iPhone SE im Test: Apples Kleines mit der Technik des Großen

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Nicolas La Rocco
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Die neue Kamera

Nicht nur ist das iPhone SE viel schneller als die früheren 4-Zoll-Smartphones von Apple, mit der aktuellen Kamera hat Apple auch eine andere wichtige Komponente unverändert vom iPhone 6s übernommen. Der 1/3" große Sensor bietet 12 Megapixel bei einer Pixelgröße von 1,22 Mikrometer. Bis zum iPhone 6 arbeitete Apple noch mit einem 8-Megapixel-Sensor auf gleich großer Fläche. Deshalb waren die Pixel vor anderthalb Jahren noch 1,5 Mikrometer groß.

Aufgrund der höheren Auflösung sind mit der Kamera jetzt auch UHD-Videoaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde möglich. Für Besitzer eines iPhone 5s oder iPhone 5 sind Full-HD-Videos mit flüssigen 60 FPS sowie die Zeitlupe mit 240 und 120 FPS neue Funktionen im iPhone SE. Die Frontkamera verbleibt auf dem alten Stand mit 1,2 Megapixel und f/2,4-Blende. Allerdings kann wie beim iPhone 6s (Plus) das Display als Blitz genutzt werden.

Kameravergleich
iPhone SE iPhone 6s iPhone 6s Plus iPhone 6 iPhone 6 Plus iPhone 5s iPhone 5
Hauptkamera Auflösung 12,0 MP 8,0 MP
Sensorgröße 1/3" 1/3,2"
Pixelgröße 1,22 µ 1,5 µ 1,4 µ
Sensorformat 4:3
Blendenzahl f/2,2 f/2,4
OIS × × ×
Blitz Dual-LED
Dual-Tone
LED
Video 2160p/30 FPS
1080p/60 FPS
1080p/30 FPS
720p/30 FPS
1080p/60 FPS
1080p/30 FPS
720p/30 FPS
1080p/30
720p/30 FPS
Zeitlupe 240 FPS/720p
120 FPS/1080p
240 FPS/720p
120 FPS/720p
120 FPS/720p ×
Frontkamera Auflösung 1,2 MP 5,0 MP 1,2 MP
Blendenzahl f/2,4 f/2,2 f/2,4
Blitz Display ×
Video 720p/30 FPS

Die Bildqualität des iPhone SE liegt wie erwartet auf dem Niveau des iPhone 6s und ist damit durch die Bank gut bis sehr gut. Apple punktet wie üblich mit einem hohen Dynamikumfang, der keinem anderen Smartphone-Hersteller so gut gelingt. Dank der Steigerung der Auflösung des Sensors bieten die Fotos auf dem PC sichtbar mehr Details als die des iPhone 5s oder iPhone 5, auf dem Display des Smartphones betrachtet ist von diesem Vorteil allerdings kaum noch etwas zu sehen.

Im Vergleich zwischen drei Generationen 4-Zoll-Smartphone von Apple fällt auf, dass ein sofort sichtbarer Qualitätsabfall erst ab dem iPhone 5 erkennbar ist, das noch einen kleineren Sensor und eine weniger lichtstarke f/2,4-Blende nutzt. Das iPhone 5s kann hingegen bei Tageslicht noch gut mit den aktuellen Geräten mithalten.

Je schwächer das Licht, desto besser das iPhone SE

Die große Stärke des iPhone SE und des neuen Sensors spielt das Smartphone bei schlechten Lichtbedingungen aus. Ab Bild 65 der Galerie ist ein Büroraum zunächst mit Kunstlicht, dann ohne Beleuchtung mit halb zugezogener Jalousie und abschließend vollständig abgedunkelt zu sehen. Hier bietet das iPhone SE viel mehr Schärfe als die alten Geräte und rauscht auch viel weniger. Geschlagen geben muss es sich nur dem iPhone 6s Plus, das dank OIS länger belichten kann, anstatt hohe ISO-Werte zu nutzen.

Apple iPhone SE im Test – Kamera

Deutlich ruhigere Videoaufnahmen möglich

Auch bei Videos spielt der optische Bildstabilisator eine wichtige Rolle, der Unterschied in puncto Bildstabilität zwischen iPhone SE und iPhone 6s Plus ist aber weniger deutlich als erwartet. Zwar ist das Video des iPhone 6s Plus noch etwas ruhiger, die digitale Stabilisierung des iPhone SE funktioniert aber auch sehr zuverlässig.

