AiO-Wasserkühlungen im Test: Kompakte Waküs von Arctic, Cryorig, Enermax und Lepa

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Thomas Böhm
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Arctic Liquid Freezer 240

Arctic Liquid Freezer 240
Arctic Liquid Freezer 240

Verpackung und Lieferumfang

Der Liquid Freezer 240 kommt in der kleinsten Verpackung beim Kunden an, obwohl diese mehr beinhaltet als die der Konkurrenten. Die Kühlung von Arctic setzt nämlich ab Werk auf eine Push/Pull-Lüfterkonfiguration für den Radiator. Es werden also vier Lüfter mitgeliefert, von denen zwei drückend und zwei saugend auf dem Radiator angebracht werden. Etwas größer hätte Arctic den Karton wählen sollen – im Verkaufszustand wölbt sich der Karton bereits sichtbar.

Der Lieferumfang ist sinnvoll gewählt. Neben Montagezubehör für AMD und Intel (in beschrifteten Tüten), etlichen Schrauben und der Montageanleitung werden auch vier Kabelbinder geliefert. Eine praktische Zugabe, weil die Anschlusskabel von vier Lüftern sinnvoll verstaut werden müssen. Die Wärmeleitpaste wird nicht in einer Spritze, sondern in einer kleinen Tüte mitgeliefert. Die Aufbewahrung der Paste ist so schwierig – für eine erneute Montage wäre eine verschließbare Spritze besser.

Optische Eindrücke

Arctic setzt auf ein sehr schlichtes Design. Auf der Pumpenabdeckung findet sich das Logo des Herstellers, ansonsten ist der Liquid Freezer komplett in Schwarz gehalten. Eine Beleuchtung oder Verzierungen auf dem Radiator sind nicht vorhanden. Der Radiator ist für AiO-Kühlungen groß und misst in der Tiefe 38,5 Millimeter. Verbunden mit einer Lamellendichte von gemessenen 20 FPI (Fins per Inch) sollte dies für eine sehr gute Kühlleistung sorgen. Beim Radiator sind einige Lamellen verbogen, abgesehen davon wirkt die Verarbeitung jedoch ordentlich. Die Kühler-/Pumpeneinheit mit runder Bodenplatte aus Kupfer stammt von Asetek und wird über einen 3-Pin-Lüfteranschluss mit Strom versorgt.

Die Lüfter

Vier 120-Millimeter-Lüfter befinden sich im Lieferumfang. Ebenso wie Radiator und Kühlereinheit sind auch diese sehr schlicht und funktionell gestaltet. Optische Besonderheiten an Lüfterblättern oder Rahmen sind nicht anzutreffen.

Die Lüfter können per PWM laut Arctic zwischen 500 und 1.300 U/min geregelt werden. Die Lüftersteuerung aquaero 5 im Testsystem konnte die Lüfter jedoch sogar auf 300 U/min drosseln, was in einem subjektiv absolut lautlosen Betrieb resultiert. Die Lüfter verfügen zur gemeinsamen Steuerung über Y-Weichen, so dass ein einziger Lüfteranschluss die Stromversorgung und Steuerung aller vier Lüfter übernehmen kann. Da der Hersteller das Lüftermodell auf eine Stromaufnahme von bis zu 0,25 A beziffert, sollte allerdings vorher sichergestellt sein, dass der genutzte Lüfteranschluss 12 Watt (4 × 0,25 A × 12 V) bereitstellen kann.

Leichte klackernde Geräusche sind bei 500 U/min und aufwärts wahrnehmbar, liegen jedoch in einem vertretbaren Rahmen. Wer keine extrem leisen Lüfter möchte, kann die Werksbelüftung des Liquid Freezer problemlos für den täglichen Betrieb einsetzen.

Montage

Die Montage des Liquid Freezer im Testsystem mit Sockel 2011 gestaltet sich einfach und kann auch von Anfängern problemlos bewältigt werden. Schraubenlos kann der Montagerahmen für Intel-Sockel auf der Kühlereinheit befestigt werden. Dazu wird der Metallring aufgesteckt und durch eine Drehung im Uhrzeigersinn arretiert. Über vier Abstandshalter und Muttern wird die Kühlereinheit anschließend auf der CPU montiert.

Für den Einbau des Radiators im Deckel eines PC-Gehäuses muss hingegen etwas Geduld oder ein zusätzliches Paar Hände eingesetzt werden. Die beiden drückenden Lüfter können direkt am Radiator verschraubt werden. Die zusätzlichen saugenden Lüfter werden zwischen Gehäusedeckel und Radiator eingesetzt und dann von außen verschraubt. Dafür müssen gleichzeitig der Radiator und die Lüfter gehalten werden und mit einem Schraubendreher die Schrauben angezogen werden. Arctic sieht ausschließlich die Push/Pull-Montage vor: Es befinden sich keine kurzen Schrauben im Lieferumfang, mit denen der Radiator ohne Lüfter direkt am Gehäuse befestigt werden kann.

Arctic gibt keine Einbauposition für die Kühlereinheit vor, warnt aber je nach Radiatormontage vor einer möglichen Kollision zwischen Wärmetauscher und Anschlüssen der Kühlereinheit. Ein sinnvoller Hinweis, da der Radiator inklusive Lüfter fast neun Zentimeter dick ist und damit je nach Gehäuse entsprechend weit über das Mainboard ragt. Die Schlauchlänge beträgt knapp über 30 Zentimeter.