Linux-Wissen: Inxi – Informationen zu Hard- und Software
Inxi ist ein kleines, hilfreiches Kommandozeilenwerkzeug, das Informationen zu Hardware sowie zu Softwareparametern eines Linux-Computers anzeigt. Es ist in Debian und seinen Derivaten, in Arch, Fedora, Mageia, Mandriva, Opensuse und anderen Distributionen verfügbar, kann aber auch manuell installiert werden.
Inxi wird seit rund acht Jahren entwickelt und entstand aus einem ähnlichen Script, das ein Anwender für die Distribution Sidux erstellt hatte. Seitdem wird das Tool ständig weiter entwickelt. Es zeigt heute eine überbordende Vielzahl an Informationen zu Hard- und Software an. Um nicht unübersichtlich viele Informationen angezeigt zu bekommen, kann der Anwender die gewünschten Informationen über Schalter steuern. Dabei können gezielt einzelne Hardwarekomponenten abgefragt werden, gleichzeitig kann jeweils die Detailtiefe justiert werden.
Inxi ist schnell installiert
Zuerst gilt es festzustellen, ob Inxi in der jeweiligen Distribution in den Archiven vorhanden ist. Bei Debian und davon abgeleiteten Systemen reicht dazu ein apt-cache policy inxi oder in der neuen Schreibweise, die seit Version apt 1.0 gilt: apt policy inxi. Das ergibt im Erfolgsfall eine Ausgabe ähnlich dieser:
apt policy inxi
inxi:
Installiert: 2.2.33-1
Installationskandidat: 2.2.33-1
Versionstabelle:
*** 2.2.33-1 500
500 http://ftp.uni-stuttgart.de/siduction/extra unstable/main amd64 Packages
500 http://ftp.uni-stuttgart.de/siduction/extra unstable/main i386 Packages
100 /var/lib/dpkg/status
2.2.28-1 500
500 http://httpredir.debian.org/debian unstable/main amd64 Packages
500 http://httpredir.debian.org/debian unstable/main i386 Packages
500 http://httpredir.debian.org/debian testing/main amd64 Packages
500 http://httpredir.debian.org/debian testing/main i386 Packages
Unter dem Punkt Installiert gibt es natürlich keine Angabe, da ja die Installation mittels apt-get update && apt-get install inxi erst vorgenommen werden soll. Auf aktuellen Systemen kann das -get weggelassen werden. In wenigen Sekunden ist Inxi installiert und einsatzbereit.
Für Distributionen, die Inxi nicht in den Archiven führen, gilt es, das kleine Tool manuell zu installieren. Das ist schnell mit folgender Befehlszeile erledigt:
cd /usr/local/bin && wget -Nc smxi.org/inxi && chmod +x inxi
Wird Inxi auf diese Weise manuell installiert, muss sich der Anwender selbst um die Aktualisierung kümmern. Das geschieht mit inxi -U. Manche Distributionen haben diesen Schalter allerdings deaktiviert. Das kann in der Datei /etc/inxi.conf geändert werden.
Überblick verschaffen
Die Vielfalt der Optionen und Parameter kann den Anwender anfangs erschlagen, zeigt doch die Manpage für Inxi, oder ersatzweise der Befehl inxi -h zwei volle Bildschirmseiten an Parametern, um die Ausgabe zu steuern und einzugrenzen. Es finden Groß- und Kleinbuchstaben Anwendung. Dabei geht der Entwickler so vor, dass Großbuchstaben die wichtigsten Informationen einer Komponente liefern, während Kleinbuchstaben für die Details zuständig sind. Dabei können die Parameter beliebig miteinander kombiniert werden. Zudem ist es egal, ob die Buchstaben hintereinander geschrieben werden oder Leerzeichen enthalten.
Kurz und schmerzlos
Aber schauen wir zuerst auf die normale Kurzausgabe, die der Befehl Inxi ohne Parameter ausgibt:
~$ inxi
CPU~Quad core Intel Core i7-6700 (-HT-MCP-) speed/max~799/4000 MHz
Kernel~4.5.0-towo.1-siduction-amd64 x86_64
Up~15 days Mem~13790.1/31943.3MB
HDD~3250.6GB(28.1% used) Procs~340 Client~Shell inxi~2.3.0
Damit werden nur die wichtigsten Spezifikationen des Systems aufgelistet. In dieser Form wird Inxi oft in IRC-Chats oder in Foren verwendet. Damit gibt der Hilfesuchende dem Unterstützer einen ersten Überblick über die verwendete Hardware, ohne zu viel Platz zu verschwenden. Daran anschließend kann der Parameter -v in abgestufter Form weitere Informationen liefern. Um die Verwirrung zu komplettieren, geht auch der Parameter -x in die Tiefe. Das Verhältnis von -vn zu -x, -xx oder -xxx wird in der Manpage am Ende näher beschrieben.
Lieber ausführlich
So ergibt inxi -v3 schon einen guten Überblick. Noch mehr gibt inxi -Fv7 aus. Einzelne Komponenten können ebenso in verschiedener Detailtiefe abgefragt werden. So zeigt etwa inxi -P Partitionsinformationen für /, /boot, /home, /tmp, /usr, und /var wogegen inxi -p hier mehr in die Tiefe geht und alle Partitionen anzeigt.
Auch Konfigurationen zeigt Inxi an. So präsentiert der Parameter -r etwa die Quellenliste für viele Distributionen. Inxi kann auch mit verschiedenen IRC-Clients direkt aufgerufen werden, sodass das Kopieren aus der Konsole in den Client entfällt. Hierbei kommt automatisch ein Schalter zum Einsatz, der private Informationen wie IP-Adressen ausfiltert. Der hierfür zuständige Schalter ist -z. Will man diese Daten trotzdem – etwa in einem privaten Chatraum – anzeigen, kann man dies mit -Z tun. Das Farbschema von Inxi kann über den Parameter -c (1 – 32) an die Vorlieben angepasst werden.
Inxi ist in ständiger Entwicklung. Erst vor wenigen Tagen hat Entwickler Harald Hope (h2) den nützlichen Parameter -B hinzugefügt, der wichtige Informationen zu Akkus liefert. So wird neben dem Ladestand auch der Gesamtzustand angezeigt. Nach ein bisschen Einarbeitungszeit werden Hardwarebastler dieses Tool nicht mehr missen wollen.
Alternativen zu Inxi
Eine grafische Oberfläche für Inxi namens Guanxi ist ebenfalls in Arbeit. Alle Informationen zu Inxi und anderen Scripten von h2 finden sich auf der Webseite des Entwicklers. Des Abends ist er auch meist im IRC-Kanal #smxi auf dem Server OFTC zu finden und nimmt Anregungen und Kritik entgegen. Als grafische Alternative kann I-Nex gelten, das dem Windows-Tool CPU-Z nachempfunden wird, aber längst nicht so feingranular gesteuert werden kann. In den meisten Distributionen sind zudem die Tools Sysinfo und HardInfo enthalten, die aber auch nicht an Inxi heranreichen.