Wie viel besser die digitale Stabilisierung mittlerweile funktioniert, zeigen die beiden Vergleiche zum iPhone 5s und iPhone 5. Die Aufnahmen mit den beiden älteren Smartphones wackeln beim Laufen deutlich stärker. Darüber hinaus arbeitet der Autofokus des iPhone SE spürbar schneller, so schnell wie beim Samsung Galaxy S7 ist er allerdings nicht. Kein Smartphone hat derzeit einen schnelleren Autofokus.

Längere Akkulaufzeit

Apple gibt für das iPhone SE durch die Bank längere Laufzeiten als für die vorherigen 4-Zoll-Smartphones an. Kein Wunder, denn während Display und Auflösung gleich geblieben sind, ist die Effizienz der Komponenten auf dem Logic Board gestiegen und auch die Akkus sind größer geworden: Von 1.440 mAh (5,45 Wh) im iPhone 5 über 1.560 mAh (5,92 Wh) im iPhone 5s und jetzt 1.624 mAh (6,21 Wh) im iPhone SE.

iPhone SE iPhone 5s iPhone 5 iPhone 6 iPhone 6 Plus iPhone 6s iPhone 6s Plus
Sprechdauer 14 10 8 14 24 14 24
Standbydauer 10 10 9 10 16 10 16
Internet 3G 12 8 8 10 12 10 12
LTE 13 10 8 10 12 10 12
WLAN 13 10 10 11 12 11 12
Videowiedergabe 13 10 10 11 14 11 14
Audiowiedergabe 50 40 40 50 80 50 80
Alle Angaben in Stunden, Standbydauer in Tagen

Die Kombination aus größerem Akku, deutlich effizienterem SoC und kleinerem Display mit niedriger Auflösung führt in der YouTube-Dauerschleife zu einer extrem langen Abspielzeit von über elf Stunden. Der Test fordert das Gerät allerdings kaum, sodass die Laufzeit im Alltag bei einem bis anderthalb Tagen bei sparsamer Nutzung liegt.

YouTube-Akkutest 200 cd/m²
    • Xiaomi Redmi 3 (Android 5.1.1)
      13:20
    • Samsung Galaxy S7 edge (Android 6.0.1)
      12:56
    • Apple iPhone SE (iOS 9.3)
      11:32
    • Samsung Galaxy S7 (Android 6.0.1)
      10:43
    • Motorola Moto X Play (Android 5.1.1)
      10:39
    • BlackBerry Passport (BlackBerry OS 10.3)
      10:08
    • Huawei Mate 8 (Android 6.0)
      10:02
    • Apple iPhone 6 Plus (iOS 8.0.2)
      10:00
    • Microsoft Lumia 640 XL (Windows Phone 8.1)
      10:00
      Stufe „mittel“, 174 cd/m²
    • ZUK Z1 (Android 5.1.1)
      10:00
    • Samsung Galaxy A5 (2016) (Android 5.1.1)
      9:48
    • Apple iPhone 6s Plus (iOS 9.0)
      9:44
    • Samsung Galaxy S6 edge+ (Android 5.1.1)
      9:32
    • Xiaomi Redmi Note 3 (Android 5.0.1)
      9:26
    • Samsung Galaxy A3 (2016) (Android 5.1.1)
      9:15
    • Samsung Galaxy Note 4 (Android 4.4.4)
      8:53
    • Samsung Galaxy S5 (Android 4.4.2)
      8:42
    • Samsung Galaxy S5 mini (Android 4.4.2)
      8:42
    • BlackBerry Classic (BlackBerry OS 10.3)
      8:38
    • LG G Flex 2 (Android 5.0.1)
      8:33
    • Motorola Moto G (2015) (Android 5.1.1)
      8:30
    • Sony Xperia Z5 Compact (Android 5.1.1)
      8:20
    • Google Nexus 6P (Android 6.0)
      8:13
    • Nokia Lumia 830 (Windows Phone 8.1)
      8:04
    • Huawei Mate S (Android 5.1.1)
      7:52
    • Honor 5X (Android 5.1.1)
      7:51
    • Apple iPhone 5s (iOS 7.0.1)
      7:49
    • Samsung Galaxy S6 edge (Android 5.0.2)
      7:45
    • Sony Xperia Z3 (Android 4.4.4)
      7:37
    • Google Nexus 6 (Android 5.0.1)
      7:35
    • Apple iPhone 6s (iOS 9.0)
      7:31
    • Sony Xperia Z3 Compact (Android 4.4.4)
      7:26
    • Samsung Galaxy S6 (Android 5.0.2)
      7:18
    • Apple iPhone 5 (iOS 9.3)
      7:16
    • Nokia Lumia 930 (Windows Phone 8.1)
      7:08
    • Sony Xperia Z5 (Android 5.1.1)
      7:06
    • Wileyfox Swift (Android 5.1.1)
      7:01
    • HTC One (M8) (Android 5.0.1)
      6:58
    • Sony Xperia M4 Aqua (Android 5.0)
      6:56
    • Apple iPhone 6 (iOS 8.0.2)
      6:46
    • Google Nexus 5X (Android 6.0)
      6:44
    • HTC One A9 (Android 6.0)
      6:43
    • LG G4 (Android 5.1)
      6:31
    • HTC One M9 (Android 5.0.2)
      6:30
    • Sony Xperia Z3+ (Android 5.0.2)
      6:22
    • BlackBerry Priv (Android 5.1.1)
      6:03
    • OnePlus 2 (Android 5.1.1)
      6:03
    • Microsoft Lumia 950 (Windows 10 Mobile Build 10586.29)
      5:59
    • LG G3 (Android 4.4.2)
      5:56
    • Google Nexus 5 (Android 5.0.2)
      5:41
    • Huawei P8 (Android 5.0)
      5:27
    • Sony Xperia Z5 Premium (Android 5.1.1)
      5:24
    • Huawei P8 Lite (Android 5.0)
      4:55
Einheit: Stunden, Minuten

