Intel Xeon E5-2600 v4: Speicher-Vollausbau kostet 100.000 US-Dollar
Zum Start der neuen Server-Plattform sind auch die ersten Validierungstests für Arbeitsspeicher abgeschlossen. SK Hynix ist demzufolge der einzige zertifizierte Anbieter für DDR4-Speicherriegel mit einer Kapazität von 128 GByte. Doch der Preis hat es mehr als in sich.
Ein Mal 128 GB kosten vorerst 4.000 US-Dollar
Im Gespräch mit ComputerBase erklärte der Speicherhersteller, dass ein Modul aktuell mit rund 4.000 US-Dollar zu Buche schlägt. Der auf den ersten Blick hoch erscheinende Preis eines Prozessors für einen neuen Server von 200 bis 4.000 US-Dollar wird damit zum Nebenschauplatz degradiert, da aufgrund des Quad-Channel-Speicherinterfaces mindestens vier Speichermodule zum Einsatz kommen sollten. Wie üblich unterstützen die Server-Prozessoren aber nicht nur zwei Speicherriegel pro Kanal sondern drei, pro Prozessor sind deshalb zwölf DIMMs möglich, in einem klassischen Zwei-Sockel-System summa summarum 24. Der in den Präsentationsfolien gern beworbene Vollausbau von 3 TByte Arbeitsspeicher in einem Dual-Sockel-System kostet dementsprechend knapp 100.000 US-Dollar.
Der Maximalausbau kommt jedoch in den seltensten Fällen zum Einsatz, vielmehr zielen die Speicherriegel auf den Ersatz der Vollbestückung hin zum schnelleren System, bei dem nur zwei Module pro Speicherkanal verwendet werden. Denn auch in dieser Generation werden die Speicherriegel beim Einsatz in drei Speicherkanälen in ihrer Geschwindigkeit eingebremst, die 128-GByte-Module ermöglichen so ohne Kapazitätsverlust in nur zwei DIMM-Slots pro Speicherkanal deutlich höhere Leistung als zuvor.
Der neue Standard wird das 32-GByte-Modul
Die großen Speicherhersteller haben den Fokus aber noch nicht auf die Module mit höchster Kapazität gelegt, sondern orientieren sich am Massenmarkt. Micron und Crucial bieten insgesamt die meisten Module an haben diese validiert, Samsung bietet neben SK Hynix als einziger 64-GByte-Module, Kingston ist der kleinste Vertreter in der Runde. Das Gros ist aktuell weiterhin das 16-GByte-Modul, bei klassischer Speicherbestückung eines Zwei-Sockel-System in zwei und nicht drei Speicherkanälen reicht dies immer noch für insgesamt 256 GByte RAM pro Server.
Der Blick in den Preisvergleich zeigt warum: Mit 5,56 Euro pro Gigabyte respektive knapp 90 Euro für ein 16-GByte-Modul DDR4-2133 RDIMM ist dieser preislich nicht zu schlagen. DDR4-2400 ist mit 6 Euro pro Gigabyte als RDIMM kaum teurer, exakt zu diesem Preis starten jetzt aber auch schon die 32-GByte-Module, rund 185 Euro kostet eines dieser nach Standard DDR4-2133, für 192 Euro gibt es DDR4-2400 als 32-GByte-RDIMM.
64-GByte-Speicherriegel sind hingegen noch eine echte Seltenheit, lediglich ein einziges gibt es aktuell auch lieferbar im Einzelhandel zu erwerben. Das Samsung-Modul nach Standard DDR4-2133 kostet 850 Euro und damit deutlich mehr als die Kombination aus vier 16-GByte- oder auch zwei 32-GByte-Modulen. Dies erklärt zum Teil direkt, warum das erste 128-GByte-Modul von SK Hynix mit 4.000 US-Dollar zu Buche schlägt.
Module mit 128 GB bleiben vorerst Exoten
Bis die 128-GByte-Module deshalb massentauglich werden, werden noch einige Jahre vergehen. Das zukünftige Mainstream-Speichermodul im Server-Markt wird aber nicht mehr 16 sondern 32 GByte fassen, was dank der neuen 8-GBit-Chips in kleinerer Fertigungsweise kostengünstiger als bisher möglich wird. Gleichzeitig sinkt durch die Umstellung der Fertigung der 8-Gbit-Chips von 25 auf 21 nm die Leistungsaufnahme pro Modul von 1,6x auf 1,4x Watt, erklärte SK Hynix abschließend.