PlayStation 4.5: Neo mit besserer Hardware und Kompatibilität zur PS4
Die Gerüchteküche lässt nicht von einer schnelleren PlayStation 4 ab, die noch in diesem Jahr erscheinen soll. Unter Berufung auf mehrere Quellen und interne Dokumente berichtet Giant Bomb nun von den Rahmendaten der PlayStation 4.5, die unter der Bezeichnung „Neo“ entwickelt werden soll.
Deutlich mehr Grafikleistung
Die PlayStation Neo soll wie die Ursprungsversion eine APU von AMD verwenden. Die acht Jaguar-Kerne sollen allerdings nicht mehr mit 1,6, sondern mit 2,1 GHz Taktfrequenz betrieben werden. Im gleichen Zuge soll die Speicherbandbreite des acht Gigabyte großen GDDR5-Speichers von 176 GB/s auf 218 GB/s ansteigen. Die größte Änderung erfährt indes die Grafikeinheit: Statt 18 verfügt die PlayStation Neo über 36 Compute Units, deren Taktfrequenz von 800 auf 911 MHz steigt. Die theoretische Rechenleistung würde damit mehr als verdoppelt und rund 4,2 TFLOPS betragen. Unklar bleibt dagegen noch die genutzte Architektur. Denkbar wäre zum Beispiel die Polaris-10-GPU, die mit Architekturverbesserungen, höherer Energieeffizienz und der 14-nm-Fertigung deutlich moderner als die bisherige GCN-Architektur ist.
Laut den Dokumenten wird jedoch weiterhin dieselbe Festplatte wie in der PlayStation 4 genutzt, wobei unklar ist, ob sich die Angaben auf die Übertragungsgeschwindigkeit oder die Kapazität beziehen. Ein Upgrade wäre indes auch in diesem Bereich sinnvoll: Die Konsole kann von höheren Transferraten in Form kürzerer Ladezeiten merklich profitieren.
Spiele mit „Neo Modus“
Außerdem in Erfahrung bringen konnte die Webseite, wie die Mehrleistung der neuen Konsole eingesetzt wird. Die zusätzlichen Recheneinheiten werden demnach nicht automatisch genutzt, sondern können in Spielen manuell aktiviert werden – sofern diese über einen „Neo Modus“ verfügen, der ab Oktober für jedes neu erscheinende Spiel vorausgesetzt wird. Um in älteren Spielen von den Leistungsreserven profitieren zu können, müssen Entwickler demnach erst einen Patch bereitstellen, der jedoch nicht verpflichtend ist. Anders als der Basismodus, der den Betrieb eines Titels auf der PlayStation 4 ermöglicht, soll der zweite Betriebszustand die Hardware der neuen Topkonsole ausnutzen. Dazu gehört auch ein um 512 Megabyte vergrößertes Speicherbudget – Sony senkt im Neo Modus offenkundig den für das System reservierten Speicherbereich.
Wie Entwickler den Neo Modus nutzen, legt Sony indes nicht fest. Angesprochen werden eine höhere oder stabilere Bildwiederholrate und eine bessere Bildqualität bei der Wiedergabe in 1080p. UHD-Auflösungen sollen möglich sein, werden aber nicht zwingend vorausgesetzt. Hier empfehle das Unternehmen zwar Strategien, betone aber mehrfach, dass die Bildwiederholrate im Neo Modus mindestens so hoch ausfallen muss wie auf der PlayStation 4.
Keine Sonderbehandlung für die Neo
Klar wird damit endgültig, dass die PlayStation Neo die PlayStation 4 nicht ablöst, sondern als neues Topmodell ergänzen wird. Die Nutzerbasis soll auf keinen Fall getrennt werden, weder durch einen separaten PSN-Store noch durch Entwickler, denen eine Neo-exklusive Entwicklung untersagt wird; alle Titel der PlayStation 4 Neo sollen ohne Umwege auch auf der normalen PS4 genutzt werden können. Es wird daher weder Exklusivspiele, noch einzigartige Gameplay-Optionen oder freischaltbare Ingame-Gegenstände für die neue Konsole geben – abseits der verbesserten Grafikqualität und Bildwiederholrate will Sony PlayStation-Kunden gleichstellen. Dasselbe gilt auch für VR-Spiele: Wenn die PlayStation 4 Neo die virtuelle Realität unterstützt, muss dies ebenso für die ältere PlayStation 4 gelten.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Christoph“ für den Hinweis zu dieser Meldung!
An der Korrektheit der Angaben kann mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen. Mittlerweile betätigt auch Eurogamer unter Berufung auf eigene Quellen sowie „die gleiche Dokumentation“ die Rahmendaten der neuen PlayStation; Sony spreche gegenüber Entwicklern mittlerweile offen über die Hardwarespezifikation der neuen Konsole heißt es. Erste Dev-Kit-Prototypen soll das Unternehmen gegenwärtig an Studios ausliefern, eine weitere Version des Kits wird im Juni folgen. Ab August können Entwickler zudem Spiele mit Neo-Unterstützung zur Prüfung einreichen. Dieser Zeitrahmen lässt eine Veröffentlichung zum Weihnachtsgeschäft plausibel erscheinen.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Shizzle“ für den Hinweis zu diesem Update!