Mehr LTE-Bänder und WLAN-ac

Vom neuen Mobilfunkmodem im iPhone SE profitieren Umsteiger vom iPhone 5s vor allem auf Reisen, Inhaber eines iPhone 5 erhalten nach dem Umstieg hingegen auch in Deutschland häufiger Zugang zum schnellen Netz. Das von vielen „China-Smartphones“ nicht unterstützte Band 20 bei 800 MHz bot das iPhone 5 als erstes iPhone mit LTE nämlich genau so wie Band 7 bei 2.600 MHz auch noch nicht, so dass in ländlichen Regionen oftmals auf 3G oder Edge gewechselt werden muss. Nur die Deutsche Telekom setzt auch dort in der Regel auf Band 3 bei 1.800 MHz.

iPhone 6 (Plus) und iPhone 6s (Plus) unterstützen zwar noch mehr Bänder im LTE-Spektrum, für den Einsatz in Deutschland sind sie aber nicht relevant.

LTE Cat. 4 mit bis zu 150 Mbit/s

Anders sieht es bei der maximal unterstützten LTE-Geschwindigkeit aus. Hier beschränkt Apple das iPhone SE aufgrund des nicht topaktuellen Modems auf Cat. 4 statt Cat. 6, was den maximal möglichen Downstream von 300 auf 150 Mbit/s halbiert. Das spielt insbesondere bei der Deutschen Telekom eine Rolle, die als einziger Anbieter in Deutschland derzeit LTE Cat. 6 mit bis zu 300 Mbit/s anbieten kann.

Unterstützte LTE-Bänder
iPhone SE
(A1723)
iPhone 6s
(A1688)
iPhone 6
(A1586)
iPhone 5s
(A1457)
iPhone 5
(A1429)
1 (2.100 MHz)
2 (1.900 MHz) ×
3 (1.800 MHz)
4 (AWS) × ×
5 (850 MHz)
7 (2.600 MHz) ×
8 (900 MHz) ×
12 (700 MHz) × × ×
13 (700c MHz) × × ×
17 (700b MHz) × ×
18 (800 MHz) × ×
19 (800 MHz) × ×
20 (800 DD) ×
25 (1.900 MHz) × ×
26 (800 MHz) × ×
28 (700 APT MHz) × ×
29 (700 de MHz) × × ×
38 (TD 2.600) × ×
39 (TD 1.900) × ×
40 (TD 2.300) × ×
41 (TD 2.500) × ×
Fett = In Deutschland verwendete Bänder

WLAN-ac mit halber Geschwindigkeit des iPhone 6s

Neu ist auch das WLAN-Modul im iPhone SE, das nun erstmals den ac-Standard in ein 4-Zoll-Smartphone von Apple bringt. Mit bis zu 433 Mbit/s können Daten im WLAN theoretisch bis zu dreimal so schnell wie bisher beim iPhone 5s übertragen werden. Mit dem iPhone 6s sind dank MIMO (Multiple Input Multiple Output) allerdings bis zu 866 Mbit/s möglich. Die weiteren Funkstandards sind mit Bluetooth 4.2, A-GPS und GLONASS aber identisch. Auch NFC für den Bezahldienst Apple Pay ist mit an Bord.