Optical Disc Archive: Sonys Archivspeicher fasst nun 3,3 TByte
Sony hat Produkte der zweiten Generation des optischen Massenspeichersystems Optical Disc Archive (ODA) vorgestellt. Ein Datenträger im Cartridge-Format fasst nun bis zu 3,3 TByte Daten, zuvor konnten maximal 1,5 TByte gesichert werden. Versprochen wird ein Datenerhalt über 100 Jahre.
2012 hatte Sony Optical Disc Archive als neues Storage-Format angekündigt, die Markteinführung folgte 2013 mit ersten Produkten wie dem Laufwerk ODS-D55U und passenden Datenträgern mit 300 GByte bis 1,5 TByte Speicherplatz. Die optischen Datenträger basieren auf der in Sonys XDCAM-Systemen eingesetzten Professional Disc. Die neuen Datenscheiben wurden in Kooperation mit Panasonic entwickelt.
Bei der ersten ODA-Generation kamen zwölf Datenscheiben in einem Cartridge-Gehäuse unter. Ähnlich wie bei einem CD-Wechsler kann das Laufwerk auf jede der Multi-Layer-Discs einzeln zugreifen. Gelesen und geschrieben wird mittels Laser, wobei die Modelle mit der höchsten Kapazität nur einmalig beschreibbar sind.
Dank der Verdoppelung von vier auf acht Kanäle sollen die neuen Laufwerke die doppelte Übertragungsgeschwindigkeit bieten. Von Datentransferraten von 250 MB/s lesend und 125 MB/s schreibend ist die Rede. Damit ist die Technik weitaus schneller als Blu-ray.
Vor allem zur Langzeitarchivierung größerer Datenmengen wird Optical Disc Archive unter anderem in den Bereichen Broadcasting, Medienproduktion und Schulen eingesetzt. Bei der ersten Generation hatte Sony den Datenerhalt auf etwa 50 Jahre geschätzt. Generation zwei wird mit 100 Jahren Haltbarkeit beworben.
Neben der 3,3-TB-Disk (ODC3300R) hat Sony das passende Laufwerk ODS-D280U sowie das Fibre-Channel-Modell (ODS-D280F) als Produkte der zweiten ODA-Generation vorgestellt, deren Verfügbarkeit für den Sommer 2016 geplant ist. Das Laufwerk ODS-D280U kostet umgerechnet rund 9.800 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, der Preis der Disk wird mit 18.000 Yen (rund 150 Euro) beziffert. Unter anderem prüfe der deutsche Fernsehsender ZDF den Einsatz der Technik als möglichen Kandidaten für zukünftige Lösungen im Bereich Medienbibliothek.