Razzia: Polizei geht mit Großaufgebot gegen Hacker vor
Mit einem Großaufgebot ist die Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bundesweit gegen eine Hackerbande vorgegangen. Neben den Aktionen, die in allen 16 Bundesländern stattfanden, wurden auch weitere Durchsuchungen in anderen Ländern durchgeführt.
Zugriff in allen Bundesländern und im Ausland
In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Koblenz hat die Staatsanwaltschat die gleichzeitige Durchsuchung von 175 Wohnungen und Geschäftsräumen von insgesamt 170 Tatverdächtigen in allen 16 Bundesländern durchführen lassen. Zudem wurden auch Räume von Tatverdächtigen in Frankreich, Kanada, Luxemburg und den Niederlanden durchsucht. Insgesamt waren an den zeitgleich durchgeführten Zugriffen fast 700 Polizisten und drei Staatsanwaltschaften beteiligt.
Das Resultat dieser Aktion war die Beschlagnahmung von über 300 Computern und Datenträgern, in einem Fall wurden auch Rauschmittel im Kilobereich sowie Waffen gefunden. Im Blickpunkt war insbesondere ein 22-jähriger Hauptverdächtiger aus Rheinland-Pfalz, gegen den ein Haftbefehl vollstreckt wurde.
Hacker-Software als Dienstleistung
Die Organisation soll laut Staatsanwaltschaft weltweit Hackertools als Dienstleistung angeboten und die Arbeit anderer Krimineller erleichtert haben. Unter anderem hatte die Gruppe eine Software im Angebot, über die sich Malware tarnen ließ, so dass diese nicht mehr von Antivirenprogrammen entdeckt werden konnte. Eingesetzt wurde die Software zum Ausspionieren von Zugangsdaten, insbesondere Bankdaten, sowie für Betrugs- und Erpressungsdelikte. Die durch die Hackerbande entstandenen Schäden bezifferte die Staatsanwaltschaft nicht.