigationsleiste ergänzt, sodass nun festgelegt werden kann, ob Vibrationen für die Tasten ausgegeben werden sollen. Optional kann doppeltes Antippen der Leiste jetzt das Smartphone-Display ausschalten. Die Einstellungen für den Glance Screen wurden in den Bereich Personalisierung verschoben. Neue Batterie-Einstellungen, die nun alle in einem Menü zusammengefasst wurden, erlauben wieder das Wählen des Zeitpunkts, zu dem der Energiesparmodus einsetzen soll. Für Windows Update gibt es ein Menü, um die aktive Zeit am Smartphone zu definieren, damit diese nicht einer Aktualisierung des Gerätes im Wege steht.
Verbesserungen für Microsoft Edge
Im neuen Edge-Browser hat Microsoft Verbesserungen am Kopieren und Einfügen von Text vorgenommen. Beim Tippen in Eingabefeldern auf Websites kann nun die Einfügen-Taste oberhalb der Tastatur verwendet werden. Außerdem erscheint die Kopieren-Schaltfläche nun sofort, wenn auf einer Website Text markiert wird. Beim Nutzen der Zurück-Taste im Browser verhält sich dieser nun etwas anders als bisher. Öffnet ein Link in einer App beispielsweise einen neuen Edge-Tab, schließt das Drücken der Zurück-Taste nun diesen Tab wieder und die vorherige App wird wieder dargestellt.
Neue Emojis für die Tastatur
Wie Google in der zweiten Developer Preview von Android N, hat auch Microsoft neue Emojis in die aktuelle Preview integriert. Um Platz für diese zu schaffen, wurden die bisherigen Emojis leicht neu innerhalb ihrer Kategorien angeordnet.
Neue Erinnerungen für Cortana
Cortana beherrscht in der neuen Insider Preview Erinnerungen mit Foto. Wird eine Erinnerung angelegt, gibt es dafür jetzt eine entsprechende Schaltfläche. Außerdem können Erinnerungen bei Universal Windows Apps (UWP) jetzt übergreifend angewandt werden. Zum Beispiel kann ein Artikel aus der News-App mit Cortana geteilt werden, die dann wiederum daran erinnert, diesen zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen.
Wörterbücher werden zurückgesetzt
Neben der Integration von neuen Funktionen hat Microsoft für das aktuelle Build auch eine lange Liste von kleineren Fehlern behoben, insgesamt werden 18 Probleme im Blog genannt. Auf der Suche nach Problemen mit der Tastatur, die Schreibfehler verursachen könnten, sind Microsoft viele Nutzer-Wörterbücher aufgefallen, die falsch geschriebene Wörter beinhalten oder die im Laufe der Zeit korrumpiert wurden. Deshalb werden persönliche Wörter mit dem Insider Preview Build 14322 einmalig zurückgesetzt.
Bekannte Fehler
Die aktuelle Vorschau wird über den Fast Ring verteilt, weshalb Nutzer mit Fehlern in der Veröffentlichung rechnen müssen. Unter anderem können keine Sprachpakete heruntergeladen werden und die Kamera stürzt ab, wenn von dieser in die Galerie gewechselt wird. Ein größerer Fehler betrifft den Facebook Messenger, der nicht vom Startbildschirm oder der App-Liste aus gestartet werden kann. Als Notlösung kann die App über Cortana oder eine der eingehenden Benachrichtigungen ausgeführt werden.