Apple: Zulieferer verrät Details zu 2017er iPhone-Gehäuse
Allen Horng hat sich überraschend auskunftsfreudig zur übernächsten iPhone-Generation geäußert. Der Chef des Apple-Zulieferers Catcher Technology sprach am Rande eines Aktionärstreffens in einem Interview davon, dass Apple für eines der 2017er iPhone-Modelle Glas statt Aluminium verwenden werde.
Im Gespräch mit den anwesenden Journalisten ging es um die Frage, ob sich Catcher Technology, die Apple mit Aluminium für die iPhone-Gehäuse beliefert, dadurch bedroht fühle, dass Apple eventuell auf Glas als Gehäusematerial wechselt: „Soviel ich weiß, wird nur ein iPhone-Modell des nächsten Jahres eine Glasrückseite erhalten“, so Horng. „Ich glaube nicht, dass sich dieser Schritt negativ auf unsere Einnahmen auswirkt.“ Da ein Glasgehäuse immer noch einen stabilen Metallrahmen mit hohem technologischen Aufwand benötige, seien die Kosten dafür kaum geringer als für die Gehäuse der aktuellen iPhones.
Trotz Allen Horngs zur Schau gestellter Gelassenheit soll sich Catcher Technology bereits bei chinesischen Smartphone-Anbietern nach neuen Kunden umsehen, um etwaige Einnahmeausfälle durch Apples Wechsel zu Glas kompensieren zu können. Jeff Pu, Analyst bei Yuanta Investment Consulting, sieht den Aluminium-Zulieferer durch Apples Hinwendung zu Glas in der Bredouille. Ein Drittel der letztjährigen Einnahmen von Catcher Technology in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar stammen von Apple. Die Glashersteller Biel Crystal Manufactory und Lens Technology sollen dagegen von einem Wechsel des Gehäusematerials profitieren und lukrative Aufträge von Apple erwarten.
Glas soll iPhone-Design markanter machen
Als ein Grund für den Wechsel zu Glas nennt Jeff Pu den Wunsch von Apple-CEO Tim Cook, dem iPhone ein markanteres Äußeres zu verpassen, sodass es sich optisch und haptisch wieder stärker aus der Masse an Flaggschiff-Smartphones hervorhebt. Davon verspreche sich Cook steigende Verkaufszahlen und damit eine Revitalisierung des rückläufigen iPhone-Geschäfts. Apple verwendete zuletzt beim iPhone 4s (2011) eine Glasrückseite, bevor der Konzern beim Nachfolger iPhone 5 auf Metall umstieg.
Horngs Aussagen decken sich mit den bisherigen Gerüchten, wonach das diesjährige iPhone 7 ein kleineres Upgrade wird und erst 2017 mit einem komplett neuen iPhone-Gehäusedesign gerechnet werden kann. Der in der Regel gut informierte Apple-Blogger John Gruber und Analyst sowie Apple-Experte Ming-Chi Kuo bestätigten dies bereits übereinstimmend. Apple plane für 2017 mindestens ein iPhone-Modell mit Glasgehäuse und AMOLED-Display, wie Kuo im März berichtete.