Amazon Kindle: Ein Rückblick auf neun Jahre E-Book-Reader

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Michael Schäfer
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Paperwhite 3 – Hohe Auflösung für weniger Geld

Im Juni des vergangenen Jahres präsentierte Amazon schließlich das aktuelle Paperwhite-Modell. Mit diesem Hardware-Update hielt nun auch das hochauflösende Display des Voyage auf dem mittlerweile nicht mehr als Spitzenmodell geführten Reader Einzug. Im Gegensatz zu den anderen Kindle-Vertretern traten beim 2015er Paperwhite keine Probleme mehr mit der Beleuchtung auf, womit dieser auch im Test auf ComputerBase überzeugen konnte.

Kindle Paperwhite 3
Kindle Paperwhite 3 (Bild: Amazon)

Gleichbedeutend zum neuen Panel sind auch die zahlreichen Veränderungen in der Software, welche mit dem Paperwhite 3 Einzug hielten und später per Firmware-Update ebenfalls auf die restlichen aktuellen Kindle ausgeweitet wurden: So führte Amazon mit Bookerly eine neue Schriftart ein, welche vor allem für hochauflösende Anzeigen optimiert wurde. Darüber hinaus ermöglichte ein neues Schriftsatzsystem das automatische Anpassen von Zeichenabständen und auch die von Nutzern schon lange geforderte und bei anderen Herstellern zum Standard gehörende Silbentrennung gehörte nun zum Funktionsumfang.

Kindle Oasis – Ein radikaler Neuanfang

Den wohl größten Bruch vollführte Amazon mit dem seit rund zwei Wochen erhältlichen Kindle Oasis. Ein radikal geändertes Akku-Konzept sollte den Reader dabei leichter und dünner machen, indem der Großteil des Energiespeichers in eine zum Lieferumgang gehörende Hülle ausgelagert wurde und die restliche Technik sich auf einem kleinem Raum konzentrierte. Dies ließ den Neuling mit Abmessungen von 143 × 122 × 3,4 Millimetern außerordentlich kompakt und mit 131 Gramm dazu sehr leicht werden. Die Gewichtseinsparungen gingen jedoch mit einer deutlich kürzeren Laufzeit einher. Durch die Hülle glich sich diese zwar an die anderen Kindle-Modelle an, gleichzeitig wuchs damit aber auch das Gesamtgewicht.

Mit dem Oasis standen auch die von den Nutzern immer wieder geforderten Blättertasten bei Amazon vor einer Renaissance. Durch eine automatische Ausrichtung des Bildschirms konnte der Reader gedreht werden, wodurch dieser gleichermaßen von Rechts- und Linkshändern benutzt werden konnten.

Kindle Oasis
Kindle Oasis (Bild: Amazon)

Auch beim Beleuchtungskonzept ging Amazon neue Wege: Während bei bisherigen Readern in den meisten Fällen die zur Beleuchtung notwendigen Dioden auf der Unterseite des Displays angebracht waren, wanderten diese im neuen Oasis auf die Seite. Amazon verspricht den Kunden davon eine hellere und deutlich bessere Ausleuchtung der Lesefläche. Während der Oasis im Test auf ComputerBase tatsächlich einen neuen Rekord bezüglich der Leuchtkraft aufstellte, konnte Amazon das Werbeversprechen bezüglich der Ausleuchtung nicht einhalten: Im Test wies der neue Reader eine deutlich schlechtere Lichtverteilung als der aktuelle Paperwhite auf.

Ebenalls neu war der Preis: Mit rund 290 Euro für die WLAN-Variante und 350 Euro für die 3G-Version ist der Oasis einer der teuersten Reader im hart umkämpften Sechs-Zoll-Segment.